Auf einer Baustelle wird ständig betoniert. Das merken auch Selbermacher schnell, wenn sie etwa eine Gartenmauer bauen, einen Hof anlegen oder einen Standsockel gießen. Kaum irgendwo geht es ohne Beton. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man bei bestimmten Anwendungen richtig betonieren muss. Worin liegt das Geheimnis einer guten Mischung? Und worauf kommt es sonst noch an? Diese Anleitung verrät Dir, wie auch Du bald richtig betonieren wirst.

Wenn, dann richtig

Nicht umsonst ist Beton das Topp-Material auf jeder Baustelle. In Beton gegossene Projekte halten ein Leben lang. Neben Stabilität, Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit kommt hinzu, dass sich Beton in fast jede beliebige Form bringen lässt. Doch damit all das möglich wird, muss auch die Verarbeitung stimmen.

Beton ist ein Baustoff auf Zementbasis, der seine Eigenschaften zu einem Gutteil aus dem Mischverhältnis der einzelnen Bestandteile gewinnt. Doch welche Bestandteile sind das? Wie sieht ein ordentliches Mischverhältnis aus? Und was hat das Wetter mit dem Ganzen zu tun? Diesen Fragen gehen wir nun nach. Dabei stellen wir auch eine App vor, die einem das richtige Betonieren wesentlich leichter macht.

© diybook | Wer auf Beständigkeit und Stabilität setzt, kommt selten an Beton vorbei. Doch damit das Ergebnis stimmt, muss auch die…

Das passende Werkzeug

Wie bei jedem anderen Projekt kommt es beim Betonieren auf das passende Werkzeug an. Während sich kleinere Mengen Beton z.B. für Punktfundamente noch mit dem Rührwerk im Kübel anmischen lassen, braucht es bei größeren Vorhaben eine Mischmaschine. Unter der Maschine steht günstigerweise schon die Scheibtruhe bereit, um die fertige Mische aufzunehmen und an ihren Einsatzort zu bringen. Dabei gilt: Zwei Schubkarren sind besser als eine!

Ebenfalls nicht fehlen dürfen Schaufel und Kellen. Die Schaufel glänzt vornehmlich beim Befüllen des Mischers mit Zuschlagstoffen. Nur so ist zügiges Arbeiten möglich. Die Kellen dagegen werden bei der Verarbeitung benötigt, um den flüssigen Beton richtig in Form zu bringen und zu verdichten.

© diybook | Will man Beton in großen Mengen mischen, führt kein Weg an einer Mischmaschine vorbei. Wie bei jedem anderen Werkzeug gilt aber…
© diybook | Fast das wichtigste Hilfsmittel bei der Verarbeitung von Beton ist die Scheibtruhe. Nur mittels Schubkarre kann der fertige…
© diybook | Nicht vergessen werden darf die Schaufel. Mit ihrer Hilfe wird die Mischmaschine immer wieder neu mit Zuschlagstoffen befüllt.…
© diybook | Wer richtig betonieren will, kann auf Maurerkelle & Co. schlecht verzichten. Platzieren, formen, verdichten - nur mit…

Das Geheimnis liegt in den Zutaten

Jedes gute Rezept lebt von seinen Zutaten. Das gilt auch für Beton! Besondere Bedeutung kommt dabei den Zuschlagstoffen zu, die für zusätzliche Festigkeit sorgen. Je nach geplanter Anwendung wird dabei auf verschiedene Korngrößen zurückgegriffen. Das bedeutet, dass sowohl Sand wie auch Kies oder grober Schotter als Zuschlagstoffe in Betracht kommen.

Bei Beton geht natürlich nichts ohne Zement. Doch Zement ist nicht gleich Zement! Hier gibt es Sorten mit abweichenden Eigenschaften, die wiederum verschiedene Einsatzmöglichkeiten erlauben. Damit das Ganze aber überhaupt zu Beton werden kann, braucht es auch Wasser. Nur mit der richtigen Menge erreicht der Beton seine optimale Festigkeit.

© diybook | Ein wesentlicher Bestandteil von Beton sind seine Zuschlagstoffe. Je nach Anwendungsart wird hier auf Sand, Kies oder auch…
© diybook | Der Hauptbestandteil von Beton ist natürlich der Zement. Doch auch hier gibt es verschiedene Sorten. Die korrekte Auswahl hängt…
© diybook | Last but not least: Erst mit Wasser werden die Bestandteile von Beton zu einem einheitlichen Gemisch. Um richtig betonieren zu…

Das Wetter spielt mit

Richtig betonieren lässt sich nur, wenn dabei auch das Wetter berücksichtigt wird. Denn die Außentemperaturen wirken sich direkt auf die Verarbeitung des Betons aus. So ist etwa bei kalten Temperaturen eine Zementsorte gefragt, die eine zügige Festigkeitsentwicklung aufweist. Solch ein Spezialzement kann gewöhnlich auch bei unter 5° Celsius verarbeitet werden, da er mehr Eigenwärme erzeugt.

Bei sommerlichen Verhältnissen ist das Gegenteil, nämlich eine längere Verarbeitungszeit gefragt. Hier reicht der Griff zu einem Standardzement, der optimal bei über 10° Celsius eingesetzt wird. Daneben gibt es noch Universalzement, der das Mittelfeld besetzt und bei milden Temperaturen immer eine gute Wahl darstellt.

© diybook | Das Wetter spielt eine wesentliche Rolle, wenn man richtig betonieren will. Bei kaltem Wetter etwa sollte ein anderer Zement…
© diybook | Dieser Spezialzement härtet auch bei Außentemperaturen unter 5° Celsius zügig aus. Möglich wird dies, weil er beim Abbinden…
© diybook | Auch warmes Wetter kann das Ergebnis beim Betonieren entscheidend beeinflussen. Hier ist vor allem darauf zu achten, dass der…
© diybook | Bei Außentemperaturen ab 10° Celsius kann ein solcher Standardzement verwendet werden. Die Verarbeitungszeit ist bei diesem…

3:1 und 4:1 war gestern

Richtiges Betonieren ist keine Frage der Erfahrung. Auch Opas Faustregel mit 4:1 oder 3:1 ist leider gänzlich falsch. Das Wichtigste ist schlicht und einfach das Wasser-Zement-Verhältnis. Stimmt dieses, stimmt auch die Qualität des Betons. Wird dem Zement zu viel Wasser beigemischt, bilden sich beim Trocknen feine Kanäle. Dann gleicht der Beton einem Schwamm und wird im Winter unweigerlich auffrieren.

Zum Glück ist der richtige Wert immer auf der Zementverpackung aufgedruckt. Zudem gibt es heute digitale Hilfe – z.B. die App Richtig betonieren von Lafarge. Nach Eingabe der Anwendung und der Maße des Projektes zeigt die App an, wie das Mischverhältnis der einzelnen Bestandteile aussehen muss.

© diybook | Wer beim Betonieren nichts falsch machen möchte, findet im App Store auch dafür passende Hilfe. Mit der App von Lafarge lässt…
© diybook | Mit den vollständigen Maßen des geplanten Projektes kann die App von Lafarge auch den Materialbedarf bestimmen. Dabei werden…

Richtig betonieren: So geht's!

Aber wie muss man nun eigentlich richtig betonieren? Dazu wird die Mischmaschine zuerst mit ausreichend Wasser befüllt. Die App von Lafarge empfiehlt uns für unser Projekt 10 Liter Wasser pro Mischung (bzw. Zementsack). Die Maschine wird in Gang gesetzt und es werden drei bis vier Schaufeln Sand hinzugegeben. Dann ist es Zeit, den Zement beizumengen.

Da die 10 Liter Wasser auf einen Sack Zement gerechnet sind, geben wir die empfohlene Menge – also einen ganzen Sack Zement – hinzu. Das Wasser-Zement-Verhältnis stimmt dann schon einmal. Sobald die Masse keine groben Klumpen mehr aufweist, wird dann so viel Sand hinzugegeben, bis der Beton die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Auf diese Weise kann man ohne Probleme sehr feucht, aber auch trocken mischen und muss sich keine Sorgen darüber machen, ob der Beton am Ende auch ein Leben lang hält. Denn das wird er!

Aber Achtung: Sollte der Beton zu trocken ausfallen, darf nicht mit Wasser allein, sondern nur mit Wasser und Zement im richtigen Verhältnis gestreckt werden. Anderenfalls wird das Wasser-Zement-Verhältnis massiv gestört und die Betonqualität ist gefährdet.

© diybook | Auch wir lassen uns bei unseren ersten Schritten von der Lafarge App leiten. Laut deren Angaben brauchen wir für unser Projekt…
© diybook | Als nächstes setzen wir die Maschine in Gang und geben drei bis vier Schaufeln Sand hinzu. Dann holen wir einen Sack Zement…
© diybook | Im besten Falle werden immer ganze Säcke Zement verarbeitet damit Fehler bei der Zugabe vermieden werden. Im Zweifelsfall wird…
© diybook | Sobald der Beton so weit gemischt ist, dass sich keine groben Klumpen mehr zeigen, wird weiterer Sand hinzugeschaufelt. Hier…

Um den Mischvorgang abzuschließen, wird die Trommel in die horizontale Position gestellt. So darf der Beton weitere drei Minuten drehen, bevor er schließlich verarbeitungsfertig ist. Der Mischer wird angehalten, die Trommel gekippt und der fertige Beton in die unter der Maschine wartende Scheibtruhe geleert. So kann er nun bequem an seinen Einsatzort gebracht werden.

Die Mischmaschine wird indessen wieder mit Wasser befüllt und einige Male gedreht, bis sich alle Reste von Beton in dem Wasser gelöst haben. Dieser Schritt ist auch dann auszuführen, wenn die nächste Mischung noch etwas auf sich warten lässt. So bleiben Trommelinneres und Mischblätter frei von Anpackungen

© diybook | Am Ende wird die Mischtrommel in eine horizontale Stellung gebracht und der Beton noch einmal drei Minuten in dieser Position…
© diybook | Unter dem Mischer steht bereits die Schubkarre bereit. Die Mischtrommel wird nach unten gedreht und der Beton ausgeleert.…
© diybook | Auch wenn nicht sofort neuer Beton angemischt wird, muss die Maschine sofort wieder mit Wasser befüllt werden. Einige weitere…

Beton verarbeiten

Die Verarbeitung von Beton ist grundsätzlich sehr unkompliziert. Schließlich liegt darin einer der großen Vorzüge dieses Baustoffes. Einfaches Beispiel ist ein Streifenfundament für eine kleine Gartenmauer. Der Fundamentgraben wird nach und nach mit Beton aufgefüllt, die Masse dabei immer wieder "gestochert", um sie von Lufteinschlüssen zu befreien. Der Beton wird verdichtet! Am Ende wird die Oberfläche mit dem Richtscheit abgezogen.

Andere Anwendungen sehen ähnlich aus. Bei einem Betonsockel ist es eine vorbereitete Schalung, die aufgefüllt wird. Auch hier wird der Beton regelmäßig entlüftet. Eine Stahlbewehrung verleiht zusätzliche Stabilität. Ein weiterer typischer Anwendungsfall ist das Befüllen von Schalsteinen. Auch hier ist vornehmlich darauf zu achten, den Beton regelmäßig zu verdichten.

© diybook | Die Verarbeitung richtet sich nach dem konkreten Anwendungsfall. Ein Streifenfundament ohne Bewehrung etwa wird aufgefüllt und…
© diybook | Um einen Betonsockel zu gießen, wird eine vorbereitete Schalung aufgefüllt. Allerdings sollte der Beton unten und oben eine…
© diybook | In einem typischen Heimwerker-Szenario wird Beton auch dazu verwendet, Schalsteine zu befüllen. Baustahl verleiht der…
© diybook | Der Beton sollte am Ende der Arbeiten immer noch einmal verdichtet werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten vorzugehen,…

Tipps und Hinweise

Nach der Verarbeitung lässt sich Beton auf unterschiedliche Art und Weisen verdichten. Das kann z.B. per Rütteln oder Stochern mit Spaten oder Baustahlstreben erfolgen. Entscheidend ist, dass dieser Schritt nicht vergessen wird. Denn nur so wird der Beton von Lufteinschlüssen befreit.

Gerade bei warmem Wetter kann richtiges Betonieren zur Herausforderung werden. Hier ist darauf zu achten, dass der Beton nicht zu schnell aushärtet. Dafür können beispielsweise Abdeckungen zum Einsatz kommen. Bei größeren Flächen dagegen sollte der Beton nach der Verarbeitung regelmäßig genässt werden.

Zementsäcke sollten nur nach Bedarf beschafft werden, insbesondere bei größeren Mengen. Denn zu langes Lagern wirkt sich negativ auf das Material aus. Zieht der Zement Feuchtigkeit an, wird er innerhalb von kurzer Zeit unbrauchbar.

© diybook | Ebenso wichtig ist es, Beton vor zu schneller Austrocknung zu schützen. Dann lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass…
© diybook | Eine andere Möglichkeit, Beton vor dem Austrocknen zu bewahren, ist eine regelmäßige Bewässerung. Das bietet sich vor allem bei…
© diybook | Abschließend noch ein Tipp: Zement sollte immer nach Bedarf gekauft werden. Allzu langes Lagern empfiehlt sich nicht, da der…

Verwandte Anleitungen