Riskantes Online-Shopping – Betrugsversuche zu Weihnachten

Jena (pts) - Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel ein Milliardengeschäft. Rund 20 Milliarden Euro betrug allein in Deutschland 2018 der Umsatz der Online-Händler (Quelle: BEVH). Das wissen auch Cyberkriminelle und setzen mit angeblichen Schnäppchen-Mails und Fake-Shops auf die Neugier von Anwendern. Leider ist diese kriminelle Methode genau richtig, denn laut ESET-Umfrage klicken über 40 Prozent der Befragten auf alle Werbelinks, die von Online-Shops in ihr Postfach flattern.

Vorsicht Rabatt!

Wer Frust und lange Gesichter während der Festtage vermeiden will, sollte einfache Sicherheitsvorkehrungen und Verhaltensweisen beachten, um bestens geschützt durch die Weihnachtszeit zu kommen. "Der Kauf der Weihnachtsgeschenke im Internet erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Cyberkriminelle haben diese Zeit rot in ihren Kalendern markiert, denn hier können sie fette Beute machen", sagt Thomas Uhlemann, ESET Security Specialist. "Der 24. Dezember löst bei einigen Menschen einen enormen Kaufdruck aus und sorgt dafür, dass Internetnutzer vor den Feiertagen deutlich sorgloser unterwegs sind. Sie klicken schneller auf Links vermeintlicher Schnäppchen-Angebote, die in ihren Postfächern landen. Genau darauf setzen Kriminelle."

ESET rechnet in der Vorweihnachtszeit mit einem deutlichen Anstieg von Betrugsdelikten im Internet und rät beim Online-Einkauf zu einer erhöhten Vorsicht und Skepsis bei unrealistischen Rabattschlachten vermeintlicher Online-Händler.

Bedrohung durch Fake-Shops

Worauf achten Internetnutzer vor dem erstmaligen Kauf in einem Online-Shop besonders? Mit deutlichem Abstand haben sieben von zehn Anwendern beim Online-Kauf ein Auge darauf, ob der Händler seriöse Zahlungsmöglichkeiten wie Rechnung, Lastschrift, Kreditkarte oder Paypal anbietet. Rund die Hälfte der Befragten schaut, ob eine gesicherte Verbindung zum Online-Shop aufgebaut wurde. Etwas mehr als 40 Prozent recherchieren vor dem Kauf nach Erfahrungsberichten anderer Kunden mit diesem Händler. Es verwundert nicht, dass Fake-Shops weiterhin bei Cyberkriminellen im Trend sind. Nach Einschätzung Uhlemanns könnte sich das Gefahrenpotential zu Weihnachten verschärfen.

"Wir gehen von einem Anstieg sogenannter Fake-Shops aus", so Uhlemann. "Bei dieser Cybercrime-Praktik eröffnen die Täter vermeintliche Online-Shops, um Verbraucher in die Falle zu locken. Nach erfolgter Bestellung erhalten die Opfer keinerlei oder minderwertige Ware. Es geht in erster Linie aber darum, an ihre persönlichen Daten bzw. an Kreditkarteninformationen zu gelangen." Aber auch bei großen Online-Plattformen rät der Experte zur Vorsicht. "Schwarze Schafe gibt es leider auch auf den großen Marketplaces etablierter Anbieter. Wenn ein Händler versucht, das Geschäft direkt mit dem Kunden unter Umgehung der vorgesehen Zahlungsmodalitäten zu machen, sollten Nutzer diesen Fall direkt dem Anbieter melden. In der Regel handelt es sich hierbei um Betrug."

ESET-Sicherheits-Tipps für gefahrloses Weihnachts-Shopping

  • Den Shop genau ansehen: Vor dem Kauf die Onlineshops und angebotenen Bezahlsysteme genau prüfen. Unbedingt darauf achten, dass eine sichere Verbindung besteht, damit die Daten verschlüsselt übermittelt werden. Durch das Vorhängeschloss und der Abkürzung "https" in der Adressleiste lässt sich das einfach erkennen. Zusätzlich sollte man überprüfen, ob die korrekte Adresse des Online-Shops in der Adressleiste zu sehen ist. Anderenfalls könnte es sich um eine Fälschung des Original-Shops handeln.
  • Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein? Ist das der Fall, sollte man genau aufpassen, denn in der Regel handelt es sich um Produktfälschungen oder Fake-Shops. Falls man unsicher ist, lohnt es, im Internet zu recherchieren, ob der Anbieter nicht bereits als schwarzes Schaf bekannt ist.
  • Auch auf Amazon & Co. gilt: Augen auf! Betrüger lauern auch auf Amazon und Co. Häufig sind die angebotenen Artikel nur nach vorheriger Kontaktaufnahme per E-Mail bestellbar und können nicht wie sonst üblich direkt in den Warenkorb gelegt werden. Ein zweites Indiz, bei dem die Alarmglocken sofort läuten sollten: Wenn der Anbieter die vom Plattformbetreiber angebotenen Bezahlmethoden aushebeln möchte. Oftmals locken die Betrüger bei Vorkasse mit zusätzlichen Rabatten. Statt des erhofften Schnäppchens bleibt man in der Regel auf dem finanziellen Schaden sitzen.
  • Kein Impressum? Kein Kauf! Online-Shops müssen ihren Firmennamen, ihre Adresse und Kontaktdaten angeben. Wenn die fehlen: Finger weg! Wenn der Shop auch ansonsten unseriös wirkt, sind die Impressumsangaben und der Name auch gute Begriffe, um mit einer Suchmaschine zu prüfen, ob es Beschwerden oder Warnungen vor dem Shop gibt.
  • Das eigene System sichern! Generell sollten Internetnutzer das eingesetzte Betriebssystem und den Browser immer aktuell halten und Updates umgehend einspielen. Bekannte Sicherheitslücken können dann nicht mehr von Cyber-Angreifern ausgenutzt werden. Der Einsatz einer leistungsstarken Sicherheitslösung mit Virenschutz, Firewall und Echtzeitschutz sollte auf PC, Laptop, Smartphone und Tablet dabei obligatorisch sein. Nur so ist man vor Schadcode-Angriffen auf die eigenen Zugangsdaten effektiv geschützt.

 

Bildquelle: ESET

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