Fliesenlegen oder gleich den Beton versiegeln, das ist nicht nur hier die Frage! Denn gerade weniger genutzte Räume wie Garagen oder Technikräume sind wie geschaffen für das Versiegeln. Die teure Anschaffung bzw. Verlegung von Fliesen entfällt hierbei. Trotzdem kann ein robuster und gut zu reinigender Bodenbelag geschaffen werden. Wie leicht das Beton-Versiegeln geht und wie sich selbst weniger engagierte Heimwerker daran versuchen können, zeigt dieser Artikel.

Betonboden mit Epoxi-Beschichtung versiegeln

In der Regel ist Beton nicht nur hart, sondern auch sehr robust. Dennoch ist der Baustoff dabei vergleichsweise offenporig. Wasser und andere Flüssigkeiten können deshalb ungehindert in das Material eindringen. Ein Umstand, der langfristig die Qualität des Betons mindert und so für Schäden an der Substanz sorgt.

Abhilfe schafft das Versiegeln der Oberfläche. Denn Beton kann mit verschiedenen Lacken effektiv versiegelt werden. Das schützt nicht nur das Material, sondern trägt auch maßgeblich zur Optik bei. So eignet sich dieser Schutzanstrich gerade für Böden in Kellern, Garagen oder Waschküchen.

Eine Epoxi-Beschichtung ist dabei besonders robust und gerade für stärker beanspruchte Räume (Werkstätten und Garagen) ideal. Alternativ dazu gibt es auch Betonversiegelungen auf Basis von Acryl, die sich für weniger beanspruchte Räumlichkeiten eignen.

Voraussetzung für das Versiegeln von Beton ist lediglich ein ebener und trockener Boden sowie eine Verarbeitungstemperatur von zumindest 10° C.

© diybook | Der Technikraum braucht einen neuen Bodenbelag. Den Betonboden so zu belassen, wäre keine gute Idee. Denn ungeschützt ist er…

Werkzeug und Material

Um Beton zu versiegeln, wird vor allem eine Malerausrüstung benötigt. Hierzu gehören Pinsel, Farbrollen (Kurzhaar), eine Farbwanne, ein Rührwerk bzw. eine Bohrmaschine mit Korbrührer sowie Abdeckmaterial (Malerkrepp und Abdeckplanen).

Gereinigt wird der Boden mit einer Stoßscharre und einem Baustellensauger. Außerdem sollten ein Baueimer, Maßband, eine Wasserwaage und natürlich die Betonversiegelung nicht fehlen.

Sind alle Werkzeuge und Materialien beisammen, kann das Beton-Versiegeln auch schon beginnen!

© diybook | Um Beton zu versiegeln, gibt es unterschiedliche Mittel und Wege. Der einfachste, aber auch am wenigsten haltbare Weg ist der…

Beton für das Versiegeln vorbereiten

Bevor der Beton tatsächlich versiegelt wird, steht zuerst einmal eine gute Vorbereitung an. Dazu gehört auch eine gründliche Reinigung. Mit der Stoßscharre werden dazu erst einmal alle Nasen und Unebenheiten sorgfältig vom Boden gekratzt. 

Anschließend wird der Boden mit einem Baustellensauger abgesaugt. Tipp: Ein Haushaltssauger ist dafür nicht geeignet, denn durch den feinen Baustellenstaub kann der Motor unter Umständen sehr schnell kaputt gehen. 

Danach werden eventuell vorhandene Löcher mit geeigneter zementärer Spachtel verschlossen. Spachtel auf Basis von Gips ist dafür nicht geeignet.

© diybook | Bevor das Beton versiegeln aber beginnen kann, steht eine gründliche Reinigung an. Nasen und andere Erhebungen werden dazu mit…
© diybook | Saugen ist die optimale Boden-Vorbereitung. Anders als beim Fegen werden Staub und Schmutz nicht bloß besser verteilt, sondern…

Abkleben und Abdecken

In erster Linie wird es darum gehen, am Boden den Beton zu versiegeln. Es soll aber auch ein kleiner Sockel eingerichtet werden. Dieser Sockel aus Betonversiegelung schützt dann die Wand bei regelmäßigen Reinigungsarbeiten wie dem Saugen, Kehren oder Wischen. Also wird die geplante Höhe von ca. 10 cm schon einmal an der Mauer eingezeichnet und mit Hilfe der Wasserwaage eine Markierung an der Wand entlang angebracht. 

Es folgt das Abkleben: Entlang des Sockels wird Malerkrepp an der Wand des gesamten Raumes angebracht. Auch bereits vorhandene Einrichtung, Geräte und Rohre werden abgedeckt bzw. mit Malerkrepp beklebt. Zwar könnte das Material im nassen Zustand noch recht einfach von Oberflächen abgewischt werden, mit den passenden Vorkehrungen gestaltet sich das Streichen aber um einiges komfortabler.

Zu guter Letzt wird das Malerkrepp am Sockel mit weißer Wandfarbe nach unten hin abgedichtet. Das bedeutet, dass nur der Übergang von Malerkrepp auf die Wand mit dem Pinsel gestrichen wird. Dies sorgt dafür, dass die Betonversiegelung beim Streichen nicht unter das Malerkrepp läuft und so durch die Kapillarwirkung an der Wand nach oben gezogen wird. Eine saubere Kante ist damit garantiert. Allerdings nur dann, wenn beim Abdichten genau gearbeitet wird!

© diybook | Da die Betonversiegelung auch als Sockel dienen soll, wird diese ca. 10 cm an der Wand hochgezogen. Dazu wird die Sockelhöhe…
© diybook | Jetzt folgt das Abkleben. Malerkrepp hilft uns dabei, den Sockel im ganzen Raum zu markieren. Tipp: Wenn das Malerkrepp auf…
© diybook | Bereits vorhandene bodennahe Einrichtungen wie Heizungen, Kessel oder Abflüsse werden ebenfalls abgeklebt, um später…
© diybook | Um eine möglichst saubere Sockel-Kante zu erhalten, wird das Malerkrepp des Sockels mit weißer Wandfarbe abgedichtet. Die…

Epoxid-Beschichtung für den Erstanstrich anrühren

Jetzt ist es an der Zeit, das Material für das Versiegeln des Betons anzurühren. Dazu werden beide Komponenten, der Epoxidharzteil und der Härter, in einen Baueimer geleert. Für den Erstanstrich muss die Betonversiegelung 30% verdünnt werden. Dazu werden in diesem Fall den 4,5 kg an Material noch ca. 1,4 l an Wasser hinzugegeben. 

Dann wird die Masse mit einem Rührwerk samt Korbrührer gut verrührt. Ein bis zwei Minuten bei einer Drehzahl von max. 600 Umdrehungen/ Minute sollten reichen. Hinweis: Bei Verwendung einer Bohrmaschine zum Rühren ist es wichtig, auf die Drehzahl zu achten. Denn bei hohen Drehzahlen wird zu viel Luft in die Betonversiegelung eingerührt.

Nach dem Rühren sollte ca. 10 Minuten gewartet werden, um das frisch abgehärtete Material reifen und entgasen zu lassen.

© diybook | Nun ist es an Zeit, die Betonversiegelung anzurühren. Beide Komponenten - die Epoxi-Komponente und auch der Härter - werden in…
© diybook | Für den Erstanstrich wird die Epoxi-Beschichtung nach Herstellerangaben um ca. 30% verdünnt. In diesem Fall wurden etwa 1,4…
© diybook | Mit einem Rührgerät und einem Korbrührer für Farben und Lacke wird die Versiegelung ein bis zwei Minuten gut angerührt. Tipp:…

Beton versiegeln - Der Erstanstrich

Zeit zum Beton-Versiegeln: Es folgt der Erstanstrich. Wie beim Streichen von Wänden und Decken bekannt, wird auch beim Streichen des Bodens immer mit den Ecken und Kanten begonnen. Ein Pinsel mit längerem Stiel leistet dabei sehr gute Dienste. 

Eine kleine Walze hingegen hilft bei anderen unzugänglichen Stellen, wie z.B. unter Geräten oder anderen Einrichtungsgegenständen, weiter.

Bei der großen Walze wurde eine kurzfloorige Walze mit gerade einmal 4 mm Floor gewählt. Für den ersten, verdünnten Anstrich eignet sich diese sehr gut. Tipp: Liegen größere Unebenheiten vor, ist eine Walze mit 9 mm von Vorteil. Zumal diese auch für den Zweitanstrich Verwendung findet.

Sind Ecken und Kanten gestrichen, werden auch die großen Flächen mit der Epoxi-Beschichtung gestrichen. Das Streichen geht gut und schnell von der Hand. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass die Betonversiegelung alle vorhandenen Poren des Betons ausfüllt.

© diybook | Das Beton versiegeln kann beginnen: Wie beim Streichen üblich werden Ecken und Kanten mit einem Pinsel vorgestrichen.
© diybook | Bei unzugänglichen Stellen, wie z.B. an Rändern oder unter Heizungen, findet eine kleine Walze optimale Verwendung.
© diybook | Beim Beton Versiegeln ist die Verwendung einer Kurzhaarwalze wichtig. So kommt für den Voranstrich eine Walze mit nur 4 mm…
© diybook | Es folgt das großflächige Versiegeln des Betons. Mit der breiten Walze wir nun Stück für Stück die gesamte Bodenfläche mit der…

Trocknung und Vorbereitung für den Endanstrich

Ist das geschafft, steht eine Zwangspause auf dem Programm. Denn der Anstrich sollte über Nacht trocknen können. 

Bis jetzt sieht das Ergebnis nicht so schlecht aus. Übrigens, keine Sorge: Sichtbare Streifen verschwinden nach dem Trocknen.

Am nächsten Tag wird wieder Betonversiegelung - diesmal aber unverdünnt - angemischt. Wieder wird das Material zwei Minuten mit dem Rührwerk bei niedriger Drehzahl im Baueimer verrührt. 

© diybook | Fertig ist der erste Anstrich. Das sieht schon mal nicht so schlecht aus. Jetzt ist aber erstmal eine Pause angesagt, denn erst…
© diybook | Der nächste Tag beginnt mit dem Anmischen einer unverdünnten Betonversiegelung. Wieder wird die Epoxi-Beschichtung mit Rührwerk…

Betonboden mit Epoxi-Beschichtung versiegeln

Jetzt erfolgt der Deckanstrich und der Beton wird zur Gänze versiegelt.

Wieder wird mit dem Streichen an Ecken und Kanten begonnen. Hinter bzw. unter Rohren hilft ein Pinsel. Der Sockel wird diesmal aber auch mit der kleinen Walze behandelt, damit Boden und Sockel später dieselbe Struktur aufweisen.

Sind die Ecken, Kanten und der Sockel gestrichen, wird das Kreppband des Sockels gleich entfernt. Das könnte zwar auch noch am nächsten Tag geschehen. Aber was erledigt ist, ist erledigt!

© diybook | Wie schon beim Erstanstrich werden Ecken und Kanten sowie schwer erreichbare Stellen mit dem Pinsel vorgestrichen.
© diybook | Zusätzlich wird der Sockel mit der kleinen Walze behandelt, damit Sockel und Boden am Ende dieselbe Struktur aufweisen.
© diybook | Sind die Ecken und Kanten gestrichen und ist der Sockel gewalzt, wird auch gleich das Malerkrepp des Sockels entfernt. Noch…

Jetzt folgt das großflächige Auftragen der Betonversiegelung. Als Walze wird diesmal eine Walze mit 9 mm Floor gewählt. Da das Material dickflüssiger ist, kann so mehr Material aufgenommen werden und die Arbeit geht leichter von der Hand. Dicker sollte der Floor allerdings nicht gewählt werden, da sich sonst die Struktur der Walze auf den Boden überträgt. Und das ist nicht jedermanns Sache.

Nachdem die Walze gut eingeweicht ist, dauert das Versiegeln des Betons nicht sonderlich lange, und bald schon ist der ganze Raum gestrichen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Epoxi-Beschichtung in jede Pore des Betons eindringt. Ein Streichen über Kreuz ist dafür ratsam. An Material zu sparen oder ein besonders festes Anpressen der Walze sind für das Endergebnis nicht förderlich. Ebenso darf beim Beton Versiegeln die Verarbeitungszeit von zwei Stunden nicht überschritten werden. Das Ende der Topfzeit ist oftmals nicht mit bloßem Auge erkennbar. 

Das beste Ergebnis erhält man, wenn - wie an der Wand - ein gleichmäßiger Auftrag nass in nass stattfindet.

© diybook | Bei diesem Durchgang kommt jetzt aber eine 9-mm-Kurzhaarwalze zum Einsatz. Diese muss gut in der Betonversiegelung eingeweicht…
© diybook | Dann wird gestrichen und der Beton versiegelt. Diese Arbeit geht nun zügig voran.
© diybook | Es ist aber wieder darauf zu achten, dass sämtliche Poren des Betons verschlossen sind. Das Sparen an Material bzw. sehr festes…
© diybook | Letzter wichtiger Punkt: Zum Ausgang hin arbeiten! Es wäre nicht das erste Bild dieser Art, das um die Welt geht.

Beton versiegeln: Das Ergebnis

Fertig ist die Epoxi-Beschichtung! Das Beton-Versiegeln ist gelungen und das Ergebnis spricht für sich. 

Jetzt ist der Boden nicht nur gegen schädliche Einflüsse geschützt, sondern sieht zudem noch richtig gut aus. Auch die Reinigung und Pflege gestaltet sich dadurch in Zukunft um einiges simpler.

Einfach perfekt!

© diybook | Das Versiegeln des Betons ist abgeschlossen. Das sieht richtig gut aus! Jetzt muss die Beschichtung nurmehr eine Nacht lang…

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