Vorbereitung
Bevor sofort der Siphon zerlegt wird, sollte der von oben erreichbare Abfluss zunächst auf Fremdkörper hin untersucht werden. Hat der Abfluss des Waschbeckens selbst kein Sieb, so verfügt der Stopfen über eine entsprechende Auffangvorrichtung für Haare und andere größere Gegenstände. Ist dieser Teil des Abflusses allerdings sauber, führt in der Regel kein Weg daran vorbei, den Siphon zu reinigen.
Vor dem Demontieren des Siphons ist es allerdings angeraten, ein großzügig bemessenes Gefäß wie einen Bottich unter diesen zu stellen, um eventuell auslaufendes Wasser aufzufangen.
Siphon demontieren
Der erste Schritt, den Siphon zu reinigen, ist die Demontage desselben. Dazu wird die obere Überwurfmutter direkt am Waschbeckenanschluss gelöst. Gelingt dies nicht im ersten Anlauf, liegt das vermutlich daran, dass ein linkssteigendes Gewinde vorliegt. Das bedeutet, dass die Mutter nicht wie üblich nach links, sondern nach rechts aufgeschraubt werden muss. Klappt das noch immer nicht, kann natürlich auch eine Rohrzange verwendet werden.
Tipp: Um die galvanische Beschichtung des Siphons und der Überwurfmutter zu schützen, sollte ein Tuch um die Backen der Zange gewickelt werden.
Ist die Überwurfmutter einmal gelöst, kann nun der ganze Siphon vorsichtig aus dem Abfluss herausgedreht werden. Aber Achtung auf die Dichtungen: Nicht, dass eine verloren geht!
Siphon reinigen
Ist der Siphon einmal demontiert, kann die Reinigung auch schon beginnen. Der Siphon wird dazu in der Badewanne oder einem zweiten Waschbecken ausgeleert und weiter zerlegt. Dazu werden alle weiteren Überwurfmuttern gelöst und abgeschraubt. Es wird nicht allzu lange dauern und die ersten Verunreinigungen wie Haare in Kombination mit Seifenrückständen werden sich zeigen. Nicht selten werden auch noch viel größere Gegenstände gefunden, wie z.B. abgebrochene Zahnbürsten oder vielleicht auch der verloren geglaubte Ehering. Dem Siphon sei dank!
Ist der Siphon in seine Einzelteile zerlegt, wird dieser mit den Händen und einer Bürste gründlich gereinigt. Bei der Reinigung dürfen auch die Dichtungen nicht vergessen werden. Diese werden im selben Zug auf Schäden (wie Risse oder Sprödheit) hin untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht.
Hinweis: Beim Siphon kommen zwei verschiedene Dichtungstypen zum Einsatz - nämlich Flachdichtungen und Quetschdichtungen. Erstere kommen zum Einsatz, wenn ein Rohr stumpf mit dem anderen verbunden wird; meist nur, um den Siphon mit dem Ablaufventil unter der Spüle abzudichten. Quetschdichtungen werden hingegen immer dann verwendet, wenn ein Rohr im anderen liegt. Die Dichtungen gibt es je nach Siphon in den Größen 1 1/2'' und 1 1/4'', wobei 1 1/2" die gängigere ist.
Siphon zusammenbauen und montieren
Ist das Reinigen des Siphons abgeschlossen, muss dieser natürlich auch wieder zusammengebaut werden. Die Rohre werden im Vergleich zum Zerlegen in umgekehrter Reihenfolge zusammengesetzt. Bei stumpfen Verbindungen werden die Flachdichtungen zwischen den Rohren eingesetzt. Bei Rohr-in-Rohr-Verbindungen wird über das freie Ende zuerst die Überwurfmutter und dann die Quetschdichtung geschoben. Die dünne Seite der Dichtung zeigt dabei in Richtung des Gegenstücks. Dann werden die Rohre mit Hilfe der Überwurfmutter miteinander verbunden.
Ist der Siphon wieder zusammengebaut wird dieser erneut in den Abfluss eingedreht und mit dem Ablaufventil des Waschbeckens (Waschbeckenanschluss) verbunden.
Dichtheit des Siphons überprüfen
Es ist fast geschafft! Ob das Siphon-Reinigen aber von Erfolg gekrönt ist, zeigt erst der folgende Funktionstest: Das Waschbecken wird bei verschlossenem Stopfen bis oben hin mit Wasser angefüllt, im Anschluss wird das Wasser wieder ausgelassen. Fließt es jetzt gut ab und bleibt der Siphon - besonders an den Verbindungen - trocken, dann ist es vollbracht und der verstopfte Abfluss ist behoben.
Und jetzt mal ehrlich: Das Siphon-Reinigen war einfacher als gedacht, oder?