Heizöl im Experiment: Mit Fuels zu besserer CO2-Bilanz

(bpr) Die Zukunft im Tank – bei Familie Reuter in Berlin-Spandau lagert nicht nur herkömmliches Heizöl im Keller. Beim letzten Nachtanken gab es einen neuen flüssigen Energieträger dazu. Seitdem ist dem Heizöl knapp zur Hälfte treibhausgasreduzierter Brennstoff beigemischt. Damit nimmt die Familie an einem Forschungsprojekt des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO) teil und testet einen Energieträger im Alltag, der in Zukunft helfen soll, das Klima zu schonen.

Überfällige Modernisierung

Zuvor hatte die Familie ihr 47 Jahre altes Haus modernisiert: Das Dach erhielt eine 25 Zentimeter dicke Dämmschicht und auch der Rest der Gebäudehülle wurde energetisch verbessert. Das Herzstück der Heizanlage wurde ebenfalls erneuert: Der alte Heizkessel wurde durch ein modernes Öl-Brennwertgerät ersetzt. Zusätzlich setzen die Reuters auch auf erneuerbare Energie: Eine Solarstromanlage mit 6,4 Kilowatt Leistung auf dem Dach senkt die Energiekosten weiter – übrigens nicht nur die für Strom.

Sind alle elektrischen Geräte im Haus ausreichend mit Energie versorgt, wird der Ökostrom dafür genutzt, um über einen elektrischen Heizstab das Wasser für Heizung und Warmwasser im 500-Liter-Speicher zu erwärmen. So unterstützt die Solaranlage auf dem Dach über das sogenannte Power-to-Heat-Prinzip auch die Heizung im Keller und hilft, Heizöl einzusparen.

Verbesserte CO2-Bilanz

Mit der neuen Dämmung und der modernen Heizungsanlage verbraucht das Haus jetzt nur noch etwas mehr als die Hälfte des ehemaligen Energiebedarfs: Vor der Modernisierung waren etwa 2.700 Liter Heizöl pro Jahr nötig, um Räume und Wasser zu erwärmen. Jetzt sind es nur noch knapp 1.400 Liter. Die Brennstoff-Mischung im Tank wird von der modernen Öl-Brennwertheizung übrigens problemlos in Wärme umgewandelt. „Dank ihrer Drop-In-Fähigkeit können die neuen flüssigen Energieträger bestehenden Brennstoffen in zunehmend höheren Anteilen beigemischt werden, bis sie diese ganz ersetzen“, erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig.

Die Solarstromanlage auf dem Dach des Berliner Gebäudes produziert jährlich zwischen 6.400 und 6.900 Kilowattstunden (kWh). Der externe Strombezug konnte so von rund 6.000 auf 4.150 kWh pro Jahr reduziert werden. So kann sich auch die CO2-Bilanz des modernisierten Altbaus in Spandau sehen lassen: Fast 80 Prozent weniger CO2 produziert das Haus gegenüber der Zeit vor der Modernisierung.

 

Bildquelle: IWO / bpr

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