Silberfischchen: Schluss mit den ungeliebten Plagegeistern!

Kürzlich Silberfischchen gesehen? Keine Sorge, sollten sich einzelne Vertreter dieser Spezies im eigenen Zuhause eingenistet haben, heißt das noch lange nicht, dass ein hygienisches Problem vorliegt. Der Silberfisch, der genau genommen SilberfischCHEN heißt, macht auch vor dem reinlichsten Haushalt nicht Halt, wenn es nur schön warm und ein wenig feucht ist und es in der Nähe etwas Süßes oder Stärkehaltiges zu fressen gibt. Sein Geburtsort muss nicht zwangsläufig hinter der eigenen Tapete liegen, die Viecher werden meist von draußen eingeschleppt. Ideale Brutstätten sind Zucker-, Mehl- oder Grießtüten aus dem Supermarkt sowie Reisetaschen oder -koffer mit dem Urlaubsgepäck vom letzten Ferienausflug.

Besuch im Bad

Silberfischchen, in Fachkreisen Lepisma saccharina genannt, sind nicht gefährlich und erst recht nicht gesundheitsschädlich, denn sie stechen nicht und versprühen auch kein Gift. In der Regel treten sie nicht in Hundertschaften auf, sondern in übersichtlichen Kleingruppen; was bereits zeigt, dass gezielte Maßnahmen der Selbsthilfe ausreichen, um die Plagegeister zu beseitigen, und dass die Ausgaben für den Schädlingsbekämpfer somit eingespart werden können. Ihre Lebensgewohnheiten genau zu kennen, trägt entscheidend dazu bei, die Tierchen schnellstens wieder loszuwerden und den Nachzug ihrer Brut zu verhindern. Nahrungsentzug hilft hier allerdings wenig, da Silberfischchen wochenlang – unter Umständen sogar über Monate hinweg – ohne Futter überleben können. Neben den oftmals umstrittenen chemischen Kampfmitteln aus Gartencentern und Baumärkten hat sich das Auslegen von Kartoffelfallen in der Praxis besonders gut bewährt.

Mit Hausmitteln bekämpfen

Da Silberfischchen voll auf Süßes, Pflanzenfasern und Kohlenhydrate stehen, reicht es schon, eine rohe Kartoffel in kleine Stückchen zu schneiden oder eine halbe Knolle zu reiben. Das Ganze wird auf Krepppapier, einem alten Tuch oder Pergament möglichst nahe der bereits gesichteten Tiere ausgelegt. Diese sollten sich dann in den nächsten Stunden zum großen Krabbeln einfinden. Oft wird berichtet, dass mit Backpulver-Zucker-Mischungen ähnliche Erfolge erzielt werden. Wenn der Versuch gelungen ist, müssen am nächsten Tag nur noch die Reste der Köderfalle mitsamt der Silberfischchen im Biomüll oder auf dem Komposthaufen entsorgt werden.

Die Zeichen erkennen

Selbst wenn die zweifellos lästigen Tiere meist nicht besonders gemocht werden – etwas Gutes haben sie dennoch an sich. Sie gelten bei extremem Befall als Indikatoren dafür, dass es im Haus oder in der Wohnung Stellen gibt, die zu feucht sind und an denen es unter Umständen zu einem Schimmelproblem kommen könnte. Pilze, die bei der Schimmelbildung entstehen, zählen ebenfalls zum Lieblingsfressen eines Silberfischchens, wie alte Bücher auch, die mitunter bis auf den Einband bzw. sogar völlig rückstandslos vertilgt werden. Vorsorglich sollten daher besonders in Bädern, Küchen oder den naturgemäß immer etwas feuchteren Kellerräumen regelmäßige Kontrollen auf einen verstärkten Befall mit Silberfischchen durchgeführt werden – idealerweise bei Dunkelheit mit nur kurzem Anschalten der Beleuchtung.

 

Bildquelle:© pepik44 - Fotolia.com

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