Bodenart bestimmen
Eine einfache Überprüfung, welcher Art der Boden ist, lässt sich durch die Konsistenz und das Verhalten der Erde bei Verformung ermitteln. Beobachten und fühlen ist angesagt. Dazu wird allerdings etwas Erde benötigt.
Ein Spatenstich an besagter Stelle und eine Handvoll Erde geben erste Auskunft. Zunächst wird die Erde zu einer Kugel geformt. Danach wird die Kugel zu einer Wurst ausgerollt:
- Ist die Erde körnig und fällt beim Formen der Wurst auseinander, handelt es sich um einen leichten Boden / Sandboden.
- Ist die Erde glatt und oder klebrig, hält gut zusammen und die Wurst lässt sich gut formen, handelt es sich um einen schweren Boden/ Lehmboden.
Die Schlammprobe gibt weitere Auskunft über die Art des Bodens. Dazu wird Gartenerde in einem Glas mit Wasser durchmischt und gut aufgerührt bzw. geschüttelt. Schwere Bestandteile wie Steine und Sand sinken auf den Boden, während Humus an der Oberfläche schwimmt. Wird das Wasser trüb, handelt es sich um einen lehmhaltigen Boden.
Bodenanalyse vom Profi
Eine genaue Analyse des Bodens samt Düngeempfehlungen gibt es bei einer professionellen Bodenuntersuchung. Diese wird zum Teil von Baumärkten, Gärtnereien, aber auch von öffentlichen Stellen angeboten. Das Spektrum an Prüfungen reicht dabei von einfachen Analysen für den Hobbygärtner bis zu gesetzlich geforderten Überprüfungen ganzer Äcker oder Gemüsegärten. Für Hobbygärtner üblicherweise ausreichend ist die einfache chemische Analyse der grundlegenden Bodeneigenschaften (pH, Salzgehalt) sowie des Gehalts an den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 50 €.
Bei erstmaliger Bodenuntersuchung empfiehlt es sich, zusätzlich die Spurenelemente Eisen, Mangan, Zink, Kupfer und Bor zu erfassen. Bei Bedarf und je nach Region können noch weitere Analysen durchgeführt werden (z.B. Humusgehalt, Gehalt an Schwermetallen). Nähere Informationen zur Bodenanalyse gibt es unter folgenden Links: Bodenanalyse Deutschland, Bodenanalyse Österreich.
Probenentnahme
Egal ob eine Analyse im Labor gemacht werden soll oder ob selbst der pH-Wert im Boden gemessen werden soll - die Probenentnahme ist in beiden Fällen gleich. Je nach Größe des Gartens und Art des zu überprüfenden Bodens gibt es aber kleine Unterschiede bei der Probenentnahme. Jede Bodenprobe ist einer Fläche zu entnehmen, die einheitliche Bodenverhältnisse aufweist. Bei offensichtlichen Unterschieden im Boden sind entsprechend mehrere Proben notwendig.
Für die Probenentnahme wird an bis zu 10 Stellen gleichmäßig verteilt Erde entnommen. Dazu wird mit dem Spaten in den Boden gestochen, die Schnittflächen werden dann auseinander gedrückt. An einer Seite des Loches wird eine dünne Erdschichte abgestochen. Die Höhe der Erdschichte bzw. die Tiefe des Loches sollte bei einem Gemüsegarten 20-30 cm betragen und bei einer Rasenbodenprobe 8-10 cm. Diese Proben werden in einem Gefäß wie einer Scheibtruhe oder einem Kübel gesammelt und gut vermischt. Aus dieser Menge kann nun die Probe für das Labor oder die eigene pH-Wert Messung entnommen werden.
Selbst den pH-Wert des Bodens messen
Ist die Bodenprobe einmal entnommen, kann der pH-Wert im Boden gemessen werden. Dazu werden zunächst 100g der Bodenprobe in ein leeres Einmachglas gegeben, diese werden anschließend mit 100ml destilliertem Wasser vermischt.
Tipp: Wichtig ist destilliertes Wasser zu nehmen, da gewöhnliches Leitungswasser je nach Inhaltsstoffen und Kalkgehalt die Messung maßgeblich beeinflussen würde.
Nun wird die Erde wird mit dem Wasser gut vermischt. Am besten geht das, wenn man das Glas gut verschließt und kräftig schüttelt.
Nach einer Pause von gut 10 Minuten kann der pH-Wert des Bodens gemessen werden. Dazu wird ein Lackmus- oder ein anderer pH-Wert-Teststreifen in die Flüssigkeit getaucht.
Die Verfärbung des Teststreifen gibt dabei den pH-Wert des Bodens Preis. Bei sehr lehmartiger Erde und einer hellen Farbskala fällt das Ablesen etwas schwer. Klar aber ist, dass die Erde weit weg von sauer ist und im pH-neutralen Bereich 7 liegt. Nicht zu verwechseln ist das mit dem hautneutralen Bereich von etwa 4,5 - 5,5. Aber auch der Boden sollte im leicht säuerlichen Bereich von 5,5 - 6,5 liegen, hier deutlich zu basisch.
Im Handel gibt es auch Tabletten zur pH-Wertmessung des Bodens. Bis auf die Tatsache, dass sich diese nur sehr langsam auflösen, gelingt auch mit diesen die Überprüfung des pH-Werts recht gut. Ist alles geglückt, ist der pH-Wert im Boden bekannt und entsprechende Maßnahmen können ergriffen werden.