Ob nach Renovierung oder Neubau – wenn es um das Badezimmer geht, wollen sich nur die wenigsten eine Badewanne blank in den Raum stellen. Das bedeutet, eine Verkleidung muss her! Doch wie könnte so etwas aussehen? Und schaffen das Heimwerker auch allein? Wir lösen das Rätsel und demonstrieren, wie sich eine Badewanne verkleiden lässt. Einfach, schnell und schön wie vom Profi!

In Form gebracht

Die neue Badewanne ist da! Doch besonders edel wirkt sie noch nicht. Ist aber auch irgendwie klar, denn sie muss ja erst noch in Form gebracht werden. Im Klartext heißt das, wir müssen die Badewanne verkleiden. Doch lässt sich das so einfach bewerkstelligen? Oder werden wir auf unüberwindbare Hindernisse stoßen?

Grundsätzlich kann man sich das Leben bedeutend leichter machen, wenn man auf die richtige Materialwahl setzt. Das betrifft in diesem Fall vor allem die Baustoffe, die als Verkleidung und zur Befestigung zum Einsatz kommen. Und so demonstrieren wir in dieser Anleitung, mit welchem Material insbesondere Heimwerker kinderleicht ihre Badewanne verkleiden können.

© diybook | Mit der Renovierung kommt auch eine neue Badewanne. Doch so kann sie natürlich nicht stehen bleiben. Eine Verkleidung muss her!

Werkzeug und Material

Für welches Material sollten sich Heimwerker entscheiden, wenn sie sich beim Verkleiden der Badewanne das Leben leichter machen wollen? Eine sichere Wahl für Verkleidungen aller Art ist stets Porenbeton. Er lässt sich ohne Probleme verarbeiten und ist insgesamt sehr geduldig. Und so beschließen wir, die Badewanne mit Ytong-Steinen zu verkleiden. Zur Befestigung verwenden wir hochwertigen Fliesenkleber von Murexin. Der ist ohnehin schon auf der Baustelle vorhanden und kann in diesem Fall den klassischen Mörtel wunderbar ersetzen. Daneben benötigen wir an Materialien noch Bauschaum, etwas Malerkrepp, kleine Holzkeile und eine Holzlatte, die unbedingt länger sein muss, als die Wanne hoch ist.

Die Werkzeugliste bietet ebenfalls keine großen Herausforderungen für Heimwerker. Gebraucht werden Malerspachtel, Maurerkelle, Hammer, und Quast, daneben Cutter, Eimer und eine Schere. An motorisierter Hilfe fehlen dann noch ein elektrischer Fuchsschwanz und ein Rührwerk. Dann haben wir alles beisammen, um die Badewanne zu verkleiden.

© diybook | Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, wie Heimwerker ihre neue Badewanne auch selber verkleiden können. Als Baumaterial…
© diybook | Um die Steine zu setzen, braucht es hier keinen Mörtel. Schon ein guter Fliesenkleber reicht völlig aus. Wir haben uns für den…

Vorbereitungen

Um auf ordentliche Weise die Badewanne verkleiden zu können, müssen natürlich einige Vorbereitungen getroffen werden. Eine der ersten Maßnahmen besteht darin, die Folie, die das Innere der Wanne schützt, direkt am Rand abzuschneiden. Die überhängenden Teile wären bei den folgenden Arbeiten sonst nur hinderlich geworden. Damit die Folie trotzdem in Position bleibt, wird sie kurzerhand mit Malerkrepp sorgfältig am Rand der Wanne verklebt.

Und schon sind wir bei unserem ersten Tipp: Damit unter dem Rand der Wanne später auch noch Platz für den Oberflächenbelag, also für Fliesen, Fliesenkleber und Abdichtung bleibt, basteln wir uns eine praktische Einrichthilfe. Dazu nehmen wir uns die Holzlatte und längen sie so ab, dass sie etwas höher steht als die Wanne. Am oberen Ende schneiden wir eine Ecke heraus, um eine Aussparung für den Badewannenrand zu schaffen. Diese Aussparung ist exakt so tief, wie der spätere Oberflächenbelag dick ist.

Wird die Einrichthilfe nun so an die Badewanne angesetzt, dass der Rand der Wanne vollständig in der Aussparung liegt, wird das restliche Holz so weit unter den Rand ragen, wie Platz für Fliesen, Fliesenkleber und Abdichtung benötigt wird. Das bedeutet, die Verkleidung aus Porenbeton ist so auszurichten, dass unterhalb des Randes Platz für die Einrichthilfe bleibt.

© diybook | Die Schutzfolie der Badewanne würde uns bei der Arbeit nur behindern. Deshalb schneiden wir sie kurzerhand am Rand ab.
© diybook | Natürlich soll die Wanne durch die gekürzte Schutzfolie keinen Nachteil erleiden. Und so wird die Folie an den Rändern sauber…
© diybook | Wir können uns bei diesem Projekt nicht bloß aufs Augenmaß verlassen. Damit die Verkleidung später auch ordentlich aussieht,…
© diybook | Wird die selbstgebaute Einrichthilfe an die Wanne gestellt, lassen sich die Ytong-Steine mit Hilfe einer Wasserwaage perfekt…

Kurz vor dem Start der eigentlichen Arbeit wird die Badewanne noch einmal mit der Wasserwaage auf ihre korrekte horizontale Ausrichtung hin kontrolliert. Außerdem werden die Seitenlängen sowie die Höhe der Wanne überprüft. Diese Maße müssen stimmen, damit wir die Ytong-Steine schon im Vorfeld passend zuschneiden können. 

Abschließend fehlt noch der Fliesenkleber. In einem Kübel wird gemäß Herstellerangaben ausreichend Wasser vorgelegt. Dann wird der Fliesenkleber eingestreut und das Ganze mit de Rührwerk bei maximal 650 Umdrehungen vermischt. Anschließend muss der Kleber einige Minuten rasten, bevor er ein letztes Mal aufgerührt wird. Die Rastzeit nutzen wir, um die ersten Steine herzurichten.

© diybook | Bevor wir die Badewanne verkleiden, kontrollieren wir mit der Wasserwaage noch einmal die Ausrichtung. Schließlich muss alles…
© diybook | Abschließend bestimmen wir noch einmal die exakten Maße der Wanne. Das ist wichtig, um Zahl und Größe der Steine in der…
© diybook | Nun ist der Fliesenkleber an der Reihe: Wir legen Wasser gemäß Herstellerangaben in einem Kübel vor und streuen den Kleber nach…
© diybook | Mit dem Rührwerk mischen wir das Ganze bei maximal 650 Umdrehungen pro Minute. Danach muss der Fliesenkleber einige Minuten…

Ytong-Steine zuschneiden

Damit die Ytong-Steine überhaupt senkrecht stehende unter den Rand der Badewanne passen, sind sie dafür etwas einzukürzen. Das berücksichtigen wir bei unserem ersten Stein und längen ihn auf 59 cm ab. Geschnitten wird das Material mit dem elektrischen Fuchsschwanz. Porenbeton ist ein dankbarer Baustoff und lässt sich gut mit Handwerkzeugen bearbeiten, wie auch unser Artikel Porenbetonsteine verarbeiten beweist.

Der nächste, direkt angrenzende Stein wird ebenfalls gleich vorbereitet. Hierbei handelt es sich bereits um den Schlussstein der ersten, sehr kurzen Wannenseite. Das heißt, der Stein muss auch in der Breite zugeschnitten werden, da er als Ganzes zu groß ausfällt. nach dem Zuschnitt werden die Schnittflächen und andere Unebenheiten mit dem Raspelbrett behandelt. Dann werden die Steine sorgsam entstaubt.

© diybook | Die Rastzeit des Klebers nutzen wir, um den ersten Ytong-Stein einzumessen. Da wir die Steine senkrecht aufstellen wollen,…
© diybook | Zugeschnitten wird der Stein dann mit dem elektrischen Fuchsschwanz. Porenbetonsteine sind trotz ihres solide klingenden Namens…
© diybook | Auch den zweiten Stein bereiten wir schon einmal vor. Da er die erste der Kurzseiten an der Wanne abschließen wird, müssen wir…
© diybook | Wenn der Stein noch etwas nachgebessert werden muss, lässt sich das mit Hilfe eines Raspelbretts sehr leicht bewerkstelligen.…
© diybook | Zum Abschluss befreien wir die Steine mit einem Pinsel vom Schleifstaub. Dann ist alles bereit, damit wir die Badewanne…

Erste Steine einsetzen

Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, so dass wir nun die Badewanne verkleiden können. Wir beginnen mit dem ersten Stein und versehen zwei seiner Seiten mit Fliesenkleber, und zwar die Oberseite und die zur Raumwand grenzende Längsseite. Danach schieben wir den Stein unter den Rand der Wanne und setzen ihn passend ein.

Unter den Stein werden Keile eingeschoben, damit er am oberen Rand bündig mit der Wanne abschließen kann. Dann folgt der Griff zur Einrichthilfe. Sitzt der Stein so tief unter der Wanne, dass die Holzlatte beim Anlegen gerade noch Platz hat? In diesem Falle passt alles, und nach einer letzten Kontrolle mit der Wasserwaage wenden wir uns dem nächsten Stein zu.

© diybook | Wir nehmen den ersten Stein und spachteln Fliesenkleber auf. Der Kleber kommt an die obere Seite und an die der Raumwand…
© diybook | Der Stein wird nun vorsichtig eingesetzt und ausgerichtet. Natürlich muss aber noch eine genauere Kontrolle folgen. Denn schon…
© diybook | Es wird Zeit, unsere selbstgemachte Einrichthilfe heranzuziehen. Im Zusammenspiel mit der Wasserwaage haben wir schnell…

Am zweiten Ytong-Stein wird ebenfalls Fliesenkleber auf die Oberseite gespachtelt, außerdem auf die dem ersten Stein zugewandte Seite. Dann wird der Stein so eingesetzt, dass er mit dem bereits verarbeiteten Exemplar bündig abschließt. Auch hier werden noch Keile untergeschoben, um den Stein etwas anzuheben.

Tipp: Um der Konstruktion mehr Halt zu geben und einen Anschluss zwischen Verkleidung und Boden zu schaffen, wird der Spalt, der durch Anwendung der Keile entstanden ist, nun mit Bauschaum aufgefüllt. Das ist eine einfache und zuverlässige Methode, dank derer die Verkleidung über die Trockenzeit hinaus dauerhaft in Position bleibt.

© diybook | Bei dem zweiten Stein wiederholen wir den Vorgang. Der Fliesenkleber wird auf die Oberseite und die Seite zum ersten Stein hin…
© diybook | Die Steine sollen oben sauber an der Badewanne abschließen. Also werden Keile untergeschoben, um sie auf das entsprechende…
© diybook | Damit die Steine beim Verkleiden der Badewanne in Position bleiben, befestigen wir sie mit etwas Bauschaum am Boden. Das ist…

Restliche Badewanne verkleiden

Inzwischen sind wir an der langen Seite der Badewanne angekommen. Bevor wir auch hier die Badewanne verkleiden können, haben wir an den Steinen jedoch noch einige Nachbesserungen vorzunehmen. Denn wie sich zeigt, müssen diese am oberen Ende in der Tiefe etwas dünner ausfallen. Schuld ist die Formgebung der Wanne. Für die meiste Zeit können wir uns damit begnügen, die Steine an ihrer rückwärtigen Oberkante anzufasen. Bei dem Stein, der an den Siphon grenzt, müssen wir allerdings noch mehr Material wegschneiden.

Derart vorbereitet, lassen sich die Steine jetzt wunderbar einsetzen und ausrichten. Wieder werden sie mit Fliesenkleber versehen, aufgestellt und mit Einrichthilfe und Wasserwaage kontrolliert. Auch das Verfahren mit Keilen und Bauschaum ändert sich nicht. Bald sind wir an der nächsten Ecke angelangt.

© diybook | An der langen Seite der Badewanne haben die Steine oben nicht so viel Platz wie zuvor. Entsprechend müssen wir sie an der…
© diybook | Der Stein, der an den Siphon grenzt, muss sogar noch mehr Raum freigeben. Und so schneiden wir hier noch ein größeres Stück von…
© diybook | Nun geht es wie am Fließband weiter: Die passend zugeschnittenen Steine werden der Reihe nach eingesetzt und kontrolliert.

Der Abstand zwischen dem zuletzt verlegten Ytong-Stein und der Wannenecke wird noch einmal genau ausgemessen. Dann wird ein Stein passend zurechtgeschnitten, mit Fliesenkleber versehen und eingesetzt. Danach geht es direkt an der nächsten Wannenseite weiter. Je nach Form der Badewanne kann es dabei nötig sein, den Eckstein anzufasen, damit er sich nahtlos einfügt.

Während wir so die Badewanne verkleiden, wird immer wieder die Einrichthilfe herangezogen, um den Abstand der einzelnen Steine zum Außenrand der Wanne zu prüfen. Dank dieser praktischen Kontrollmöglichkeit laufen wir nicht Gefahr, dass die Fliesen später keinen Platz mehr an der Wanne finden.

© diybook | Am Ende der langen Seite angelangt, wird das restliche Teilstück noch einmal sauber ausgemessen. Dann schneiden wir den…
© diybook | Der Schlussstein an dieser Seite fügt sich auf Anhieb gut ein. Trotzdem wird auch hier die Ausrichtung noch einmal sorgfältig…
© diybook | Beim Einsetzen des Ecksteins der zweiten Seite ist nichts weiter zu beachten. Lediglich die Ausrichtung muss an beiden Seiten…

Abschließende Arbeiten

Die Arbeiten gehen zügig voran, und bald haben wir auch den letzten Stein der Verkleidung eingesetzt. Jetzt können die Aufräumarbeiten folgen: Zunächst wird der überstehende Bauschaum mit einem Cutter wegegschnitten. Dazu reicht es meist schon, das Material vom Boden abzuspreizen. Anschließend werden die Keile unter den Steinen hervorgezogen.

Auch für den übrig gebliebenen Fliesenkleber haben wir eine Verwendung: Teile der Masse werden genutzt, um die Fugen zwischen den Ytong-Steinen zuzuspachteln. Eine separate Spachtelmasse braucht es in diesem Fall nicht. Der restliche Kleber wird dann auf die Front der Steine flächig aufgespachtelt, bis eine einheitlich glatte Oberfläche entstanden ist. 

© diybook | Auf die beschriebene Weise verkleiden wir die Badewanne, bis wir den letzten Stein gesetzt haben. Dann heißt es Saubermachen!…
© diybook | Als nächstes holen wir die Keile wieder unter den Steinen hervor. Sie werden jetzt nicht mehr gebraucht, um die Konstruktion in…
© diybook | Die neue Oberfläche benötigt noch etwas Feintuning. Die Spalten zwischen den Steinen werden mit Fliesenkleber verschlossen.

Das Ergebnis

Nach diesen letzten Handgriffen kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen. Wor konnten nicht nur erfolgreich die Badewanne verkleiden. Zugleich wurde auch schon alles für den nächsten Schritt vorbereitet: den Oberflächenbelag. Eine hervorragende Ausgangssituation, um die Arbeiten an der Badewanne schnell zum Abschluss zu bringen. 

Wie sich gezeigt hat, kann die Materialwahl sehr großen Einfluss auf die Machbarkeit eines Projektes haben; ein Faktor, der nicht unterschätzt werden darf! Und so gilt beim Verkleiden der Badewanne, was auch sonst im Leben zählt: Erst nachdenken, dann handeln!

© diybook | Den restlichen Kleber nutzen wir, um die Verkleidung damit zu überspachteln. So wird die Oberfläche noch einheitlicher.
© diybook | Fertig ist das Meisterwerk! Wie sich gezeigt hat, kann mit dem richtigen Material wirklich jeder seine Badewanne selbst…

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