Die Waschmaschine ist zerlegt und die Reparatur ist abgeschlossen. Jetzt muss das Gerät aber auch wieder ordnungsgemäß zusammengebaut werden, denn sonst war der Reparaturversuch umsonst. Das Zusammensetzen der Waschmaschine verläuft dabei analog zum Zerlegen - nur in umgekehrter Reihenfolge. Und damit garantiert nichts schief geht, haben wir auch diesen Schritt gründlichst dokumentiert.

Grundlagen und Sicherheitshinweis

Für geschickte Heimwerker ist die Reparatur einer Waschmaschine bzw. das Tauschen defekter Bauteile keine große Hexerei. Voraussetzung ist aber immer, dass das besagte Teil auch die Ursache des Problems ist. Bei diesem Projekt wird die Frontplatte eines AEG Lavamat Exclusiv Protex der Type L71479FL nach erfolgter Reparatur wieder zusammengesetzt. Der Artikel zeigt, was beim Zusammensetzen der Waschmaschine zu beachten ist und worauf ganz besonders Wert gelegt werden muss, damit die Reparatur nach getaner Arbeit auch von Erfolg ist. 

Bevor aber damit begonnen wird, an bzw. in der Waschmaschine zu hantieren, ist dringend auf die eigene Sicherheit zu achten! Dazu sollte zum einen der Inhalt des Artikels Sicheres Arbeiten an elektrischen Anlagen und Leitungen bekannt sein. Zum anderen ist zu kontrollieren, dass die Maschine vom Stromnetz getrennt ist und auch die Wasseranschlüsse abgeschlossen bzw. abmontiert wurden. Die Maschine muss in jedem Fall stromlos sein und darf nicht mehr an der Wasserleitung angeschlossen sein! Zu guter Letzt müssen aber auch alle im eigernen Land gültigen Bestimmungen und Verordnungen beachtet werden.

Werkzeug und Material

Für das Zusammenbauen der Waschmaschine werden dieselben Werkzeuge benötigt wie für das Zerlegen. So müssen Schraubendreher sowohl mit Schlitz- als auch mit Kreuzschlitz-Profil, entsprechend ein passender Torx-Schraubendreher (Gr. 20) und auch ein vollständiger Steckschlüsselsatz bereit liegen.

Frontblende aufsetzen

Um die Waschmaschine wieder zusammenzusetzen, wird zuerst die Frontblende wieder aufgesetzt. Dafür werden die Vertiefungen der Frontplatte mit den Plastikdübeln der Seitenteile in Deckung gebracht, dann wird die Frontblende angedrückt.

Ist die Frontblende oben und unten eingerastet, wird sie oben beginnend mit den Seitenteilen verschraubt.

Nachdem die oberen Schrauben festgezogen sind, kann die Maschine gekippt werden, sodass auch die Schrauben an der Waschmaschinen-Unterseite verschraubt werden können. 

Achtung: Wichtig ist, dass die oberen Schrauben vor einem eventuell notwendigen Kippen der Waschmaschine angebracht werden. Im schlimsten Fall könnte sich sonst die Struktur der Waschmaschine verziehen.

© diybook | Der erste Schritt beim Zusammenbauen der Waschmaschine ist einfach: Die Ausnehmungen der Frontblende werden mit den…
© diybook | Auch der untere Teil der Frontblende sollte dabei wieder in die Plastikdübel einrasten.
© diybook | Danach wird die Frontblende mit den Seitenteilen verschraubt. Wichtig ist, dass zuerst die oberen Schrauben eingedreht werden,…
© diybook | Sind die oberen Schrauben eingedreht, kann die Waschmaschine gekippt und auch diese drei Schrauben können eingedreht werden.

Türschloss einbauen

Als nächstes folgt das Einsetzen des Türschlosses. Dieses wird seitlich in die dafür vorgesehene Öffnung eingeschoben und dann zur anderen Seite hin arretiert. Zwei Schrauben mit Torx-Kopf fixieren das Schloss an Ort und Stelle.

Wichtig ist, dass das Kabel des Türschlosses bei den Arbeiten nicht irrtümlich abgesteckt wird. 

Ist das geschafft, wird auch die Blende des Flusensiebes eingesetzt. In diesem Fall muss dieses nur mit leichtem Drücken in die dafür vorgesehene Ausnehmung eingeschoben werden. Fertig!

© diybook | Nun ist es an der Zeit, auch das Türschloss wieder zu montieren. Dazu wird das Türschloss schräg in die Frontblende…
© diybook | ... und mit den zwei Torx-Schrauben handfest angezogen.
© diybook | Es folgt das Einsetzen der Blende für das Flusensieb. Einrasten und fertig!

Manschette montieren

Es folgt der vermutlich schwierigste Teil beim Wiederzusammenbau der Waschmaschine: das Montieren der Türmanschette. Diese muss nun wieder ordnungsgemäß an der Frontblende fixiert werden. Denn bei einem Scheitern wäre ein Wasserschaden fix vorprogrammiert.

Um die Manschette anzubringen, wird diese zuerst aus der Trommel vor die Frontblende gezogen und vorsichtig von oben auf den Falz gesteckt. Im Gegensatz zur Montage am Bottich wird die Manschette jetzt nicht mit Flüssigseife behandelt. Zu beachten ist, dass die Manschette sowohl sauber im Falz auf- sowie an der Frontblende anliegt.

Zur Kontrolle wird der Falz der Manschette rundum mit den Fingern abgefahren. Variiert dabei der Abstand zwischen der Manschette und der Frontblende, muss nachgebessert werden, denn dann liegt die Manschette nicht gut auf!

© diybook | Ist das geschafft, folgt der vermutlich schwierigste Teil des Zusammensetzens - das Montieren der Türmanschette. Vorbereitend…
© diybook | Im Gegensatz zur Montage der Manschette am Bottich kommt hier allerdings keine Flüssigseife mehr zum Einsatz. Die Manschette…
© diybook | Nun folgt eine Überprüfung: Der richtige Sitz der Türmanschette wird kontrolliert. Dazu wird mit den Fingern den Falz…

Liegt die Manschette richtig, kann der Spannring montiert werden. Dieser wird dazu von oben auf die Manschette aufgesetzt, bzw. in den Falz gelegt und nach unten hin über die Manschette gestülpt. Die Spannfeder befindet sich am unteren Ende der Manschette und versteckt sich, einmal fixiert, hinter dem dickeren Manschettenrand. Hierfür sind Kraft, Geschick und starke Nerven gefragt. Auch wenn es am Anfang nicht klappt, heißt es Ruhe bewahren!

Ist das Aufsetzen des Spannrings aber geglückt, muss die Manschette erneut auf richtigen Sitz hin überprüft werden. Und siehe da - es hat sich tatsächlich ein Fehler eingeschlichen! Hier sollte in jedem Fall nachgebessert werden. Denn sitzt die Manschette nicht richtig, ist die Waschmaschine am Ende auch nicht dicht.

Um nachzubessern, wird der Spannring mit einem geeigneten Werkzeug angehoben und die Manschette zurechtgerückt. Ist die Manschette allzusehr verrutscht, sollte der Ring aber wieder abgenommen und die Manschette samt Spannring von Neuem aufgesetzt werden.

Achtung: Die Manschette darf dabei nicht durchstochen werden! Statt eines Schraubendrehers sollte ein weniger scharfer Gegenstand aus Holz verwendet werden. 

© diybook | Ist der Manschetten-Sitz in Ordnung, kann der Spannring von oben nach unten über die Manschette gezogen werden. Die Feder…
© diybook | Das Spannen und Montieren des Spannrings ist leider kein leichtes Unterfangen und erfordert Kraft, Geschick und Geduld.
© diybook | Oh je, so soll die Manschette nach dem Montieren des Spannrings nicht aussehen! Hier muss in jedem Fall nachgearbeitet werden.
© diybook | Um die Manschette zu korrigieren, wird der Spannring mit einem Schraubendreher vorsichtig angehoben und die Manschette…
© diybook | So kann die Manschette bleiben. Zwar ist es noch nicht ganz perfekt, aber alles mit Maß und Ziel.

Bedienelement und Waschmittelkammer montieren

Ist die Türmanschette montiert, ist das Gröbste geschafft. Was jetzt noch fehlt, ist das Eindrehen vieler Schrauben und das Anschließen des einen oder anderen Steckers.

Letzeres ist auch gleich der nächste Arbeitsschrit, denn das Bedienelement wird mit dem passenden Stecker verbunden. Danach wird die vordere Metallstrebe zunächst nur leicht mit den Seitenwänden verschraubt und die Bedienblende eingefädelt. Die Bedienblende wird dazu von oben nach unten auf die Frontblende aufgesetzt (Zapfen auf der Unterseite des Bedienelementes beachten) und mit der Metallstrebe verschraubt.

Hinweis: Ein leichtes festschrauben der Metallstrebe ist angeraten. Denn rutscht die Strebe weg, wird das Einfädeln nicht gelingen, da auch der Waschmittelbehälter schon in der finalen Position liegen muss!

© diybook | Das Schwierigste wäre geschafft! Was folgt, sind jede Menge Schrauben. Zuerst wird allerdings der Stecker des Bedienfeldes…
© diybook | Anschließend wird die vordere Verstrebung (Metall-Strebe) mit den Seitenteilen verschraubt - allerdings nur leicht!
© diybook | Dann kann das Bedienfeld eingesetzt werden. Dazu wird das Bedienfeld von oben nach unten mit den Zapfen in den Rahmen…
© diybook | Ist das geschafft, kann das Bedienfeld mit dem Metallrahmen verschraubt werden.

Ist das Bedienfeld mit der Metallstrebe verschraubt, kann auch der Waschmittelbehälter zurechtgerückt und mit der Strebe verschraubt werden. An der Vorderseite des Waschmittelbehälters wird dieser mit zwei Schrauben mit dem Bedienelement verschraubt. 

Nun kann auch die Metallstrebe mit den Seitenteilen verschraubt werden. Info: Hier kommen zwei unterschiedliche Schraubentypen, nämlich Kreutzschlitz (vorne) und Torx-Schrauben (hinten), zum Einsatz. 

© diybook | Ist der Waschmittelbehälter wieder verrutscht, wird dieser erneut eingerichtet ...
© diybook | ... und anschließend ebenfalls mit dem Metall-Rahmen verschraubt.
© diybook | Auch die vorderen Schrauben des Waschmittelbehälters können jetzt eingeschraubt werden.
© diybook | Erst jetzt wird auch die Metallstrebe fest mit den Seitenteilen verschraubt. Zur Erinnerung: Die vordere Schraube hat hier ein…

Abschließende Arbeiten

Zu den abschließenden Arbeiten gehört die Sicherung der Kabel. Alle abgenommenen Kabelsicherungen müssen nun wieder eingesetzt werden. Auch wird die Gelegenheit ergriffen und der Waschmittelbehälter mit einem Tuch gereinigt bevor die Waschmittelschublade eingesetzt wird.

Das Aufsetzen des Waschmaschinendeckels gehört zu den letzten Handgriffen beim Wiederzusammenbauen der Waschmaschine. Dieser wird mit zwei Schrauben an der Waschmaschinenrückseite befestigt.

© diybook | Danach wird auch die Kabelsicherung wieder angebracht.
© diybook | Bevor die Waschmittelschublade eingesetzt wird, lohnt es, den Waschmittelbehälter zu reinigen. Denn hier bleibt schon mal das…
© diybook | Danach kann die Waschmittelschublade ohne Probleme eingesetzt werden.
© diybook | Gleich ist es geschafft: Der Deckel wird auf auf die Waschmaschine aufgesetzt ...
© diybook | ... und mit den zwei Schrauben an der Rückseite verschraubt.

Ergebnis

Geschafft, die Waschmaschine ist wieder zusammengesetzt und nicht eine Schraube ist übrig geblieben. Da kommt Freude auf!

Kann ein Fehler zweifelsohne identifiziert werden, ist das Reparieren einer Waschmaschine für geschickte Heimwerker kein Problem. Was aber meistens fehlt, ist Zeit! Denn die Identifizierung des Problems, das Bestellen des richtigen Bauteils bzw. das Aus- und Einbauen erfordern Zeit. Bei einem 40-Stunden-Job steht diese aber meist nur am Wochenende zur Verfügung. Aber wer kann sich schon den Luxus leisten, allzu lange auf seine Waschmaschine zu verzichten?

© diybook | Wurde alles richtig gemacht, ist die Waschmaschine jetzt wieder ganz, und Schrauben sind auch keine übrig geblieben. Perfekt!…

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