Neuanfang für Topfpflanzen
Bei Kübelpflanzen ist eines immer zu bedenken: Im Gegensatz zu Gartenpflanzen leben sie in ihrem Gefäß getrennt vom gewachsenen Boden. Im Garten laufen durch Mikroflora und -fauna stetig biologische Prozesse ab, die in der Topfkultur nur eingeschränkt vorkommen. Ein Grund sind die verwendeten Substrate, die häufig aus Torf oder Komposterden bestehen. Ihr hoher organischer Anteil ist zur Wasser- und Nährstoffspeicherung zwar optimal für die Kübelkultur. Jedoch zersetzen sich im Laufe der Zeit die organischen Bestandteile, der Boden setzt sich und wird fest. Die häufige Folge ist eine Übernässung des Wurzelballens bei falscher oder zu starker Bewässerung.
Es ist daher ratsam, Kübelpflanzen alle 2 bis 3 Jahre umzutopfen, damit die Strukturstabilität der Erde wieder verbessert wird und der Wurzelraum mehr Platz erhält. Wie sich die Pflanzen umtopfen lassen, zeigt der folgende Artikel in anschaulichen Bildern.
Altes Substrat entfernen
Zunächst gilt es, den Grad der Verwurzelung festzustellen und entsprechend vorzugehen. Die Kübelpflanzen werden aus dem Gefäß genommen und der Boden am Rand des Topfballens abgekrümelt. Stark verwurzelte Ballen werden mit einem Messer angeritzt und mit den Fingern am Rand aufgedröselt, um eine neue Wurzelbildung anzuregen. Macht es den Anschein, dass der ganze Ballen stark verwurzelt ist, wird der Pflanze anschließend ein größerer Topf gegeben. Es reicht bereits, wenn der Durchmesser einige Zentimeter größer als der alte Topf ist. Unnötig große Töpfe sind nicht nur schwer, sondern werden von der Pflanze auch nicht zwingend genutzt.
Pflanze umtopfen
Wird der Pflanze ein neues Gefäß gegeben, muss es am Boden unbedingt ein oder mehrere Löcher haben. Die Löcher dienen dem Abfluss von überschüssigem Gießwasser. Ohne die Abzugslöcher kommt es im Topf zum Nässestau, der die Wurzeln absterben lässt.
Idealerweise wird der Gefäßboden zuerst mit grobem Kies oder mit zerbrochenen Topfscherben abgedeckt. Sie verhindern, dass die Abflusslöcher von der Erde verstopft werden und garantieren einen einwandfreien Wasserabfluss. Anschließend wird etwas Erde eingefüllt, sodass beim Einsetzen der Pflanze der Wurzelballen fast mit der Gefäß-Oberkante abschließen kann.
Nun ist alles vorbereitet, um die Pflanze umtopfen zu können. Wie oben beschrieben soll der Wurzelballen beim Umpflanzen etwas unterhalb der Topf-Oberkante abschließen. Der Randbereich wird nach dem Umsetzen mit frischer Erde aufgefüllt und mit den Fingern festgedrückt. Lufträume am Rand oder Boden sind zu vermeiden. Dann wird auch die Oberfläche mit einer dünnen Schicht frischer Erde abgedeckt. Nachdem das Umtopfen der Pflanze abgeschlossen ist, wird die Kübelpflanze vorsichtig in mehreren Schritten angegossen, damit der ganze Wurzelballen gut durchtränkt ist.
Neue Wohlfühl-Umgebung
Und das war's auch schon! Mehr ist nicht zu tun, um Kübelpflanzen einen optimalen Saisonstart zu garantieren. Die wenige Mühe, die das Pflanzen-Umtopfen kostet, ist es allemal wert! Denn die heimische Flora wird sich dafür mit einem üppigen Wachstum bedanken. Wir wünschen viel Spaß beim Gärtnern!