Schimmelalarm im Eigenheim! - Ein Leidensbericht

Kürten (ots) - Es ist der Traum vieler Familien. Ein eigenes, möglichst freistehendes Haus. Familie Spanel erfüllte sich diesen Wunsch. Doch kein halbes Jahr nach dem Umzug wurde aus einem Verdacht traurige Gewissheit. Im neuen Kinderzimmer der kleinen Leonie war meterlanger, schwarzer Schimmelpilzbefall durch Vorsatzschalen kaschiert worden. Erst eine Fachfirma konnte den massiven Befall beseitigen.

Familie Spanel sparte Eigenkapital zusammen, um sich den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. Nicht einfach, da Herr Spanel Alleinverdiener ist und Frau Spanel den großen Haushalt mit fünf Kindern und Enkeltochter managt. Schließlich wurde die Familie auf das hübsche Haus im Internet aufmerksam. Baujahr 1997, mit der gewünschten Einliegerwohnung für zwei Personen ausgestattet. Mit einer Gesamtwohnfläche von 200 m² auf einem über 400 m² großen Grundstück. Der Kaufpreis lag bei ca. 230.000 Euro, die zu 100 Prozent finanziert wurden. Denn das angesparte Eigenkapital sollte komplett in die Renovierung und Verschönerung des Objektes fließen. "Dieses Haus ist unser Haus, das war mein erster Gedanke", sagt Neu-Eigentümerin Nicole Spanel. "Perfekt mit der Einliegerwohnung, in die unser geistig behinderter Sohn Mirko (14) eines Tages einziehen soll, um dort selbständig, aber unter Aufsicht der Familie zu leben." Doch zunächst zog Tochter Sara (20) mit ihrer zweijährigen Tochter Leonie in die Einliegerwohnung ein. Das war im September 2014.

Wochen später wurde in der Einliegerwohnung Schimmelpilzbefall sichtbar, in einem Kleiderschrank. "Der Schrank stand ja auch zwei Tage in der Garage, das muss die Ursache sein", dachte Neu-Eigentümer David Spanel. Es fiel aber auf, dass an der Wand, wo zuvor der Schrank gestanden hatte, nachtapeziert worden war. Dann zeigten sich im Wohnzimmer der Einliegerwohnung unterhalb des Fensters Feuchteschäden - und Schimmelpilzbefall. Zudem kam ein Wasserfleck mit 50 cm Durchmesser zum Vorschein. Und zwar dort, wo das Grundstück auf eine Hanglage trifft. Jetzt wurden die Anzeichen immer deutlicher, dass die erworbene Immobilie ein echtes Feuchtigkeitsproblem hat.

Schlimmer Verdacht wird zu Gewissheit

  • © ISOTEC GmbH/Cornelis Gollhardt | Das Haus der Familie Spanel. Hier hat sich das traurige Drama rund um Schimmel und seine Vertuschung…
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Wie viele Betroffene, die bei plötzlich auftretendem Schimmelpilzbefall einfach hilflos sind, griff Familie Spanel zu einem Schimmelpilzpray, das im Baumarkt erhältlich ist. Doch der Befall kehrte nach ein paar Tagen zurück. Weitere Nachforschungen von Familienvater David Spanel ergaben, dass zwischen Wand und Tapete Spanplatten mit Folie nachträglich angebracht worden waren. "Das kam mir endgültig seltsam vor und ich wollte jetzt definitiv die Einschätzung eines Fachmannes haben." David Spanel wandte sich an ISOTEC - und die Fachleute inspizierten das gesamte Objekt sehr genau; die unfachmännisch anmutende Verkofferung wurde entfernt. Erste Diagnose der Fachleute: schwerer Schimmelpilzbefall auf einer Fläche von rund 40 Quadratmetern. "Meine Frau hat den ganzen Tag nur geweint", erzählt Familienvater Spanel. "Dass wir unwissentlich unsere Tochter und Enkeltochter in derart schlimm befallenen Räumen haben leben und schlafen lassen, hat uns fertig gemacht." Hinzu kamen die anstehenden finanziellen Belastungen für die Familie. Wie sollte sie die fünfstelligen Kosten für die Sanierung aufbringen? Wie sollte sie es schaffen, das Haus zu halten?

Dabei war der Schimmelpilzschaden nur die Wirkung einer tiefer liegenden Ursache. "Eine mangelhafte Außenabdichtung hat den Schaden verursacht", berichtet Sanierungs-Fachmann Victor Costa von der ISOTEC Barowski-Böttcher GmbH. Feuchtigkeit konnte in den Kellerbereich eindringen. "Um das Gebäude zu schützen, hätte die Außenabdichtung oberhalb des Erdreichs verlaufen müssen", erklärt Experte Costa.

Beseitigung des Schimmelpilzschadens

Die Schimmelpilzsanierung der Einliegerwohnung wurde direkt in Angriff genommen. Zunächst mussten die betroffenen Räume staub- und luftdicht abgeschottet, die Schimmelpilzbestandteile von den Bauteiloberflächen abgesaugt und die befallenen Putzoberflächen entfernt werden. In einem weiteren Schritt wurden die Rohoberflächen mit oberflächenentspanntem Wasser gereinigt und mit einem Spezial-Alkohol desinfiziert. Die Trocknungsgeräte liefen mehrere Wochen, bis die Wände getrocknet waren. Danach folgte die zweite Maßnahme, die endgültig den Feuchteeintritt beseitigte: eine fachgerechte Außenabdichtung auf einer Fläche von rund 60m². Familie Spanel versucht aktuell vor Gericht einen Teil der Kaufsumme zurückzubekommen. "Auf traurige Art hat sich hier gezeigt, was wir unseren Kunden immer wieder sagen", unterstreicht Victor Costa. "Abdichtungen und Feuchteschutz sind keine Nebensache, sondern wesentlich für den Werterhalt und für gesundes Wohnen." Daher die Empfehlung: vor dem Hauskauf einen Fachmann hinzuziehen, der das Objekt eingehend inspiziert.

 

Bildquelle: obs/ISOTEC GmbH/Cornelis Gollhardt

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