Werkzeug und Material
Es wurde bereits gezeigt, wie sich vorbereitend eine Rigipsdecke spachteln lässt. Nun wird in einem zweiten Schritt erklärt, wie sich diese Rigipsdecke streichen lässt.
Um eine abgehängte Rigipsdecke zu streichen, wird nicht besonders viel an Werkzeug und Material benötigt. Für dieses Projekt müssen nur die üblichen Hilfsmittel wie eine Kartuschenpistole, Acryl, Dispersionsfarbe, Farbwalzen, Pinsel, Abstreifgitter, eine Teleskopstange sowie Abdeckmaterial wie Malerkrepp und Abdeckplanen bereit liegen.
Decken-, Wand- und Stufenübergänge mit Acryl verschließen
Vor dem Streichen der Rigipsdecke werden alle Fugen zwischen der Decke und Wand sowie die Fugen der Stufenübergänge mit Acryl verschlossen. Hierfür wird eine Kartuschenpistole mit einer Kartusche Acryl benötigt. Achtung: Einer der häufigsten Fehler dabei ist das Verwenden von Silikon. Spätestens beim Streichen wird klar, weshalb: Silikon lässt sich nämlich nicht überstreichen!
Mit der Kartuschenpistole wird das Acryl nun satt in die Anschlussstelle gedrückt. Um eine einheitlich glatte Fuge herzustellen, eignen sich speziell abgeschrägte Spachtel, die sogenannten Fugenspachtel. Es geht aber auch mit dem blanken Finger. Beim Abziehen muss darauf geachtet werden, dass in einem Schwung fest über die Anschlussstelle gefahren wird. Nur so wird überschüssiges Material aufgenommen und der Übergang geglättet.
Ecken und Kanten vorstreichen
Sind die Vorarbeiten abgeschlossen, kann mit dem Streichen der Rigipsdecke begonnen werden. Mit Pinsel und kleinem Farbroller (ca. 10 cm) werden nun jene Ecken und Kanten vorgestrichen, die mit einer normal großen Farbwalze nicht zu erreichen sind. Die Farbe wird satt aufgetragen und gut verstrichen. Um Unterschiede zur restlichen gerollten Deckenfläche zu vermeiden und um eine einheitliche Farbstruktur sicherzustellen, werden Pinselstriche, so gut es geht, mit der Farbrolle überstrichen. Sind alle Ecken und Kanten gestrichen, kann mit dem großflächigen Streichen der Rigipsdecke begonnen werden.
Rigipsdecke mit Dispersionsfarbe streichen
Mit Dispersionsfarbe und einem Farbroller inkl. Teleskopstange wird die Gipskartondecke nun zweimal gestrichen. Der Anstrich erfolgt dabei über Kreuz. Das bedeutet, dass der zweite Anstrich im rechten Winkel zum Erstanstrich erfolgt.
Bei jedem Anstrich ist darauf zu achten, dass immer nur in eine Richtung gestrichen wird. Generell gilt, dass von der Lichtquelle wegzustreichen ist, um unerwünschte Schattenbildung zu vermeiden.
Bei diesem Projekt bedeutet das, dass der erste Anstrich quer zur Fensterreihe verläuft, damit der zweite und letzte Anstrich von der Lichtquelle weg, also vom Fenster aus in Richtung Raum gestrichen werden kann.
Decke streichen ohne Streifen? So gehts: Bereits gestrichene Stellen können mit leichtem Überziehen bzw. Überrollen mit der Farbrolle nochmals geglättet werden, um Farbunebenheiten durch den Rand der Rolle auszuschließen. Dabei wird immer nass in nass gearbeitet.
Tipp: Gerade beim Streichen einer Rigipsdecke sind die Ecken und Kanten zweimal zu streichen. Denn nur dadurch wird der Untergrund ausreichend abgedeckt!
Rigipsdecke streichen: Das Ergebnis
Das Streichen der Rigipsdecke nimmt aus der Rückschau doch einige Zeit in Anspruch. Aber die Mühe lohnt sich! Das Ergebnis: eine glatte Decke in strahlendem Weiß. Da kommt doch Freude auf!
Weitere Projekte:
Um dieser Decke und dem gesamten Raum den letzten Schliff zu verpassen, wurden im Anschluss an das Streichen noch Niedervolt-Halogenspots verbaut. Was es dabei zu beachten gilt, lässt sich in unserer Anleitung Spots einbauen nachlesen.