Giftig, aber vielseitig
Herbstzeitlose sind wundervolle Gartenpflanzen, die im Wurzelbereich große Knollen bilden. Ab dem Spätsommer zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite und schmücken wirkungsvoll Beete und Pflanzungen mit ihren großen krokusähnlichen Blüten.
Zwar eilt den Herbstzeitlosen ihr giftiger Ruf voraus. Doch es wird ohnehin kaum jemand auf die Idee kommen, unmotiviert Blätter, Blüten oder Samen zu verzehren. Bei Kindern im Garten ist dagegen Vorsicht geboten! Doch nicht alles ist schlecht: So werden die stark giftigen Wirkstoffe in der Pharmazie für verschiedene Medikamente, z. B. für Gichtpräparate, verwendet.
Herbstzeitlose vermehren
Der Name der Herbstzeitlosen kommt nicht von ungefähr. Tatsächlich bilden die Pflanzen erst im Spätsommer und Herbst ihre schönen Blüten aus. Das Laub erscheint dagegen schon nach dem Winter im Frühling. Die Knollen tanken bis zum Frühsommer Kraft und ziehen anschließend wieder ein.
Vermehrungsarbeiten, bei denen man die Herbstzeitlosen auch umpflanzen sollte, werden deshalb am geschicktesten im Sommer durchgeführt. Damit sich die Knollen leichter finden lassen, sollte ihr Standort während der Vegetationsphase bereits mit einem Stöckchen markiert worden sein.
Knollen bergen
Mit einer Grabegabel werden die Knollen zunächst vorsichtig ausgegraben. Doch Achtung: Bevor die Knollen geborgen werden, sind Handschuhe anzuziehen! An den großen Knollen hängen häufig kleinere Kindel, die auch als Brut bezeichnet werden. Sie lassen sich im Ruhestadium gut vom Elternteil lösen. Die Knollen sind einige Tage bis wenige Wochen an einem trockenen kühlen Standort lagerfähig.
Die dekorativen Herbstblüher können anschließend an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Dieser sollte sonnig bis leicht halbschattig gelegen sein. Ein nahrhafter, fruchtbarer Lehmboden mit gleichmäßiger Bodenfeuchte gilt hier als besonders wachstumsfördernd.
Herbstzeitlose umpflanzen
Um die Herbstzeitlosen umpflanzen zu können, wird als erstes ein Pflanzloch ausgehoben, das in der Tiefe etwa 15 bis 20 cm ausmacht bzw. der doppelten Knollenhöhe entspricht. Es empfiehlt sich, mehrere Knollen zusammen zu pflanzen. In Gruppe kommen die Blüten später besser zur Geltung.
Die großen Knollen werden im Abstand von einigen Zentimetern mit der Vegetationsspitze nach oben in den lockeren Untergrund gesteckt. Anschließend wird das Pflanzloch zur Hälfte aufgefüllt, sodass nur noch die Spitzen erkennbar sind.
Pflanzloch schließen
Die kleinen Knollen werden nun am äußeren Rand der neuen Erdschicht angeordnet, denn ihre Größe reich noch nicht aus, um 20 cm Bodendecke zu durchbrechen. Sie werden im Laufe der Zeit weiter nach unten wachsen. Sind die Knollen gesetzt, wird das Pflanzloch vollständig geschlossen. Mehr ist nicht zu tun, um Herbstzeitlose umzupflanzen.
Hier aber noch ein Tipp: Eine Überpflanzung mit einem lockeren Bodendecker, z.B. Waldsteinien (Waldsteinia), Immergrün (Vinca) oder Sternmoos (Sagina), schützt die Knollen im Untergrund und verhindert im Sommer einen kahlen Bodenfleck.