Werkzeug und Material
Ein Loch in eine Fliese zu bekommen, ist einfach, wenn es dabei egal ist, in welchen Zustand sich die Fliese hinterher befindet. Soll allerdings ein Loch in die Mitte der Fliese geschnitten werden, ohne dass die restliche Fliese dabei kaputt geht, muss etwas behutsamer vorgegangen werden. An Werkzeugen kommen dafür ein Fliesenlochboy gemeinsam mit einem Fliesenlegerhammer und einer Fliesenlochzange, ein Winkelschleifer oder eine Bohrmaschine mit einem Bohrkronenaufsatz in Frage.
Ein Loch in die Fliese hämmern
Der Fliesenlochboy (z.B. Connex Fliesenlochboy
Der Ausschnitt des Fliesenlochboys wird dazu einfach an geplanter Stelle inmitten der Fliese handfest fixiert. Danach wird die Fliese mit dem Fliesenhammer solange bearbeitet, bis die Fliese an der geplanten Stelle ein Loch aufweist. Das Loch sollte zumindest so groß sein, dass die Fliesenlochzange Platz findet.
Ist das geschafft, kann das Loch mit der Fliesenlochzange auf die benötigte Größe erweitert werden. Mission erfüllt!
Tipp: Besonders gut gelingt das bei den weicheren Steingut Fliesen. Für Steinzeug ist diese Methode allerdings nur bedingt geeignet. Bei den noch härteren Feinsteinzeug Fliesen muss aber in jedem Fall zu anderen Hilfmitteln gegriffen werden!
Ein Loch in die Fliese schneiden
Natürlich können Löcher in Fliesen auch mit Hilfe des Winkelschleifers geschnitten werden. Hierfür gibt es allerdings unterschiedliche Ansätze. Eine sehr elegante Methode ist es, die Fliese an der Rückseite über Kreuz so auszudünnen, dass sie an der Vorderseite bereits ein kleines Loch aufweist. Dann wird mit einem Fliesenlegerhammer oder dem Stiel der Fliesenlochzange das Loch so lange vergrößert, bis auch die Fliesenlochzange darin Platz findet.
Jetzt kommt wieder die Fliesenlochzange zum Einsatz und das Loch kann auf die geplante Größe geknabbert werden. Perfekt!
Hinweis: Diese Methode gelingt allerdings wieder nur bei den weicheren Fliesen wie Steingut und Steinzeug richtig gut.
Ein Loch in die Fliese bohren
Die letzte und meist schnellste Methode ist das Bohren eines Loches. Dafür muss allerdings die richtige Bohrkrone samt Zubehör vorhanden sein, denn ohne geht es nicht. So gibt es wassergekühlte Bohrkronen, solche mit Zentrierbohrer und auch Exemplare ohne Zentrierbohrer. Für Steckdosen ideal ist eine Bohrkrone mit 68 mm Durchmesser, z.B. Diamant-Lochsäge (68 mm) mit Schwamm
So sind für ein Badezimmer zumindest Bohrkronen in zwei verschiedenen Größen erforderlich - einmal 68 mm und einmal 35 mm.
Das Bohren ist dann allerdings recht einfach. Um auf Nummer Sicher zu gehen, wird das Zentrierloch mit einem Steinbohrer vorgebohrt. Bei Fliesen ist es wichtig, nicht zu schnell zu bohren, da sonst die Fliese durch die Hitze härtet und das Bohren noch schwieriger wird. Also lieber langsam und mit Bedacht! Ist das geschafft, wird die Bohrkrone (mit Zentrierstift) angesetzt und ebenfalls nicht zu schnell das Loch gebohrt. Fertig ist die Hexerei und das perfekte Loch ist gebohrt.
Und das beste dabei ist, diese Methode ist für alle Fliesenarten geeignet!