Gründach: ja oder nein?
Das Gründach ist nicht nur funktional und schön anzusehen. Es stellt auch eine Bereicherung für den Umweltschutz dar. Denn begrünte Flachdächer schaffen neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Grundsätzlich lässt sich dabei jedes Flachdach, dessen Statik dafür ausreichend ist und das eine entsprechend dichte Unterlage bietet, in ein Gründach verwandeln.
Als Basis für die Dachbegrünung empfiehlt sich ein Spezialsubstrat oder Pflanzvlies, wie es im Fachhandel erhältlich ist. Die Oberfläche lässt sich dagegen mit Kies oder Splitt abdecken, um den Ziereffekt zu erhöhen. Dekorativ wirken auch zusätzliche Elemente, beispielsweise alte Baumwurzeln. Doch für die Begrünung selbst eignet sich nicht jede Pflanze. Ausschlaggebend ist die Trockenheitsverträglichkeit. Immerhin sind Pflanzen auf dem Dach auf sich selbst gestellt und so auf den Regen als Wasserquelle angewiesen, falls nicht unter großen Kosten eine künstliche Bewässerung integriert wurde.
Pflanzen für die Dachbegrünung
Der Mauerpfeffer (Sedum acre) wächst zu dichten Polstern heran, die im Frühsommer gelb blühen. Die Pflanze kann hervorragend mit Trockenheit umgehen und ist daher gut für das Gründach geeignet.
Die Kamtschatka-Fetthenne (Sedum kamtschaticum) gedeiht problemlos zu dekorativen Horsten und blüht überreich gelb oder gelborange. Eine Bereicherung für jede Dachbegrünung!
Die Tripmadam (Sedum reflexum) ist Kräuterkundlern als Würz- und Heilkraut bekannt. Auf dem Dach bildet sie dekoratives bläuliches Laub und gelbe Blüten. Das gelbe Gegenstück ist die Sorte Angelina, die durch eine aufregende Blattfärbung begeistert.
Das Kriechende Bohnenkraut (Satureja spicigera) wächst zu flachen Matten heran, die attraktiv weiß blühen. Die aromatischen Blätter lassen sich sogar in der Kräuterküche verwenden.
Grundsätzlich können alle polsterbildenden Thymianarten (Thymus) für die Dachbegrünung hergenommen werden. Sie vertragen gut die Trockenheit und locken durch ihre Blühfreudigkeit viele Bienen und Hummeln an. Zudem sind die krautigen Pflanzen häufig trittfest.
Hauswurze (Sempervivum) eignen sich generell für alle Trockenstandorte. Somit auch für die Dachbegrünung, bei der sie großzügig Rosettenpolster bilden und schöne Kontraste erzeugen.
Blaukissen (Aubrieta) sind bekannte Bodendecker und Steingartenpflanzen. Sie wachsen in kurzer Zeit zu großen Polstern heran und sind im Frühling wirkungsvolle Blütenpolster. Nach der Blüte empfiehlt sich ein starker Rückschnitt.
Die Gänsekresse (Arabis) blüht später als das Blaukissen, entweder in Weiß oder Rosa. Dabei wächst sie aber genauso unkompliziert zu größeren Polstern heran.
Das Andenpolster (Azorella) bildet dichte immergrüne Matten, die auch im Winter noch dekorativ aussehen. Eine optimale Grundlage für das Gründach!
Die Römische Hundskamille (Chamaemelum nobile) bildet ein rasenähnliches Polster und blüht weiß. Neben ihrem Zierwert kann die Pflanze auch für Teemischungen geerntet werden.