Werkzeug und Material
Um eine Gartenmauer zu bauen, wird nur eine überschaubare Menge an Werkzeug benötigt. So sind Wasserwaage und Gummihammer Pflicht. Ebenso wird schwereres Gerät wie eine Betonmischmaschine samt Scheibtruhe und Schaufel benötigt. Außerdem sind Mörtelpfanne und Maurerkelle Bestandteil der Ausrüstung. Ein Winkelschleifer mit entsprechendem Blatt sollte sicherheitshalber zum Schneiden der Betonsteine bereit liegen.
An Materialien werden neben den Betonsteinen lediglich Beton (also Zement, Sand und Wasser) sowie Keile zum Ausrichten der Betonsteine benötigt.
Auftragen des Mörtelbetts für die erste Steinreihe
Die ersten beiden Teile dieser Artikelserie haben sich mit den Vorbereitungsarbeiten beschäftigt. So liegt bereits ein fertig abgedichtetes Fundament vor, die Bewehrung ist eingebracht und selbst die Richtschnur für die erste so wichtige Steinreihe ist gespannt. Bevor aber die ersten Steine der Gartenmauer gesetzt werden können, muss das Mörtelbett der ersten Steinreihe aufgebracht werden.
Wichtig ist, dass die erste Betonsteinreihe der Gartenmauer absolut eben verläuft. Sie ist die Basis für die Mauer, und hängt diese Basis, wird die gesamte Gartenmauer in Schieflage geraten. Die bereits gespannte Richtschnur gibt dabei nicht nur den Verlauf, sondern auch die Höhe vor.
Um das Auftragen des Mörtels zu vereinfachen, wird kurzerhand eine Lehre hergestellt. Die Höhe der Betonsteine wird dazu auf eine hochkant stehende Wasserwaage übertragen. Fertig! Wird die Wasserwaage mit der Markierung an die Richtschnur angehalten, muss ein Ende der Wasserwaage im Mörtelbett liegen. Jetzt kann der erdfeucht angemischte Mörtel mit Mörtelpfanne aufgetragen und mit der Kelle sorgfältig verteilt werden.
Setzen der ersten Betonsteine
Ist das Mörtelbett aufgetragen, so kann der erste Stein versetzt werden. Dieser wird dazu in die Bewehrung von oben her eingefädelt und gerade in das Mörtelbett gesetzt.
Mit dem Gummihammer wird dieser erste Stein nun fest ins Mörtelbett geklopft, bis die Richtschnur und der Stein auf einer Höhe liegen. Eine kleine Wasserwaage reicht, um den einzelnen Stein in seiner Ausrichtung zu kontrollieren.
Ein zweiter Stein wird eingesetzt und festgeklopft. Die kleine Wasserwaage wird jetzt durch eine größere ersetzt. Denn es gilt: Je größer die Wasserwaage und die überprüfte Länge, umso genauer ist das Ergebnis.
Ecke ausbilden und erste Reihe einrichten
Als nächster Schritt beim Bauen einer Gartenmauer wird der Eckstein versetzt. Dieser wird, wie schon die zwei vorangegangenen Steine, ins Mörtelbett geklopft und in der Flucht an der Richtschnur ausgerichtet. Schließlich soll die Gartenmauer nicht nur in einer Richtung gerade verlaufen.
Auch die Horizontale wird wieder penibel überprüft und die Wasserwaage auch diagonal aufgelegt. Denn ist auch die Diagonale eben, stehen die Chancen einer geraden Gartenmauer schon sehr gut. Beim Selber-Bauen eine Grundvoraussetzung! Auf beschriebene Weise wird die gesamte erste Reihe eingerichtet.
Tipp: Für diese anfänglichen Arbeiten sollte genügend Zeit veranschlagt werden, denn die erste Reihe trägt maßgeblich zum Ergebnis bei! Wie ein ebenes Mörtelbett recht schnell hergestellt werden kann, zeigt der Artikel "Bodenplatte nivellieren". Dafür sind aber nicht ganz billige technische Hilfsmittel vonnöten.
Erste Steinreihe der Gartenmauer mit Beton verfüllen
Ist die erste Reihe der Gartenmauer eingerichtet, wird diese noch fixiert. Natürlich wieder mit frostbeständigem Beton. Dieser wird allerdings dünnflüssiger als für das Mörtelbett angemacht und dann in die Aussparungen der Betonsteine verfüllt. Unter Einsatz einer Baustahl-Strebe oder eines geeigneten Holzstücks lässt sich der Beton verdichten und Lufteinschlüsse werden verhindert.
Wurde Mörtel ausgepatzt, so sollte dieser sofort entfernt werden. Vor allem auf den Sichtflächen muss dieser rasch abgewaschen werden. Es bleiben sonst unschöne graue Flecken zurück. Es gilt also, nicht nur genau, sondern auch sauber zu arbeiten.
Ecken und Ränder hochziehen und Richtschnur spannen
Wie beim Mauern von Wänden üblich werden jetzt die Mauerenden und -ecken um ein bis zwei Steinreihen erhöht. Wichtig ist darauf zu achten, die Steine im Verbund zu versetzen. An den Außenenden machen daher halbe Betonsteine den Anfang. Wieder wird auf eine genaue Ausrichtung wert gelegt, sowohl in der Horizontalen als auch im Mauerverlauf und der Vertikalen.
Feine Justierungen können mit Hilfe von Keilen vorgenommen werden, um die Betonsteine exakt auszurichten. Anders ist dies bei einer trockenen Verlegung, also einer Verlegung ohne Mörtel, nicht möglich. Hinweis: Als Variante bietet sich an, vor dem Aufsetzen der nächsten Reihe, an der Oberseite der unteren Reihe sowie an den Stoßfugen der zu versetzenden Reihe geeigneten Abdichtkleber aufzutragen.
Für das Mauern aller weiteren Steine einer Steinreihe, wird eine Richtschnur zwischen die eben aufgesetzten Steine gespannt. Diese dient als Flucht und sorgt dafür, dass die Mauer in einer Linie verläuft.
Gartenmauer bauen: Betonsteine setzen und ausrichten
Ab jetzt geht es mit dem Bauen der Gartenmauer zügig voran. Stein für Stein wird trocken aufgesetzt und jeweils auf die Ausrichtung in der Horizontalen sowie in der Flucht mit der Wasserwaage überprüft. Wie schon zuvor, leisten Keile wertvolle Dienste bei der Einrichtung.
Werden zu niedrige Steine mit Keilen gehoben, gibt es auch den Fall, dass zu hohe Steine abgeschliffen werden müssen. Dazu wird der Stein mit Hilfe eines Winkelschleifers und einem entsprechenden Blatt etwas angeschliffen. Aber nicht zu viel, denn sonst müssen bei der nächsten Reihe wieder Keile zum Einsatz gebracht werden!
Nach jeder dritten Steinreihe werden die Steine mit Beton verfüllt. Wie schon zuvor, wird der Beton etwas flüssiger angemischt, sodass die Löcher besser befüllt werden können. Verdichtet werden sie wieder mit einer vorhandenen Baustahl-Strebe oder einem Holzstück.
Gerät die senkrechte Bewehrung langsam zu kurz, wird diese jetzt gegebenenfalls verlängert. Dazu werden neu abgelängte Baustahlstreben mindestens 15 cm Tief in die zuvor verfüllten Löcher eingesteckt.
Auf diese Weise wird die Mauer Stück für Stück und Reihe für Reihe fertiggestellt. Je nach Höhe und Länge der Mauer müssen dafür mehrere Tage angesetzt werden.
Tipp: Es ist besser, mehr Zeit einzuplanen als rasch und ungenau zu arbeiten. Das Ergebnis wäre dann alles andere als schön anzusehen.
Fertige Gartenmauer
Ist auch die letzte Reihe versetzt, ist es geschafft! Die neugierigen Blicke des Nachbarn wurden zuverlässig ausgesperrt.
Die Gartenmauer ist fertig - zumindest fast. Den krönenden Abschluss bilden nämlich Abdecksteine. Schließlich bieten die Löcher der Betonsteine nicht den schönsten Ausblick. Was dabei zu tun ist und wie diese aufgesetzt werden, zeigt der letzte Artikel dieser Serie, Gartenmauerabschluss - Betonsteinmauer finalisieren.
Die Gartenmauer selber zu bauen war gar nicht so schwer. Wichtig ist dabei eigentlich nur genaues und sauberes Arbeiten.