Alarm im Garten!
Nacktschnecken sind bei Gartenfreunden gefürchtet, denn sie lassen an vielen Pflanzen kaum etwas übrig. Abends und über Nacht kriechen sie aus ihren Verstecken und richten massive Schäden im Beet an. Der Kampf gegen die Schädlinge gleicht dabei jedoch einem Kampf gegen Windmühlen.
Das Absammeln per Hand oder der Einsatz von giftigem Schneckenkorn sind die bekannteren Wege, um Schnecken zu bekämpfen. Doch es geht auch anders, und die Natur hilft dabei! Denn Schnecken haben – auch wenn das etwas weniger bekannt ist – einen ganz besonderen natürlicher Feind: die Nematoden!
Schnecken bekämpfen mit Nematoden
Was sind Nematoden? Hinter diesem Namen versteckt sich tatsächlich nichts anderes ein Fadenwurm. Die Würmer mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Phasmarhabditis hermaphrodita werden einfach im Garten ausgebracht und gehen dort gegen die Schnecken effektiv vor. Sichbar ist das jedoch nicht, denn die Würmer sind mikroskopisch klein.
Nematoden sind im Internet je nach Fläche und Bedarf bestellbar. Es wird ein Granulat in einer Kühlbox geliefert, das wenige Tage haltbar ist und bestenfalls nach Erhalt sofort ausgebracht wird. Zum Ausbringen im Garten ist es ratsam, bevorstehende Regentage abzuwarten.
Was ist zu tun?
Damit sich Nematoden entwickeln können, müssen die Beete mehrere Tage feucht gehalten werden. Daher sind Regentage dafür zu bevorzugen. Sind dagegen heiße Tage angekündigt, können Nematoden einige Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Das Granulat wird in eine flächenabhängige Menge an Wasser, z.B. 100 Liter für 100 Quadratmeter, gemischt. Bevor es ausgebracht wird, empfiehlt es sich, das Mittel kurz einweichen zu lassen und gut zu verrühren. Wenn keine groben Klumpen mehr sichtbar sind, kann die Brühe mit der Gießkanne ausgebracht werden.
Funktionsweise der Bekämpfung
Tatsächlich lassen sich Schnecken mit Nematoden sehr leicht bekämpfen. Dazu werden einfach die Beete samt Pflanzen mit dem Mittel übergossen. Besonderes Augenmerk sollte hierbei typischen Schneckenverstecken, wie z.B. dichten Pflanzbeständen, Hohlräumen oder Grasmulch, gewidmet werden. Allerdings werden keine essbaren Pflanzenteile begossen! Doch was passiert eigentlich danach?
Sobald das Granulat mit Wasser in Berührung kommt, erwachen die Nützlinge aus ihrem Ruhestadium. Nach dem Ausbringen verbreiten sich die Fadenwürmer auf der Bodenoberfläche. Sobald eine Nacktschnecke ihren Weg kreuzt, kriechen die Nematoden in das Atemloch und parasitieren den Schädling. Die Schnecke stellt unmittelbar ihre Fraßtätigkeit ein. Die Nützlinge setzen schließlich ein Bakterium frei, an dem die Schnecke innerhalb weniger Tage verendet.
Langfristige Wirkung
Für die Nematoden ist damit noch nicht Schluss. Sie fressen und vermehren sich in dem Kadaver. Deshalb sind die toten Schädlinge nicht abzusammeln oder zu entsorgen. Denn sobald für die Fadenwürmer nichts mehr zu holen ist, wird die nächste Schnecke befallen und parasitiert. So lassen sich ganze Plagen von Schnecken bekämpfen!
Die Wirkung ist erstaunlich gut und kann mit milden Wintern sogar einen Langzeiteffekt bringen. Und keine Angst: Gehäuseschnecken bleiben von den parasitierenden Nützlingen verschont! Wer das Ganze also ausprobieren möchte, kann z.B. Nematoden online bestellen. Danach bleibt nur noch eines zu tun: Gründlich Hände waschen!