Herbstzeitlose, botanisch als Colchicum klassifiziert, sind gleichermaßen beliebte wie auch giftige Knollenpflanzen. Sie besitzen auf der einen Seite einen äußerst hohen Zierwert im Garten. Auf der anderen Seite ist im Umgang mit ihnen Vorsicht geboten. Das gilt besonders dann, wenn die Pflanzen umgesetzt werden sollen. Denn mit der Zeit entwickeln sich große Horste, die während des Sommers geteilt und verpflanzt werden müssen. Wir stellen in diesem Artikel vor, wann und wie genau sich Herbstzeitlose umpflanzen lassen!

Giftig, aber vielseitig

Herbstzeitlose sind wundervolle Gartenpflanzen, die im Wurzelbereich große Knollen bilden. Ab dem Spätsommer zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite und schmücken wirkungsvoll Beete und Pflanzungen mit ihren großen krokusähnlichen Blüten.

Zwar eilt den Herbstzeitlosen ihr giftiger Ruf voraus. Doch es wird ohnehin kaum jemand auf die Idee kommen, unmotiviert Blätter, Blüten oder Samen zu verzehren. Bei Kindern im Garten ist dagegen Vorsicht geboten! Doch nicht alles ist schlecht: So werden die stark giftigen Wirkstoffe in der Pharmazie für verschiedene Medikamente, z. B. für Gichtpräparate, verwendet.

© diybook* | Herbstzeitlose tauchen den Spätsommer in ein prächtiges Farbenmeer und verschönern so jeden Garten. Allerdings hat das Ganze…
© diybook* | Herbstzeitlose treiben ihr Grün im Frühjahr aus, um Kraft zu tanken und zu wachsen. Anschließend ziehen sie wieder ein. Die…

Herbstzeitlose vermehren

Der Name der Herbstzeitlosen kommt nicht von ungefähr. Tatsächlich bilden die Pflanzen erst im Spätsommer und Herbst ihre schönen Blüten aus. Das Laub erscheint dagegen schon nach dem Winter im Frühling. Die Knollen tanken bis zum Frühsommer Kraft und ziehen anschließend wieder ein.

Vermehrungsarbeiten, bei denen man die Herbstzeitlosen auch umpflanzen sollte, werden deshalb am geschicktesten im Sommer durchgeführt. Damit sich die Knollen leichter finden lassen, sollte ihr Standort während der Vegetationsphase bereits mit einem Stöckchen markiert worden sein.

© diybook* | An den markierten Stellen werden die Knollen im Sommer aus dem Boden gehoben. Dazu eignet sich eine Grabegabel als Werkzeug…
© diybook* | Bevor die Knollen in die Hand genommen werden, sind Handschuhe überzustreifen. Denn niemals vergessen: Herbstzeitlose sind…

Knollen bergen

Mit einer Grabegabel werden die Knollen zunächst vorsichtig ausgegraben. Doch Achtung: Bevor die Knollen geborgen werden, sind Handschuhe anzuziehen! An den großen Knollen hängen häufig kleinere Kindel, die auch als Brut bezeichnet werden. Sie lassen sich im Ruhestadium gut vom Elternteil lösen. Die Knollen sind einige Tage bis wenige Wochen an einem trockenen kühlen Standort lagerfähig. 

Die dekorativen Herbstblüher können anschließend an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Dieser sollte sonnig bis leicht halbschattig gelegen sein. Ein nahrhafter, fruchtbarer Lehmboden mit gleichmäßiger Bodenfeuchte gilt hier als besonders wachstumsfördernd.

© diybook* | Stück für Stück werden die Pflanzen ausgegraben. An den Knollen finden sich oftmals kleinere Kindel. Diese werden auch als…
© diybook* | Während des Ruhestadiums lassen sich die Knollen relativ einfach teilen. Dazu werden die Kindel vom Elternteil abgelöst. Für…

Herbstzeitlose umpflanzen

Um die Herbstzeitlosen umpflanzen zu können, wird als erstes ein Pflanzloch ausgehoben, das in der Tiefe etwa 15 bis 20 cm ausmacht bzw. der doppelten Knollenhöhe entspricht. Es empfiehlt sich, mehrere Knollen zusammen zu pflanzen. In Gruppe kommen die Blüten später besser zur Geltung.

Die großen Knollen werden im Abstand von einigen Zentimetern mit der Vegetationsspitze nach oben in den lockeren Untergrund gesteckt. Anschließend wird das Pflanzloch zur Hälfte aufgefüllt, sodass nur noch die Spitzen erkennbar sind.

© diybook* | Um nun die Herbzeitlosen umzupflanzen, werden an einem frischen, sonnig bis leicht halbschattig gelegenen Standort neue…
© diybook* | Bevor die Knollen eingesetzt werden, sollte der Untergrund des Pflanzlochs noch etwas aufgelockert werden. Herbstzeitlose…
© diybook* | Jedes Pflanzloch sollte ungefähr 15 bis 20 cm tief ausfallen und damit in etwa der doppelten Knollenhöhe entsprechen. Hierin…
© diybook* | Anschließend werden die Knollen mit einer ersten Schicht Erde bedeckt, bis nur noch die Spitzen herausschauen. Die nun oben…

Pflanzloch schließen

Die kleinen Knollen werden nun am äußeren Rand der neuen Erdschicht angeordnet, denn ihre Größe reich noch nicht aus, um 20 cm Bodendecke zu durchbrechen. Sie werden im Laufe der Zeit weiter nach unten wachsen. Sind die Knollen gesetzt, wird das Pflanzloch vollständig geschlossen. Mehr ist nicht zu tun, um Herbstzeitlose umzupflanzen.

Hier aber noch ein Tipp: Eine Überpflanzung mit einem lockeren Bodendecker, z.B. Waldsteinien (Waldsteinia), Immergrün (Vinca) oder Sternmoos (Sagina), schützt die Knollen im Untergrund und verhindert im Sommer einen kahlen Bodenfleck.

© diybook* | In das halbverfüllte Pflanzloch werden nun auch die kleineren Knollen eingesetzt. Sie werden höher angeordnet, da ihre Kraft…
© diybook* | Wurden alle Knollen in Position gebracht, darf das Pflanzloch zur Gänze aufgefüllt werden. Damit wäre das Umpflanzen der…
© diybook* | Und noch ein Tipp für den schöneren Garten: Um die kahlen Stellen im Boden langfristig zu kaschieren, lassen sich die…
© diybook* | Mehr gehört nicht dazu, um Herbstzeitlose umpflanzen zu können. Wer unsere Tipps beherzigt und auch auf die Gefahren achtet,…