Im Laufe vieler Jahre entwickeln sich aus kleinen Bäumchen stattliche Exemplare. Am falschen Standort nehmen sie nicht nur Sonnenlicht, sondern können im Ernstfall als älterer oder kränklicher Baum zur Gefahr für Haus und Leben werden. Spätestens dann ist ein Fällen der Bäume notwendig. Hierbei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten, denn eine Baumfällung ist auch mit Auflagen und Gefahren verbunden. Werden diese Auflagen beachtet und eingehalten, kann ein kleiner Baum aber auch selbst gefällt werden. Diese Anleitung zeigt das Fällen einer Weide.

Sicherheitshinweise

Grundsätzlich empfiehlt sich, das Fällen von Bäumen an einen professionellen Baumdienst zu übergeben. Denn nicht immer ist von außen erkennbar, ob der Stammkern morsch ist und die Fallrichtung korrekt vorherbestimmt werden kann. Wird aber nur ein kleiner Baum gefällt, ist das auch in diesen Fällen selbst zu bewerkstelligen.

Ist der Einsatz einer Motorsäge erforderlich, stelle bitte sicher, dass Du damit umgehen kannst. Denn eine Motorsäge ist kein ungefährliches Werkzeug und ernsthafte Verletzungen sind sonst vorprogrammiert. Zudem trage bitte immer eine angemessene Schutzausrüstung wie Helm Gehöhr und Augenschutz sowie eine Schnittschutzhose. Die meisten Unfälle und Verletzungen beim Baum-Fällen werden nämlich durch das Herabfallen morscher Äste verursacht.

Die Voraussetzungen - Wann darf ein Baum gefällt werden?

Ob und wann das Baum fällen erlaubt ist, unterscheidet sich nicht nur von Land zu Land, sondern auch regional.

So ist in Deutschland das Fällen grundsätzlich nur während der Wintermonate bis Ende Februar möglich, danach nur noch in Ausnahmefällen. Denn ab März beginnen Vögel mit dem Nestbau und der rechtlich geregelte Naturschutz setzt ein. Zudem sollten die örtlichen Bestimmungen der Gemeinde beachtet werden, denn viele Kommunen haben unterschiedliche Satzungen zum Baum-Fällen. Für größere Exemplare (30 cm Baumstumpf-Durchmesser in 1 m Höhe) ist in jedem Fall eine Genehmigung vom Umweltamt notwendig. 

Im Gegensatz zu Deutschland ist das Baum-Fällen in Österreich relativ problemlos möglich. Eine Ausnahme bildet lediglich Wien. Dort dürfen Bäume nur mit behördlicher Genehmigung gefällt werden. Ausgenommen sind Obstbäume und Bäume in Kleingärten. Bei allen anderen Laub- und Nadelbäumen kommt das Wiener Baumschutzgesetz zur Anwendung. Die gesetzlichen Regelungen sind aber keinesfalls zu übergehen, denn Zuwiderhandlungen können ein schmerzhaftes Bußgeld zur Folge haben.

Tipp: Frage immer bei Deiner Gemeinde nach, ob das Fällen des Baumes erlaubt ist.

© diybook | Außen hui - innen pfui. Die Weide ist leider von Würmern befallen und muss gefällt werden. Wann dies geschehen darf, ist…

Werkzeug und Material

Sind alle Fragen zur Baumfällung geklärt, kann mit dem Fällen des Baumes begonnen werden. Die Motorsäge ist dazu das richtige Werkzeug. Bei Benutzung ist entsprechende Schutzkleidung zu tragen, denn das Motorwerkzeug kann bei falscher Benutzung gefährlich werden. Im Vorfeld ist darauf zu achten, dass die Kette straff auf dem Blatt sitzt.

Beim Arbeiten ist die Säge immer weg vom Körper zu halten. Ein stabiler Stand ist für die Benutzung zur eigenen Sicherheit Grundvoraussetzung. Auch der Blick nach oben gehört beim Baum-Fällen immer dazu. Denn herabfallende Äste und Zweige sind hier Unfallursache Nr. 1. 

 

© diybook | Viel mehr als ein oder zwei Motorsägen werden für das Baum-Fällen nicht benötigt. Das ist recht überschaubar. Für entsprechende…
© diybook | Beim Arbeiten mit der Motorsäge ist ein sicherer Stand Pflicht. Zudem wird die Säge immer vom Körper weggeführt. Ein kurzer…

Entfernen der unteren Äste

Zunächst werden die unteren Äste und Zweige entfernt, um mehr Bewegungsfreiheit zu erhalten. Beim Sägen sind die Äste so abzusägen, dass das Sägeblatt der Motorsäge nicht verklemmt. Kleinere Zweige und Äste werden von unten abgesägt.

Größere Äste oder Stämme werden mit zwei Schnitten oder gar dem Heraussägen eines Keils gefällt. Diese Methode nennt man Einkerben, um so ein Verklemmen des Sägeblatts zu vermeiden und die Fallrichtung der Äste zu bestimmen. Die Einkerbung wird an der Seite zur Wuchsrichtung des Astes gesetzt, um die Schwerkraft beim Fällen auszunutzen. Der zweite Schnitt von der Gegenseite bringt den Ast zu Fall. 

Auch darf bei der Vorgabe der Fallrichtung schon mal nachgeholfen werden. Es ist aber unbedingt sicherzustellen, dass sich niemand im Fallbereich aufhält und man selbst nicht in der Fallrichtung steht.

© diybook | Beim Fällen dieser Weide wird von unten nach oben gearbeitet. Kleinere Zweige und Äste werden daher zuerst entfernt. Beim Sägen…
© diybook | Größere Äste werden beim Fällen dagegen eingekerbt. Die Markierung im Bild zeigt den ersten Schnitt an der Seite zur…
© diybook | Der zweite Schnitt an der Gegenseite bringt den Ast zu Fall. So wird ein Verklemmen des Sägeblatts zuverlässig vermieden und…
© diybook | Kurz bevor der Schnitt vollendet ist darf auch mal nachgeholfen werden. Im Fallbereich sollte sich möglichst niemand aufhalten…

Schritt für Schritt den Baum fällen

Um grobe Schäden in der Umgebung zu vermeiden, wird der Baum im Beispiel stückweise heruntergesägt. Dies hat zudem den Vorteil, dass das nachträgliche Zusammenschneiden entfällt, da die Äste für den Transport bereits richtig dimensioniert sind. 

Nachdem nun die unteren Äste entfernt sind, folgen auch die weiter oben liegenden. Größere Äste werden wieder eingekerbt und mit einem Fällschnitt zu Fall gebracht. Störendes und erreichbares Geäst wird aber noch vor den großen Hauptzweigen abgesägt, sodass nur noch das hölzerne Grundgerüst übrig bleibt. Das Baum-Fällen geht sichtlich voran.

© diybook | Ein stückweises Baum-Fällen hat den Vorteil, dass das nachträgliche Zusammenschneiden entfällt, da die Äste für den Transport…
© diybook | Störendes Geäst wird vor den großen Hauptzweigen abgesägt, sodass nur noch das hölzerne Grundgerüst übrig bleibt.
© diybook | Wieder eingekerbt, fällt ein weiterer Hauptzweig. Je größer der Zweig, umso größer die Einkerbung. Der Gegenschnitt erfolgt…

Auch der Stamm wird fallen

Es ist fast geschafft! Als letztes steht noch der Stamm der Weide. In Stücken von einem halben bis einen Meter wird auch dieser portioniert, also von oben nach unten abgesägt. 

Aber Achtung: Denn auch der Stamm wiegt eine Menge und kann am ungeschützten Fuß eine Menge Schaden anrichten. 

Der letzte Schnitt wird in diesem Fall sehr tief angesetzt, da der Baumstumpf mit einer Baumstumpf-Fräse entsorgt werden soll.

© diybook | Das Fällen der Weide ist beinahe geschafft. Lediglich der Stamm ist über. In Stücken von einem halben bis einen Meter wird auch…
© diybook | Vorsicht, denn auch der Stamm wiegt eine Menge und kann am ungeschützten Fuß eine Menge Schaden anrichten. Schräge Schnitte und…
© diybook | Da dieser Baumstumpf mit einer Baumstumpf-Fräse entsorgt werden soll, wird der letzte Schnitt sehr tief angesetzt. Bei der…

Der Abtransport und das Ergebnis

Fertig - der Baum ist gefällt! Werden die Holzreste nicht selbst zu Kaminholz weiterverarbeitet, beginnt jetzt der der für die meisten schwierigste Teil. Die Entsorgung der Holzreste. Diese ist eines der Argumente für das Fällen durch einen Profi, denn dann ist das Entsorgen für einen selbst kein Thema mehr. 

Was jetzt noch bleibt, ist der Baumstumpf. Dieser kann entweder mit Hilfe einer Baumstumpf-Fräse zerkleinert oder mit Hilfe eines Minibaggers ausgegraben werden. Wem das nicht behagt, der kann den Baumstumpf auch unter einem bepflanzten Hochbeet begraben. Auf diese Weise verrottet der Stumpf in den nächsten Jahren auf natürliche Art.

Wer sich für die technische, aber auch minimal-invasive Lösung interessiert, kann sich in folgendem Artikel darüber informieren, wie der Wurzelstock mit der Baumstumpf-Fräse entsorgt werden kann.

© diybook | Es ist geschafft und der Baum ist gefällt! Perfekt! Wäre da jetzt nur nicht die Sache mit dem Entsorgen.
© diybook | Mitunter eines der Argumente für einen professionellen Baumschnitt. Denn dann ist die Entsorgung nicht Dein Problem.
© diybook | Je nach weiterer Bearbeitung bleibt lediglich ein kleiner Baumstumpf über. Geschafft - der Baum ist gefällt!

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