Sie sind wieder da! Nicht, dass das Herz beim Anblick einer Wespe unbedingt Freudensprünge vollführt. So richtig freuen will man sich über die kleinen Plagegeister nämlich nicht. Jedenfalls wurden vielerorts schon einzelne Exemplare der stachelbewehrten Insekten gesichtet, was darauf hindeutet, dass die Jungköniginnen dieser Tage mit dem Nestbau für die neue Saison beginnen. Der Rest ist nur noch eine Frage der Zeit und des Wetters. Irgendwann hängt es dann da, das Wespennest – unter dem Schuppendach, im Rollladenkasten oder irgendwo versteckt unter einem alten Baumstamm. Doch wie geht es weiter mit einem solchen Wespennest? Was tun?

Wespen oder Bienen?

Ein kunstvoll gefertigtes Wespennest kann in guten Zeiten schon mal bis zu 7.000 dieser herumschwirrenden und mitunter äußerst aggressiven Plagegeister beherbergen. Oder sind es doch Bienen? Wo genau liegen eigentlich die Unterschiede? Hier erst einmal ein kurzer Steckbrief, damit es am Ende nicht die falschen Insekten trifft:

Kennzeichen

Wespen

Bienen

Körper

schmal und lang

vergleichsweise runder

Färbung

gelblich schwarzleuchtend gestreift

braun – grau (dunkler)

Nahrung

tierisches Eiweiß, süße Speisen

und Herzhaftes

Blütenpollen, Nektar

Aggressivität

angriffslustig

nur bei Gefahr

Anzahl möglicher Stiche

mehrere

einer

 

Wespennest – Was tun?

Wespen können sich schnell als unangenehme Zeitgenossen entpuppen, vor allem wenn sie gleich in Schwärmen auftreten. Und auch für die sommerlichen Grillpartys verheißt das frühe Auftreten von Wespen wenig Gutes. Umso schlimmer, wenn sich die Insekten auf dem eigenen Grund häuslich eingerichtet haben. Doch was tun, wenn ein Wespennest gefunden wird?

Falls geplant ist, ein entdecktes Nest zu zerstören oder den Tierchen auf andere Weise auf den Stachel zu rücken und nach ihrem Leben zu trachten: Wie Bienen dürfen auch Wespen laut Bundesnaturschutzgesetz weder in ihrer Lebensart beeinträchtigt und schon gar nicht vernichtet werden – es sei denn, dass Menschen infolge des bewohnten Wespennests gefährdet sein könnten. Und selbst dann wäre eine Umsetzung des Nests noch vor der Tötung eine sinnvolle Alternative, mit der sowohl Wespen als auch eingefleischte Naturschützer leben könnten.

© Ingo Bartussek | Eine Situation, die jeder von uns nur allzu gut kennt: Im Sommer rücken wieder die Wespen an und machen Partys unter…

Wespennest entfernen

Befindet sich das Nest auf einem eher abgeschiedenen oder sogar ungenutzt liegenden Teil des Grundstücks, sollte man versuchen, sich mit den Wespen für die wenigen Monate ihres Lebens zu arrangieren. Im unmittelbaren Umkreis allerdings – Fachleute sprechen hier von sechs Metern – ist ein kooperatives Miteinander, besonders für ältere Menschen wie auch für Kinder, zu gefährlich. In einem solchen Fall muss man das Wespennest entfernen oder doch wenigstens tierfreundlich umsetzen.

Das hört sich einfach an, ist es in der Praxis aber nicht. Wer sich dennoch befähigt fühlt, sollte (unter imkerähnlicher Vollschutzkleidung) entweder die Dunkelheit am Abend oder die frühe Morgendämmerung nutzen. Die Tiere sind zu diesen Zeiten weniger agil bzw. haben ihre Nester für kurze Zeit verlassen. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Wespen weniger aufmerksam gegenüber ihrer Umwelt wären! Im Fall, dass die Lage außer Kontrolle gerät, weil eine Wespe gewöhnlich nie alleine kommt, ist es sinnvoll, die Aktion sofort abzubrechen. Jetzt muss ein Fachmann ran!

© skatzenberger | Ist das Wespennest einmal entdeckt, stellt sich natürlich sofort die Frage: Was tun? Doch auf die Schnelle ist hier…

Die richtige Anlaufstelle

Waren es vor einigen Jahren noch die örtlichen Feuerwehren, die bei Wespeninvasionen Erste Hilfe geleistet haben, sind heutzutage gewerbliche Schädlingsbekämpfer oder Unternehmen aus der Reinigungsbranche die richtigen Ansprechpartner. Mit viel Rat, aber meist weniger Tat helfen auch regionale Imker über die ersten Hürden hinweg.

Professionelle Dienstleiter haben natürlich auch professionelle Preise, die je nach Lage der Nester zwischen 150 und 250 Euro liegen. Wenn Haus oder Wohnung nur gemietet sind, sollte daher möglichst umgehend der Eigentümer informiert werden. Er muss dann die Kosten der Beseitigung tragen, ohne sie später auf der Jahresendabrechnung beim Mieter zurückfordern zu können.

© bittedankeschön | Professionelle Hilfe ist die beste Antwort, wenn ein Wespennest entfernt werden muss. Die Schädlingsbekämpfer rücken…

Die beste Lösung?

Was tun, wenn ein Wespennest in der Nähe liegt? Diese Frage ist letztlich gar nicht so leicht zu beantworten. Denn ein Patentrezept gibt es nicht. Stattdessen kommt es vor allem darauf an, die Situation richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln.

Ob der Insektenbau nun still geduldet wird oder ein Entfernen des Wespennests samt Waben und ihrer stachligen Bewohner ansteht – auf jeden Fall sollte im Spätherbst noch einmal aufmerksam nach verlassenen Wespennestern gesucht werden. Sie lassen sich dann nämlich viel leichter und ohne Gefahr entfernen, auch wenn die Tiere erfahrungsgemäß in den Folgejahren in ihre einmal verlassenen Behausungen nicht mehr zurückkehren werden. Doch sicher ist sicher!

Verwandte Anleitungen