Wenn Feuchtigkeit schönes Wohnen verhagelt

Köln/Kürten (ots) - Feuchteschäden sind allgegenwärtig. Die meisten Bestandsbauten, aber auch zahlreiche Neubauten leiden unter mangelhafter Bauwerksabdichtung oder Kondensationsfeuchte mit anschließender Schimmelpilzbildung. Bei genauer Analyse lassen sich die häufigsten Schwachstellen eines Hauses zeigen. Und so unterschiedlich wie die Ursachen sind auch die erforderlichen Gegenmaßnahmen. Hier sind oftmals Profis gefordert.

Kondenswasser - Schimmelpilzschäden

Schimmelpilzschäden stellen Bewohner und Eigentümer vor große Probleme. Was den Schimmelpilz zum Sprießen bringt, ist die Mischung aus Wärmedrosselung und Feuchte. Auch bei Abwesenheit sollte die Raumtemperatur deshalb mindestens 16 bis 18°C betragen. Je stärker eine Wohnung auskühlt, desto besser kann der Schimmelpilz blühen. An den kalten Wänden lässt sich in schlecht geheizten Räumen unweigerlich die Feuchte nieder, die beim ganz normalen Wohnen entsteht, z.B. durch Baden und Duschen (1.000 g pro Tag und Person). Deshalb spielt das Lüftungsverhalten eine entscheidende Rolle, besonders im Winter. Doch auch im Sommer kann es zum Befall kommen. Der Grund: Die warme Sommerluft kann viel Feuchte speichern und gibt diese dann an der kältesten Stelle des Raumes ab. Es entsteht ein hauchdünner Feuchtefilm, der zu Schimmelpilzbefall und muffigem Geruch führen kann. Prophylaktisch helfen dagegen Innendämm-Produkte. Ist aber Schimmelpilz bereits vorhanden, muss sofort gehandelt werden. Das deutsche Bundesumweltamt empfiehlt, bei einer befallenen Fläche von mehr als 0,5 Quadratmetern unbedingt eine Fachfirma einzuschalten.

Solange der Schimmel nur an der Oberfläche sitzt, kann er grundsätzlich auch in Eigenregie noch erfolgversprechend beseitigt werden. Mehr dazu in der Anleitung Schimmel an der Decke beseitigen.

Seitlich eindringende Feuchte im Keller - Außenabdichtung

Sehr häufig funktioniert die Außenabdichtung des Kellers nicht. Denn bei älteren Häusern wurde oft überhaupt keine Abdichtung etwa aus Bitumen angebracht; bei neueren Gebäuden oft unzureichend oder fehlerhaft. In der Folge dringt von der Seite Wasser in das ungeschützte Kellermauerwerk ein. Das beste Gegenmittel ist eine Außenabdichtung, die in einem mehrstufigen Verfahren aufgebracht wird. Kern der Maßnahme ist ein Abdichtungssystem aus kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtung (KMB). Nach der erfolgreichen Außenabdichtung gelangt keine Feuchte mehr bis an das Mauerwerk heran.

Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit - Horizontalsperre

Bei vielen Häusern steigt das Wasser von unten aus dem Erdreich ins Kellermauerwerk. Als wirksame Gegenmaßnahme hat sich u.a. die Horizontalsperre mit einer Paraffininjektion in über 20 Jahren Anwendung bewährt. Über 100 Grad Celsius heißes Paraffin wird dabei in die vorher getrockneten Wände über die ganze Breite injiziert. Dadurch entsteht eine 15 Zentimeter dicke, wasserdichte Sperrschicht, die das Aufsteigen der Feuchte verhindert. 

Innenabdichtung - "kleine Lösung" bei seitlich eindringender Feuchte

Manchmal ist jedoch eine Außenabdichtung nicht möglich - etwa bei Reihenhäusern - oder nicht gewünscht, weil zum Beispiel der Garten gerade so schön angelegt ist. Das Problem der seitlich eindringenden Feuchtigkeit muss dann von der Innenseite des Gebäudes aus gebändigt werden. Auch hier wird ein mehrstufiges Verfahren mit flexiblen Dichtschlämmen eingesetzt. Es tritt zwar nach der Innendämmung noch immer Wasser von der Außenseite in die Kellerwände ein, aber an den Wandinnenseiten nicht mehr aus, so dass der Keller trocken bleibt. Zudem wird die ISOTEC-Innenabdichtung ganz speziell eingesetzt, wenn der bau-physikalisch sensible Bereich des Wand-Sohlen-Anschlusses (häufige Ursache von eindringender Feuchte) Undichtigkeiten aufweist.

Risse in Betonteilen - Rissinjektion und Flexband

Eine weitere Problemzone insbesondere bei neuen Gebäuden stellen Betonbauteile, wie zum Beispiel die Bodenplatte, dar. Hier können immer wieder Risse entstehen, die zur Undichtigkeit führen. Um sie zu schließen, wird ein spezieller Kunstharz in den Riss eingebracht. Größere Risse oder Fugen, die starken Bewegungen und Kräften ausgesetzt sind, werden zusätzlich mit Flexband verklebt.

 

Bildquelle: bpr/ ISOTEC

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