Ausblühungen am Putz: Das richtige Gegenmittel finden
Das Problem
Das Problem von Ausblühungen kann viele Ursachen und Formen haben. Ausblühungen treten auf Putz, Pflaster, Zementblöcken, Backsteinen etc. auf. Die typischsten Ausblühungen werden durch die Karbonisierung von Kalk (Ca(OH)2) oder Salzen (Chloride, Sulfate oder Nitrate) ausgebildet. Diese Materialien können entweder Bestandteil der Formulierung sein, während der Abbindereaktion entstehen oder in Kombination mit einer Undichtigkeit über die Umwelt aufgenommen werden.
Zusätzlich zu den optischen Problemen auf einer verputzten Oberfläche, wie die genannten Ausblühungen oder hygroskopische Flecken, verursacht die fortlaufende Kristallisation von Salz Farbablösungen, Absandungen und die allmähliche Zerstörung des Putzes durch die erhöhte Beanspruchung des Baustoffgefüges bei Frost.
Lösungsansätze
Im Falle der durch die Karbonisierung von Kalk verursachten Ausblühungen kann das Problem durch Hinzufügen von Puzzolanen oder durch die Verwendung von Aluminatzementen gelöst werden, damit das Calciumhydroxid direkt gebunden wird bzw. sich gar nicht erst bildet.
Ausblühungen aufgrund von Salzablagerungen in Kombination mit einer Leckage erfordern eine andere Herangehensweise. Eine einfache Isolierung mit einem wasserdichten Sperrputz im feuchten Bereich und die Erneuerung des Oberputzes sind nicht geeignet, das Problem zu lösen, da das Wasser aufgrund der Kapillarwirkung nur noch weiter aufsteigt und der Schaden auf der nächsten Ebene auftritt. Die Sanierung von Wänden, die durch Salz kontaminiert sind, muss deshalb in zwei Schritten erfolgen:
- Unterbindung des Wasserzuflusses (Abdichtung, Horizontalsperre, etc.)
- Austrocknung der Wand und Kristallisation des Salzes, ohne dabei die neue Putzschicht zu schädigen
Der sichere Weg
Die Anforderungen an Mörtelsysteme, die diese Austrocknung und Kristallisation unterstützen, sind im „WTA Merkblatt 2-9-04/D“ beschrieben, welches zusätzlich zur EN 998 „Festlegungen für Mörtel im Mauerwerksbau – Teil 1: Putzmörtel“ gilt. Die spezielle Zusammensetzung des Mörtels ermöglicht die Verdunstung des Wassers innerhalb des Putzes. Das Salz kristallisiert im Porensystem des Sanierputzes, ohne dabei die Bindemittelmatrix und somit die Putzschicht zu zerstören.
Für gewöhnlich werden die Poren im Putz durch die Verwendung von Luftporenbildnern eingebracht. Der Nachteil von Luftporenbildnern liegt in deren Abhängigkeit zu Anmischzeit und -geschwindigkeit sowie in deren Interaktion mit hydrophoben Stoffen, besonders bei einem sehr hohen Luftgehalt. Poraver® Blähglas stabilisiert durch Reduzierung der Dichte die Luftporen im Sanierputz und wirkt gleichzeitig als zellularer Platzhalter, in dem Salze ohne Schädigung des Putzes kristallisieren können.
Bildquelle: Dennert Poraver GmbH/ bpr
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