Der Formschnitt ist bereits seit vielen Jahren ein beständiger Gartentrend und führt inzwischen zu teils fantasievollen Gebilden im eigenen Grün. Doch unter den geeigneten Pflanzen sticht hier nicht nur der heimische Buchsbaum hervor. Moderne Architektur und asiatische Gärten umfassen weitere Wuchsformen von Pflanzen, die durch ständiges Schneiden ebenfalls zu einem reizvollen Blickfang werden. Dazu zählen jedoch nicht nur Exoten, sondern auch durchaus bekannte Arten. Wir verraten, wie ein Garten mit Stil aussehen muss und wie Formgehölze und Gartenbonsai dazu beitragen können.

Bonsais in der Gartenkultur

Bonsais haben in Japan eine lange Tradition. Kleinwüchsige Gehölze werden in flachen Schalen gezogen, um ihren natürlichen Wuchs weiter auszubremsen. Regelmäßiger Schnitt sorgt dabei für eine besondere Formgebung der Pflanze, wie sie so in der Natur nie vorkommen würde. Kritiker dieser Pflanzenkultur bemängeln allerdings, dass die Pflanzen unter dem begrenzten Wurzelraum und den permanenten Schnitten leiden.

Die Pflanzen leiden jedoch nicht wirklich, denn sie passen sich nur ihrer Umgebung an. Es ist vielmehr so, dass sie ihrem natürlichen Wuchs nicht mehr folgen können. Das kommt jedoch auch in der Natur vor, wenn Samen in Felsspalten keimen und die Pflanze durch die Geologie eingeschränkt wird. Hierin liegt also kein Grund, um Formgehölze zu meiden.

© diybook* | Der Bonsai ist ein schönes, exotisches, aber auch extremes Beispiel für Formgehölze. Prinzipiell handelt es sich dabei wie bei…

Formgehölze mit langer Tradition

Einfache Formgehölze wiederum sind schon der frühen Gartenkultur zu römischer Zeit vertraut; ein Trend, der im Laufe der Jahrhunderte schließlich auch seinen Weg nach England fand, wo inzwischen aus Buchs und anderen schnittfähigen Gehölzen auf meisterliche Weise kunstvolle Formen geschnitten werden.

Der Unterschied zu den Bonsai liegt darin, dass einfache Formgehölze im gewachsenen Boden stehen und so in ihrem Wurzelraum nicht beschränkt sind. Als Pflanzmaterial sollten jedoch Sorten verwendet werden, die langsam und kompakt wachsend sind. Somit können sie normale Wuchshöhen erlangen, insofern sie nicht durch Schnittmaßnahmen begrenzt werden.

© diybook* | Wer genauer hinschaut, wird bald feststellen, dass Bonsai im engeren Sinne gar keine Formgehölze sind. Denn wie in diesem…
© diybook* | Formgehölze zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Verlaufe ihres Wachstums immer wieder zurückgeschnitten werden, bis sie…
© diybook* | Damit sich Formgehölze gut in Form bringen lassen, müssen sie einen relativ dichten Wuchs besitzen. Folglich gibt es natürlich…

Doch was zeichnet die Formgehölze aus? Entscheidend ist hier vor allem der Mensch selber. Durch beharrliches Schneiden werden Triebe so entfernt und gestutzt, dass mit der Zeit eine besondere Form beim Wachsen entsteht. Hierfür gibt es üblicherweise keine festen Schnittmuster. Einzig das Auge entscheidet, welche Zweige gekürzt werden müssen und welche nicht.

Puristen haben es dagegen etwas einfacher und müssen nicht aufs Augenmaß vertrauen: Sollen es nur klassische Kugeln oder andere geometrische Muster sein, können dann doch Schnittmuster bzw. Schablonen herangezogen werden. Solche Schablonen lassen sich bereits aus einer großen Pappe anfertigen und erleichtern derart das Schneiden ungemein.

© diybook* | Vor allem in England hat sich der Formschnitt zu einem festen Bestandteil der breiten Gartenkultur entwickelt. Kaum ein Park…
© diybook* | Die Pflanzen werden während des Wachstums solange zugeschnitten, bis sich deutlich erkennbare Formen ergeben. In der Regel…
© diybook* | Ein gutes Beispiel für Formgehölze im Garten bietet die Konifere. Sie lässt sich ohne Schwierigkeiten in Form bringen und so z…

Gartenbonsai

Der Bonsai war früher seltener ein Thema für den Garten. Doch das hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Zahlreiche Enthusiasten haben nämlich mit winterharten Gehölzen experimentiert und sind so zu überraschenden Ergebnissen gekommen. Die Folge: Der Bonsai wurde gartenfähig gemacht.

Im Gegensatz zu gewöhnlichen Formgehölzen werden Bonsais in flachen Tonschalen gepflanzt und kultiviert. Hierzu werden am besten Gewächsformen verwendet, die schon von Natur aus besonders schwachwüchsig sind. Wie auch bei Formgehölzen gibt es keine definierten Schnittmuster. Besonders attraktiv wirken jedoch solche Pflanzen, die einen möglichst gleichmäßigen Wuchs entwickeln.

© diybook* | Um einen Bonsai zu züchten, werden zunächst einmal sehr flache Gefäßformen eingesetzt. Diese bremsen das Wachstum aufgrund der…
© diybook* | Pflanzen mit einem besonders regelmäßigen Wuchs werden als Bonsai sehr geschätzt. Daher sollte die Pflege wie bei dieser…

Bei den neuen Gartenbonsai handelt es sich aber nicht um exotische Kleinpflanzen, sondern um Miniatur-Ausgaben durchaus vertrauter Gewächse. So lassen sich etwa Lärche und Kiefer, aber auch andere Nadelhölzer gut im Kleinformat züchten. Doch Laubbäume wie der Ahorn können ebenfalls als Bonsai herangezogen werden.

Bei der Kultur von Gartenbonsai ist es wichtig, dass die Pflanzen regelmäßig gewässert bzw. getränkt werden. Durch die wenige Erde in der Schale kann es an heißen Tagen schnell zu Austrocknungen kommen. Vertrocknen die Pflanzen aber, ist oftmals die Arbeit von vielen Jahren im Handumdrehen dahin. Tasächlich ist dies die bitterste Erfahrung, die Züchter von Gartenbonsai am Beginn ihres Hobbys machen müssen.

© diybook* | Mit der richtigen Pflege kann ein Gartenbonsai wie dieser Ahorn zu einer schillernden, wenn auch zierlichen Pflanze…

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