Bei der richtigen Pflege sind Parkettböden in der Regel äußerst robust. Daher handelt es sich bei Parkett wie bei den meisten anderen Böden auch um eine langfristige Investition. Und was ist bei langfristigen Investitionen schwieriger als die Entscheidung, wie sie aussehen sollen? Immerhin will der Boden auch in 15 Jahren noch gefallen. Dass es für Parkett Holzarten in Hülle und Fülle gibt, macht die Sache nicht leichter. Doch welche Holzart hat welche Farbe, und welche Holzart ist am stapazierfähigsten? Alles Fragen, die wir in diesem Artikel beantworten!

Holzarten von Parkett

Fakt ist: Parkett besteht aus Holz und Holz ist vielfältig! Jeder weiß natürlich, dass es unzählige Arten von Bäumen gibt. Und deren Holz ist jedes mal anders. Selbst innerhalb einer Art gibt es je nach Wuchsort teils gravierende Unterschiede in der Beschaffenheit. Die Frage, ob sich daher alle Holzarten gleich gut als Parkett eignen, ist mehr als berechtigt. Die Antwort liegt dennoch auf der Hand, denn sie lautet: NEIN! Die verschiedenen Holzarten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Dazu gehören offensichtliche Unterschiede wie die Farbe und Maserung, aber auch Biegefestigkeit, Druck- oder Zugfestigkeit. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die gängigsten Parkett-Holzarten, deren natürliche Farbe und ihrer Härte in Brinell.

Andere optische und funktionelle Eigenschaften wie die Oberflächenbehandlung bzw. -strukturierung oder die Sortierung von Parkett werden in anderen Artikeln besprochen. Mehr zu den wichtigsten heimischen Parkett-Holzarten bietet unser Artikel Heimische Parkett-Holzarten im Detail.

Parkett-Härte gemessen in Brinell

Ein erster wichtiger Wert, der als Entscheidungshilfe bei den Parkett-Holzarten dient, ist ohne Zweifel die Härte von Parkett. Liefert diese doch eine Aussage über die Stapazierfähigkeit des Bodens. Denn ein zu weicher Boden am falschen Ort entpuppt sich schnell als Fehlinvestition und verursacht Ärger und Enttäuschung.

Die Härte von Parkett bzw. einer Holzart wird in Brinell gemessen. Die Messung nach Brinell ist dabei eine ISO-genormte Methode zur Bestimmung des Härtegrades eines Prüfkörpers. Es handelt sich dabei um keinen exakten Wert, sondern vielmehr um eine relative Orientierung im direkten Vergleich zu anderen Werkstoffen bzw. Holzarten. Aber Achtung, denn selbst die Härte innerhalb einer Holzart ist unterschiedlich! Je nach Wuchsort, Schnitt und Verarbeitung kann ansonsten gleiches Holz durchaus eine andere Härte aufweisen.

Gemessen wird Brinell duch einen einfachen Test. Dabei wird eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 10 mm mit einer bestimmten Kraft (100-1000 N) für eine bestimmte Zeit (meist 15 Sekunden) auf den Prüfkörper gedrückt. Danach wird die hinterlassene Eindruckfläche gemessen. Die Einheit ist N/mm². Das bedeutet, je höher der Wert ausfällt, umso härter ist das Holz.

© diybook | Die Härte verschiedener Holzarten wird in Brinell dargestellt. Je höher der Wert ist, desto härter ist das Holz. Zu den weichen…
@ wikipedia | Die Härte nach Brinell wird bestimmt, indem eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 10 mm mit einer definierten Kraft für…

Zu den weichen Hölzern zählen heimische Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer. Die Lärche ist schon ein wenig härter und wird auf Grund ihrer Beständigkeit gegen Chemikalien und Verwitterung gerne als Bauholz verwendet. Diese Eigenschaften machen sie zudem äußerst beliebt für den Einsatz auf Holzterrassen.

Den Nadelbäumen folgen heimische Laubbäume wie Birne, Birke, Ahorn und Kirsche. Sie zählen zu den mittelharten Holzarten und sollten daher in weniger frequentierten Bereichen, wie z.B. dem Schlafzimmer, eingesetzt werden. Zu den harten Parkett-Holzarten zählen schließlich der amerikanische Nussbaum, die Eiche, die Buche, die Esche und der kanadischen Ahorn. Diese können auch in stärker frequentierten Bereichen wie Treppen, Wohn- und Kinderzimmern verlegt werden.

Für besondere Anforderungen, meist im öffentlichen Bereich, eignen sich besonders tropische Hölzer wie Wenge, Merbau oder Doussie. Diese zählen zu den sehr harten Hölzern.

© sergunt | Die Lärche zählt zwar zu den weichen Holzarten, ist aber sehr widerstandsfähig gegen Chemikalien und Witterungseinflüsse. Sie…
© zagart | Die Eiche ist eine der beliebtesten Parkett-Holzarten. Sie ist nicht nur äußerst robust und hart, sondern auch sehr vielseitig.…
© Fotolyse | Der Ahorn, vor allem der kanadische Ahorn, zählt ebenfalls zu den robusteren Parkett-Holzarten. Er glänzt durch eine sehr…

Von schwarz bis weiß: Die Farben von Holz

Ein zweiter wichtiger Aspekt, der beim Kauf von Parkett auf andere Weise schwer ins Gewicht fällt, ist das Aussehen. Denn neben funktionellen Eigenschaften wie der Härte spielt natürlich auch der äußere Eindruck, den der Parkett vermittelt, eine wesentliche Rolle bei der Suche nach dem richtigen Bodenbelag. Immerhin soll der Parkett auch nach Jahrzehnten noch gefallen und möglichst keinen Modeerscheinungen zum Opfer fallen. Eines der wichtigsten Merkmale, die das Aussehen und damit die Gefälligkeit definieren, ist zunächst die Farbe. Nachfolgende Tabelle zeigt die natürliche Farbe der verschiedenen Holzarten.

 

Art Holzart
sehr dunkel Wenge, Merbau
dunkel Eiche, Robinie, Nussbaum, Kirsche
mittel Buche, Esche
hell Birke, Ahorn, Kiefer
rötlich Kirsche, Buche (gedämpft), Erle

 

Verschiedene Produktionsverfahren, Oberflächenbehandlungen und Lacke machen es möglich, die natürliche Farbe ungemein zu beeinflussen. So gibt es Parkett in Eiche von sehr dunkel (fast schwarz) bis sehr hell (weiß). Die Buche zum Beispiel erscheint unbehandelt eher gelblich, wird durch Dämpfen jedoch zunehmend rötlich. 

Mit diesem Wissen gerüstet, ist es jetzt ein Leichtes, sich durch das Produktportfolio der Parketthersteller zu navigieren, ohne dabei die natürliche Farbe bzw. die Härte der Holzart zu vergessen. Denn nur wenn das Parkett perfekt passt, wird auch die Freude daran bleiben!

© diybook | Jede Holzart hat ihre individuelle natürliche Farbe. Die Illustration zeigt den mittleren natürlichen Farbton verschiedener…

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