Das Projekt: Lamellenvorhang montieren
Das vorliegende Projekt ist vielleicht etwas ungewöhnlich, das grundlegende Problem ist aber in allen Wohnräumen gleich. Wenn die Sonne ungehindert durch das Fenster scheint, kommt man an sonnigen Tagen schnell mal ins Schwitzen. So auch hier in einem innenliegenden Poolraum, wo bisher noch kein Sonnenschutz Einzug gehalten hat. Anstelle eines gewöhnlichen Vorhanges ist hier ein Lamellenvorhang angedacht, der optisch nicht nur was hermacht, sondern auch unempfindlich gegen die hohe Luftfeuchtigkeit ist. Zudem benötigt der Lamellenvohang nicht sehr viel Platz bei der Montage, sodass er eigentlich bei jedem Fenster Verwendung finden kann.
In diesem Projekt wird ein in der Länge maßgefertigter Lamellenvorhang mit einer Tiefe von 12 cm der Marke LEHA montiert. Besonders spannende Varianten dieses Vorhanges sind die vertikal oder auch horizontal gebogenen Vertikaljalousien.
Werkzeug und Material
Für die Montage des Lamellenvorhanges bzw. der Vertikaljalousie wird nicht besonders viel Werkzeug und Material benötigt. Je nach Beschaffenheit des Überlegers braucht es einen Bohrhammer mit Betonbohrern oder, im Falle einer Trockenbaukonstruktion, lediglich einen Akkuschrauber mit Metall- bzw. Holzbohrern. Von der Dicke her sind 8 mm große Bohrlöcher vollkommen ausreichend. Natürlich darf auch das obligatorische Maßband nicht fehlen. Zudem kann eine Leiter durchaus hilfreich sein.
An Material werden neben dem Lamellenvorhang nur noch zum Untergrund passende Dübel (8x40-mm-Allzweckdübel) und 4,5x50-mm-Schrauben gebraucht. Die passenden Montageclips der Schiene liegen dem Lamellenvorhang eigentlich immer bei. Hier sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass die richtigen Montageclips bestellt werden. So gibt es unterschiedliche Clips für massive und abgehängte Decken bzw. die Möglichkeit einer Wandmontage. In diesem Projekt kommen allerdings Standard-Clips zum Einsatz.
Ersten Montageclip montieren
Je nach Länge des gelieferten Lamellenvorhanges liegen der Vertikaljalousie zwei bis vier Montageclips bei. Diese müssen im Folgenden wie hier am Fenstersturz oder an der Decke angebracht werden. Ganz besonderes Augenmerk sollte dabei auf den Abstand zum Fenster und allen anderen hervorstehenden Objekten gelegt werden. Denn gerät dieser zu klein, wird der Lamellenvorhang diese im geöffneten Zustand streifen und anliegen; ein Zustand, der weder gewünscht noch so belassen werden kann. Der Abstand zum am weitesten hervorstehenden Objekt darf daher die halbe Lamellenbreite plus einen Zentimeter Sicherheitspolster nicht unterschreiten.
Achtung: Radiatoren bzw. gekippte Fenster müssen dabei Berücksichtigung finden!
Da in diesem Projekt keine Fenster vorliegen, die geöffnet werden könnten, aber der Fenstersturz mit einer Tiefe von 27 cm jede Menge Platz bietet, wird der Lamellenvorhang recht mittig bei 14 cm ab Innenkante Fenstersturz montiert. Der Abstand von der Wand ist nicht ganz so kritisch, sollte aber zirka zehn Zentimeter von angrenzenden Bereichen der Wand betragen.
Ist das erste Bohrloch erst einmal angezeichnet, ist es ein Leichtes, das Bohrloch zu erstellen, den Dübel einzusetzen und den Clip mit einer Holzschraube zu fixieren. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass der Clip richtig herum eingesetzt wird. Die Standard-Clips verfügen auf der einen Seite über eine kurzen und auf der anderen Seite über einen etwas längeren Bügel. Der Optik halber wird der lange Bügel auf die dem Fenster zugewandte Seite gedreht.
Die weiteren Montageclips anbringen
Das Anbringen der weiteren Clips gelingt dann auf dieselbe Art und Weise. Der zweite Clip wird analog zum ersten eingemessen, dann wird das Bohrloch erstellt, ein Dübel eingesetzt und mit einer Holzschraube fixiert.
Alle weiteren noch vorhandenen Clips werden dann gleichmäßig auf die verbleibende Länge verteilt. Da hier der Abstand zwischen den beiden äußeren Montageclips 171 cm beträgt, finden die zwei weiteren Clips ihren Platz im Abstand von 85 cm zu den ersteren.
Lamellenvorhang montieren
Sind alle Montageclips einmal montiert, kann auch die Schiene des Lamellenvohanges eingesetzt werden. Diese wird dazu auf einer Seite – der Seite mit den kurzen Bügeln – in die Montageclips möglichst mittig zu den Rändern eingesetzt und durch Andrücken fixiert. Am besten drückt man die Schiene direkt unterhalb der einzelnen Clips nach oben. Ein weiteres Paar Hände ist dabei nicht verkehrt!
Als nächstes werden die Lamellen vorsichtig ausgerollt und aufgelegt. Danach ist das Einsetzen der Lamellen an der Reihe. Das gelingt ohne Schwierigkeiten beim ersten Versuch, denn diese müssen lediglich nach oben gedrückt werden. Hier ist nur darauf zu achten, dass die Naht der Lamellen immer in eine Richtung zeigt, denn besonders aufmerksame Betrachter werden sich sonst daran stören.
Kettenbeschwerer anbringen
Als letztes fehlt jetzt nur mehr das Einsetzen des Kettenbeschwerers. Das ist mitunter der schwierigste Teil. Und eines gleich vorweg: Mit Gewalt gelangt man hierbei nicht ans Ziel! Denn dann bricht garantiert ein Plastikteil ab. Also einfach ein wenig Geduld mitbringen und prüfen, wie das jeweilige Modell zu öffnen ist. Der vorliegende Kettenbeschwerer z.B. muss an der Spitze leicht angehoben und dann nach oben geschoben werden. In der Beschreibung war dies leider nicht zu erkennen. Aber einmal herausgefunden, gelingt auch dieser Schritt, und die Kette kann ohne Probleme eingelegt werden.
Ergebnis
Nach der Montage des ersten Lamellenvorhanges wurden hier noch zwei weitere Vertikaljalousien auf die gleiche Art und Weise montiert. Die Arbeit lief zügig voran, ein Montageservice ist hierfür wirklich nicht nötig. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. So wirkt das Eigenheim gleich viel stilbewusster.
Und noch etwas: Wer hier das Einlegen der obligatorischen Lamellen-Gewichte vermisst, wird erfreut sein zu hören, dass das bei diesem Modell nicht mehr nötig ist. Denn die Gewichte sind bereits in die Lamellen eingenäht. Auch das Anbringen einer Kette am Ende der Lamellen ist nicht mehr nötig. Wenn da keine Freude aufkommt!