Frühjahrszeit ist Aussaat-Zeit. Regnerische Apriltage laden nicht sonderlich zur Gartenarbeit ein. Dennoch lassen sie sich für Vorbereitungen zur Aussaat nutzen. Saatbänder und Saatscheiben sind einfache Hilfsmittel für die perfekte Aussaat im Garten. Diese Anleitung zeigt, wie sich ohne Mühe Saatscheiben und Saatband selber machen lassen.

Warum Saatbänder und Saatscheiben?

Die Direktsaat ist die geläufigste Aussaatmethode. Dabei werden die Samen direkt ins Beet ausgesät. Durch Regen oder starkes Wässern kann es zu Ausspülungen kommen, sodass trotz einer gleichmäßigen Aussaat der Samen plötzlich sehr dicht liegt. Enge Abstände fördern jedoch einen Pilzbefall und erhöhen den Konkurrenzdruck zwischen den Pflanzen. Aussaatbänder und -scheiben stellen eine Möglichkeit dar, um ein Verspülen von Saatgut im Boden zu vermeiden. Ein weiterer Vorteil: Es ist nicht schwer, Saatscheiben und Saatband selber zu machen.

Die Vorbereitung - Mit Zellstoff zum Kulturerfolg

Saatscheiben und Saatband selber zu machen, ist so einfach wie kostengünstig. Aufwändige Materialien und Werkzeuge sind nicht vonnöten. 

Für eine Reihensaat wird gewöhnliches Küchenpapier in lange, 4 bis 5 cm breite Streifen geschnitten. Alternativ kann auch Toilettenpapier verwendet werden. Anschließend werden die Streifen in der Mitte gefaltet.

Für eine Horstsaat wird das Küchenpapier paarweise in Scheiben geschnitten. Die Größe der Scheiben hängt von der gewünschten Größe der Hostssaat ab und ist natürlich von den Maßen des Papiers beschränkt. Die ausgeschnittenen Scheiben werden dann später einfach übereinandergelegt.

© diybook* | Einfaches Küchenpapier dient als Grundlage für selbst gemachtes Saatband. Der erste Schritt ist, das Küchenpapier in lange…
© diybook* | Ist das Küchenpapier geschnitten, wird des der Länge nach gefaltet. Nun ist es bereit, mit Sämlingen befüllt zu werden.
© diybook* | Für die Herstellung von Saatscheiben muss das Küchenpapier allerdings rund zugeschnitten werden.

Einfaches Bindemittel

Als Bindemittel beziehungsweise Klebemittel, um Saatband selber zu machen, dient haushaltsübliche Speisestärke. Stärke hat nämlich die Eingeschaft, dass sie nach dem Aufkochen fest wird. Dieser Kleister ist natürlichen Ursprungs und schadet weder dem Saatgut, noch dem Boden. Ganz im Gegenteil, wird er doch durch Mikroorganismen rückstandslos zersetzt.  

Tipp: Es empfiehlt sich, den natürlichen Kleister mit Lebensmittelfarbe zu versetzen. Auf diese Weise ist der Kleister auf dem weißen Papier bei späterer Ausbringung besser zu erkennen.

© diybook* | Selbst gemachtes Bindemittel aus Stärke, das von Mikroorganismen rückstandslos zersetzt wird. Natürlicher geht es nicht, um…

Saatband selber machen

Ist das Küchenpapier zurechtgeschnitten und der Kleister angerührt, kann damit begonnen werden, das Saatband selber zu machen.

Mit einem Löffel, Pinsel oder Holzstäbchen wird das Bindemittel punktweise in den späteren Pflanzabständen auf das Küchenpapier aufgetupft. Es ist rasches Arbeiten zu empfehlen, da der Kleister wirklich schnell fest wird. Anschließend werden die Samen vorsichtig und mit Abstand in den Kleister gestreut. 

Der nächste Schritt beim Herstellen der Saatbänder ist es, das Küchenpapier entlang der Faltung zusammenzuklappen. Abschließend wird die praktische Aussaathilfe, das Saatband, zum Trocknen hochkant aufgestellt.

© diybook* | Mit selbst gemachtem Kleber aus Stärke werden nun die Samen in regelmäßigen Abständen auf das Küchenpapier aufgebracht.
© diybook* | Anschließend wird das Küchenpapier zusammengeklappt. Die Samen werden so zwischen den zwei Seiten eingeschlossen. Ein Saatband…
© diybook* | Abschließend wird das Saatband zur Trocknung aufgestellt. Fertig ist das selbst gemachte Saatband!

Saatscheiben herstellen

Neben der Form des Zellstoffes und der Trocknung bestehen bei der Herstellung der Saatscheiben kaum Unterschiede zu dem Vorgang, ein Saatband selber zu machen.  

Wieder wird eine Hälfte des Zellstoffes - jetzt aber eine runde Saatscheibe - mit Kleister benetzt. Danach wird der Samen gleichmäßig auf die gesamte Scheibe gestreut und eine passende zweite Saatscheibe darauf fixiert.

Da diese Aussaathilfe nicht so einfach aufgestellt werden kann, hat sich das Trocknen mit Wäscheklammen bestens bewährt. Fertig ist die selbst gemachte Saatscheibe!

© diybook* | Der selbst gemachte Kleber wird danach auf der gesamten Saatscheibe geichmäßig aufgetragen...
© diybook* | ... und der Samen anschließend eingestreut. Mehr ist besser gilt hierbei allerdings nicht!
© diybook* | Sind Kleber und Samen aufgetragen wird die Saatscheibe mit einer zweiten runden Scheibe Zellstoff verschlossen.
© diybook* | Da Saatscheiben nicht wie Saatbänder aufgestellt werden können, hat sich das Aufhängen mit Wäscheklammern bestens bewährt.

Das Ergebnis - Eine perfekte Aussaat

Mit diesen beiden überaus praktischen Aussaathilfen (Saatbänder und Saatscheiben) können nicht nur Gemüsebeete penibel genau angelegt werden, sondern auch der Phantasie bei der Kreation einer ganz persönlichen bunten Mischung an Blumen freier Lauf gelassen werden. Jetzt steht einer perfekten Aussaat nichts mehr im Wege!

Und dabei ist die vorgestellte Methode, um Saatscheiben und Saatband selber zu machen, eine nicht nur einfache, sondern darüber hinaus auch kostengünstige Alternative zu den im Handel erhältlichen Bändern und Scheiben.

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