Nicht jeder Garten ist deutlich strukturiert und viele sollen es auch gar nicht sein. Ganz im Sinne der Natur wird die Flora gelegentlich einfach ihrer selbst überlassen, so dass sie ihr wildes Gesicht zum Vorschein bringen kann. Diese naturbelassenen und ökologisch wertvollen Gärten werden als Natur- oder Wildgarten bezeichnet. Doch was wächst in einem solchen Wildgarten? Wir stellen die 10 schönsten Wildpflanzen für den Naturgarten in der Übersicht vor!

Der Wildgarten als Gestaltungsform

Natur- und Wildgärten besitzen keine gewöhnliche Struktur. Zwar ist der Garten räumlich in Beete und in eine feste Form unterteilt, jedoch folgt die Bepflanzung keinem klaren Muster. Es wächst, wie es eben wächst, und bildet ein schönes buntes Durcheinander. Was zunächst chaotisch klingt, ist ökologisch jedoch höchst wertvoll, pflegeleicht und insektenfreundlich.

Ein Naturgarten lässt sich in jedem Garten anlegen. Allerdings sollte dabei berücksichtigt werden, dass diese naturbelassene Optik nicht zu jedem Haus passt. Moderne Häuser sind architektonisch so konzipiert, dass ein wilder Garten das Gesamtbild stören würde. Ältere (Bauern-)Häuser passen hingegen gut zum Wildgarten und verstärken sogar sein Flair.

Der große Vorteil des Naturgartens besteht darin, dass er absolut pflegeleicht ist. In ihm wachsen Pflanzen ohne großen Züchtungseinfluss in Gemeinschaft. Sie verbreiten sich von selbst, wodurch der Garten schon bald ein Eigenleben entwickelt. Durch seine Natürlichkeit fühlen sich Kleintiere und Insekten in dem wilden Grün besonders wohl.

© diybook* | Auch in einem Wildgarten herrscht nicht das absolute Chaos. Aber im Rahmen der ihnen gesteckten Grenzen dürfen die Pflanzen…

10 Wildpflanzen für jeden Naturgarten

Die Arten der Königskerze (Verbascum) repräsentieren kurzlebige Stauden, teils auch nur zweijährig. Sie bilden Blattrosetten, aus denen im Sommer große Blütenkerzen erscheinen. In der Kräuterkunde sind einzelne Arten als Heilpflanzen bekannt.

Ein kunterbuntes Blütenmeer zeigt sich im Frühsommer mit der Akeleiblüte (Aquilegia). Die Pflanzen kommen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten zurecht, sofern der Boden nicht zu trocken ist. Die schönen Stauden versamen sich stark.

Bei den Roten Fingerhüten (Digitalis purpurea) handelt es sich zwar um Giftpflanzen. Jedoch besitzen sie einen hervorragenden Wildpflanzencharakter und versamen sich als Zweijährige zuverlässig.

© diybook* | Bei der Königskerze handelt es sich um kurzlebige Stauden, die teils als Heilpflanzen geschätzt werden. Aus ihren…
© diybook* | Auch die Akeleiblüte ist eine Staudenpflanze. Dank ihres wild wuchernden Blütenmeeres ist sie der Inbegriff des Wildgartens.…
© diybook* | Wie seine Artgenossen ist auch der Rote Fingerhut eine ausgewiesene Giftpflanze. Allerdings schmiegt er sich als Wildpflanze…

Die Telekie (Telekia speciosa) wächst zu einer üppigen Staude heran, die mit schönem, großem Laub auffällt. Ihre orangegelben Korbblüten locken zahlreiche Hummeln und Bienen an.

Lupinen (Lupinus) sind gleichermaßen beliebte Garten- als auch Wildstauden. Sie wachsen teils an Straßenrändern und sorgen als Stickstoffsammler für eine Bodenaufwertung.

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist wie die Kornblume eine einjährige Pflanze, die in vielen naturbelassenen Pflanzungen auftaucht. Sie sät sich zuverlässig aus und bildet zur Blütezeit im Sommer ein wundervolles Blütenmeer.

© diybook* | Die Telekie fällt allein schon durch ihre Größe auf und erfreut auch außerhalb der Blütezeit mit ihrem markanten Laub. Während…
© diybook* | Lupinen sehen in der Blütezeit nicht nur wunderbar farbenfroh aus, die Pflanzen sind auch äußerst nützlich. Denn als…
© diybook* | Der einjährige Klatschmohn zählt wohl zu den bekanntesten Vertretern unter den Wildpflanzen. Er ist nicht nur ausgesprochen…

Die Wegwarte (Cichorium intybus) ist Älteren als Kaffee-Ersatz bekannt. Die klassische Zweijährige ist als Insektenweide im Naturgarten sehr beliebt.

Als zuverlässiger Bodendecker zeichnet sich der Frauenmantel (Alchemilla mollis) aus. Im naturnahen Garten füllt die Staude Zwischenräume aus.

Die Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) ist heute aufgrund der Züchtungsarbeit gefüllter Formen selten geworden. Ein Blütenschatz, wenn die Pflanzen in der Wiese blühen!

Das Labkraut (Galium vernum) ist ein altes Kraut, dass in der Kräuterkunde schon viele Jahrhunderte bekannt ist. Im Sommer bevölkert die gelbblühende Staude Naturwiesen.

© diybook* | Ältere Mitmenschen kennen die Wegwarte noch als Kaffee-Ersatz in schwierigen Zeiten. Heute erfreuen sich vor allem Insekten an…
© diybook* | Der Frauenmantel zählt ebenfalls zu den Stauden und ist ein zuverlässiger Bodendecker. Die Wildpflanze wird gerne genutzt, um…
© diybook* | Die Wiesen-Margerite wurde praktisch aus dem Garten herausgezüchtet, so dass sie fast nur noch wild wachsend zu entdecken ist.…
© diybook* | Auch das Labkraut ist eher in der freien Natur anzutreffen. Die gelben Blüten der Staude sind hier ein vertrauter Anblick.…

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