Ein Gartenzaun ist eine feine Sache, sorgt er doch für klare Fronten in der Nachbarschaft. Allerdings muss sich der Zaun auch optisch ins Bild fügen, wenn er auf Dauer gefallen soll. Für hohe Verschläge oder morsches Holz ist da kein Platz! Deshalb machen wir uns daran, einen alten Bretterzaun durch einen modernen Metallzaun mit Doppelstabmatten zu ersetzen. Den Anfang macht das Gartentor: Diese Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie sich die zugehörigen Torpfosten einbetonieren lassen!

Frischer Wind am Gartenzaun

Alte Lamellenzäune finden sich in der Nachbarschaft noch zur Genüge. Doch ihre große Zeit ist vorbei. Die hohen Verschläge wirken heute abschottend und nicht gerade einladend. Sind die Holzlatten dann auch noch abgenutzt und angefressen, wird der eigene Gartenzaun schnell zur Belastung. Warum also nicht gleich einen neuen bauen?

Auch wir stehen vor dem Problem und entscheiden uns für einen modernen Metallzaun aus Doppelstabmatten als Ersatz. Die wichtigste Herausforderung hierbei ist, die zugehörigen Metallpfosten solide zu fundamentieren. Den Anfang soll das Gartentor machen. Das ursprüngliche Holztor wurde abgewrackt, um Platz für den Ersatz zu schaffen. Für die beiden neuen Torpfosten, die in einem Abstand von 101 cm auseinander reichen müssen, wurden mit einem Spaten bereits die nötigen Pfostenlöcher bis zu 80 cm tief ausgehoben und um 30 cm mit Kies wieder angefüllt.

Nun folgt der Clou: Damit sich die Torpfosten einbetonieren lassen, ohne dabei aufzusetzen, wurden sie mit alten Holzlatten und Schraubzwingen in eine Stützkonstruktion Marke Eigenbau gespannt. Die selbstgemachte Haltevorrichtung ist an die angrenzenden Elemente des alten Zauns montiert und lässt die Pfosten um 40 cm in die Löcher hineinragen, ohne dabei aufzusetzen. Zudem sind die neuen Torpfosten dabei schon ideal ausgerichtet. So sollten sich ohne Probleme beide Torpfosten einbetonieren lassen.

© diybook | Der alte Lamellenzaun soll verschwinden und stattdessen ein moderneres Exemplar aus Doppelstabmatten gebaut werden. Das neue…
© diybook | Die Vorarbeiten sind bereits erledigt. Es wurden zwei etwa 80 cm tiefe Löcher im Boden ausgehoben, die es den Torpfosten…

Werkzeug und Material

Wer auf die oben beschriebene Stützkonstruktion nicht verzichten will, sollte schon einmal alte Schalungsbretter oder auch Zaunlatten bereit halten. Außerdem sind dazu einige Schraubzwingen erforderlich. Für die eigentlichen Betonierungsarbeiten werden dagegen keine außergewöhnlichen Werkzeuge verlangt. Es reichen hier Maurerkelle, Baueimer, ein Spaten (sollte vom Ausschachten noch vorhanden sein) sowie eine Bohrmaschine mit Rührstab-Aufsatz. Natürlich sind bei diesem Projekt auch Zollstock und Wasserwaage gefragt. Eine Gießkanne kann sich ebenfalls als äußerst nützlich erweisen.

Um die beiden Torpfosten einbetonieren zu können, sollte an Material ein Sack Estrichbeton (40 kg) ausreichen. Der Beton kann bei Bedarf noch mit etwas Zement angereichert werden, besitzt aber eigentlich schon ein gut abgestimmtes Mischverhältnis. Natürlich wird daneben noch Wasser gebraucht, um den Beton anzurühren. Damit wäre die Materialliste dann aber schon abgeschlossen.

© diybook | Die Metall-Torpfosten für den neuen Gartenzaun ragen etwa 40 cm in das ausgehobene Loch hinein. Damit sie nicht aufsitzen,…

Estrichbeton anmischen

Zuerst muss der Beton für das Fundament angemischt werden. Das erfolgt bei diesem Projekt weitgehend in Handarbeit und vorzugsweise an einem trockenen Tag. In einem Baueimer wird Wasser vorgehalten und darauf der Estrichbeton passend eingefüllt. Den Beton langsam dazu geben, damit es nicht allzu sehr staubt! Anschließend wird der Beton mit dem Spaten mehrfach umgeschlagen, bis er sich gut mit dem Wasser bindet. Danach noch einige Male mit dem Spaten rühren, bis sich eine grobe, relativ einheitliche Masse ergibt.

© diybook | Um die Torpfosten einbetonieren zu können, muss natürlich zunächst der Beton angemischt werden. Ein halber Sack Estrichbeton…
© diybook | Das Mischen des Betons erfolgt in einem ersten Schritt mit dem Spaten. Mit diesem wird der Beton mehrmals gut umgeschlagen, bis…

Da sich der Beton in diesem Fall noch als zu fest erweist, wird mit der Gießkanne etwas Wasser zu der Betonmasse nachgegeben. Dann ist der Rührstab gefragt! Der Aufsatz wird an die Bohrmaschine gesteckt und bei geringer Umdrehungszahl in die Masse geführt. Der Beton wird nun sachte und gleichmäßig für einige Minuten vermengt, bis sich eine einheitliche, zähflüssige Masse ergibt. Dann sind die Mischarbeiten auch schon abgeschlossen.

© diybook | Fällt der Estrichbeton sehr zähflüssig aus, wird vor dem finalen Rühren noch etwas Wasser hinzu gegeben. Schließlich muss der…
© diybook | Zuletzt wird die Betonmasse mit elektronischer Unterstützung noch ein weiteres Mal aufgerührt. Das Rühren mit dem Rührstab…

Torpfosten einbetonieren

In ihrem Gestell reichen die Torpfosten 40 cm in die Pfostenlöcher hinein, ohne jedoch dabei den Untergrund zu berühren. Jetzt gilt es, die Torpfosten durch Einbetonieren in dieser Lage zu fixieren. Also wird der Eimer mit dem fertig angemischen Estrichbeton an die Bodenöffnung gehalten und der Beton mit Hilfe der Maurerkelle in das Loch gefüllt. Dabei alle Bereiche des Pfostenlochs gleichmäßig bedenken! Sobald der letze Rest Beton aus dem Eimer gekratzt wurde, ist der erste Schritt getan. Doch noch schaut das Ergebnis nicht besonders ansehnlich aus. Hier muss nachgebessert werden!

© diybook | Die fertige Betonmasse wird mit Hilfe einer Maurerkelle in das erste der beiden Pfostenlöcher geschoben.Besonders schön muss es…
© diybook | Nach dem Anfüllen des Pfostenlochs liegt die Betonmasse noch recht unförmig da. Hier muss noch einmal nachgebessert und…

Mit einem geeigneten Behelfswerkzeug – das kann z.B. ein übrig gebliebenes kurzes Holzbrett sein – wird die Betonmasse nun abgerüttelt, um Lufteinschlüsse herauszuarbeiten. Dabei wird auch die Oberfläche gleichmäßig verstrichen, bis sich eine einheitliche Abdeckung auf Bodenniveau (aber nicht auf Pflasterniveau!) ergibt. Falls sich nun zeigt, dass der Estrichbeton das Loch nur ungenügend auffüllt, muss hier noch einmal etwas Beton zugegeben werden.

Ist alles gleichmäßig verteilt, kann das neue Punktfundament schon fast zur Ruhe kommen. Aber eine wichtige Sache fehlt noch!

© diybook | Mit Hilfe eines kurzen, schmalen Bretts wird die Betonmasse abgerüttelt, weiter verteilt und noch einmal abgezogen. Dafür…
© diybook | Am Ende sieht das neue Punktfundament schon recht gut aus. Doch jetzt gilt es zu prüfen, ob der Torpfosten beim Einbetonieren…

Punktfundament ausrichten

Bevor der Beton aushärten kann, muss noch ein letztes Mal die Ausrichtung des Torpfostens überprüft werden. Mit der Wasserwaage ist das schnell geschafft. Sollte sich dabei zeigen, dass der Metallpfosten nicht exakt gerade steht, fällt eine Korrektur an. Die wird aber nicht erreicht, indem am Pfosten selbst gerüttelt wird. Das würde nur den Halt im anziehenden Beton beeinträchtigen. Eine bessere Lösung ist es, den Spaten noch einmal zur Hand zu nehmen und diesen seitlich zwischen Boden und Beton zu schieben, und zwar dort, wo die Neigung anfällt. Mit einigen wenigen Rucken am Griff ist der Torpfosten begradigt, und das Punktfundament kann aushärten.

Auf die gleiche Weise lässt sich nun auch der andere Torpfosten einbetonieren. Die einzelnen Schritte sind dazu einfach zu wiederholen. Ist auch das geschafft, sollte den neuen Fundamenten bei konstant trockenem Wetter mindestens 24 Sunden Zeit gelassen werden, um ausreichend auszuhärten.

© diybook | Dank des Hilfsgestells ist der Metallpfosten schon einigermaßen gut ausgerichtet. Doch ein Blick mit der Wasserwaage zeigt,…
© diybook | Um die Ausrichtung des Torpfostens zu korrigieren, wird nun nicht am Pfosten selbst herumgedrückt. Stattdessen wird die gesamte…
© diybook | Beim zweiten Punktfundament wird genauso verfahren wie beim ersten. Auch hier sollte der Torpfosten zum Schluss absolut gerade…

Restbeton verwerten

Sollte sich nach den Fundamentierungsarbeiten noch ein Rest an Beton im Baueimer befinden, gibt es dafür eine einfache Lösung: Der restliche Estrichbeton wird reichlich mit Wasser aufgeschwemmt und anschließend mit der Maurerkelle zu einer dünnflüssigen Masse verrührt. Diese kann nun bequem in eines der Pfostenlöcher geschüttet werden. Während das Wasser absinkt, bleiben die Betonsedimente im Fundament zurück. Das beste daran aber ist, dass der Baueimer schon fast wieder wie neu aussieht!

© diybook | Das Einbetonieren der Torpfosten ist schon fast abgeschlossen. Allerdings befinden sich noch einige Betonreste im Baueimer.…
© diybook | Mit der Maurerkelle wird die stark verdünnte Masse gut vermischt. Es sollten keine Reste mehr an den Seitenwänden des Eimers…
© diybook | Schließlich wird der verdünnte Estrichbeton auf das Fundament geschüttet. Während die Feuchtigkeit absinkt, bleiben die…

Das Ergebnis steht

Nach einem Tag Ruhepause ist der Beton ausgehärtet und kann mit einer dünnen Kiesschicht abgedeckt werden. Auf dieser lässt sich dann ohne Weiteres z.B. ein Pflaster verlegen, um der Oberfläche den letzten Schliff zu geben. Damit stehen die Pfosten dann bereit, um das neue Gartentor einzusetzen. Und wurde bis hierhin alles richtig gemacht, sollte das ein triumphales Erlebnis darstellen!

Es gehört gar nicht viel dazu, um neue Torpfosten einbetonieren zu können. Es sollte nur die Motivation stimmen, das nötigste Werkzeug und auch etwas handwerkliches Geschick vorhanden sein. Und schon lassen sich ganz wunderbare und solide Ergebnisse erzielen. Wir wünschen viel Erfolg!

© diybook | Nachdem die Fundamente abgetrocknet sind, werden sie mit Kies bedeckt und gepflastert. Und tatsächlich wurde ganze Arbeit…

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