So unterschiedlich wie der vorangegangene Wasserschaden, der entweder durch einen kleinen Wasserfleck an der Wand sichtbar wurde oder praktisch den ganze Raum überschwemmt hat, sind auch die Sanierungsmaßnahmen. Kann ein kleiner Fleck mit richtiger Vorbehandlung und Farbe gestrichen werden, so muss bei größeren Schäden eine professionelle Trockenlegung stattfinden, um noch größere Folgeschäden zu vermeiden. Nach einer solchen Trockenlegung einer Wand ist selbige jedoch alles andere als schön anzusehen. Und es ist kaum vorstellbar, dass sich diese Kraterlandschaft wieder in eine glatte Wand verwandeln lässt. Wie der entstandene Schaden dennoch saniert wird und was beim Streichen nach so einem Wasserschaden zu beachten ist, zeigt diese Anleitung!

Werkzeug und Material

Um eine Wand nach einem Wasserschaden zu streichen, werden zuerst einmal eine ganze Menge Spachtelmasse, ein Eimer sowie mehrere Spachteln benötigt.

Neben dieser Grundausstattung sollten aber auch ausreichend Farbe, Pinsel, Farbrollen, eine Teleskopstange und ein Abstreifgitter vorhanden sein. Zusätzlich empfehlen sich reichlich Abdeckmaterial und eventuell eine Leiter.

Loses Mauerwerk entfernen

Nach einem Wasserschaden ist die Wand üblicherweise von Furchen und Kratern durchzogen. Vor dem Spachteln und Streichen müssen jedoch alle losen Teilchen unbedingt entfernt werden. Ansonsten fallen sie später samt der neuen Farbe von der Wand.

Um effektiv arbeiten zu können, sollte dafür ein sehr breiter Flächenspachtel aus Metall verwendet werden. Kräftig wird mit dem Spachtel über die Wand gefahren, am besten in alle Richtungen, bis alle losen Teilchen entfernt sind.

© diybook | Streichen und spachteln nach einem Wasserschaden: Der Zustand nach einer professionellen Trockenlegung hat schon so manchen…
© diybook | Vor dem Spachteln und Streichen müssen alle losen Teilchen unbedingt entfernt werden. Ansonsten fallen sie später samt der…

Spachtelmasse ansetzen

Mit einem kleinen Gipsbecher muss sicherlich niemand anfangen, um die Spachtelmasse anzusetzen. Denn Wasserschäden sind meist großflächig. So ist auch das Spachteln eine etwas größere Arbeit, die dementsprechend viel Spachtelmasse benötigt.

Eine handelsübliche Spachtelmasse wird laut Herstellerangaben mit Wasser in einem Mörteleimer oder einem leeren Farbeimer angerührt. Um die Masse in die richtige Form zu bringen, eignet sich ein Kellenspachtel sehr gut. Wenn es etwas mehr sein soll, ist auch ein Rührstab nicht verkehrt. Die Spachtelmasse muss sämig und leicht dicklich sein, sodass sie sich gut auftragen und abziehen lässt.

© diybook | Der nächste Schritt beim Streichen nach einem Wasserschaden ist das Ansetzen der Spachtelmasse. Dazu wird diese bis knapp unter…
© diybook | Um die Masse in die richtige Form zu bringen, eignet sich ein Kellenspachtel sehr gut. Wenn es etwas mehr sein soll, ist auch…

Wand richtig spachteln und abziehen

Hat die Spachtelmasse die richtige Konsistenz, geht es mit einem breiten Flächenspachtel ans Werk. Diesmal aber nicht zum Abschaben loser Teile, sondern zum Spachteln, dem nächsten Schritt vor dem Streichen der Wand. Dazu wird mit einem kleinen Spachtel die Masse großzügig auf den Flächenspachtel aufgebracht und in einem flachen Winkel über die Wand gezogen.

Wichtig dabei ist das überlappende Arbeiten: Zuerst wird die Wand horizontal unter ordentlichem Druck abgezogen, damit die Spachtelmasse in alle Fugen und Risse gelangt. Nach einer kurzen Antrocknungszeit wird diese leicht überschert und überflüssige Spachtelmasse entfernt. Dann folgt das vertikale Verspachteln, diesmal unter mäßigem Druck. Denn dieser Durchgang soll der Wand wieder eine völlig glatte Oberfläche verleihen. 

© diybook | Mit einem Flächenspachtel wird die Spachtelmasse horizontal in flachem Winkel und unter festem Druck an der Wand aufgetragen.…
© diybook | Nach einer kurzen Antrocknungszeit wird die Wand leicht abgeschert. Überflüssige Spachtelmasse wird dabei entfernt.
© diybook | Nachdem die Wand horizontal gespachtelt und leicht überschert wurde, wird ein zweites Mal verspachtelt. Diesmal vertikal, also…
© diybook | Die Spachtelmasse sollte in jedem Fall vollständig getrocknet sein, bevor mit dem Anstrich begonnen wird. Die benötigte Zeit…

Voranstrich auftragen und ggf. erneut spachteln

Nach der vollständigen Trocknung der Spachtelmasse kann die gespachtelte Fläche ein erstes Mal, je nach Größe der Fläche, mit einer kleinen oder normal großen Farbwalze, vorgestrichen werden. Die Farbe sollte nicht zu dick aufgetragen werden. Es empfiehlt sich grundsätzlich, diese um ca. 10% zu verdünnen.

Allerdings: Wenn die Wand wieder in einem relativ frischen Weißton erstrahlt, werden auch kleinste Unebenheiten sichtbar. Durch nochmaliges und punktuelles Spachteln werden diese letzten Unebenheiten ausgeglichen. Dazu genügt bereits ein normal großer, ca. 10 cm breiter Spachtel. Wichtig ist, dass diesmal besonders gut abgezogen wird und keine ungewollten Rückstände bleiben.

© diybook | Der nächste Schritt beim Streichen nach einem Wasserschaden hat schon mit Farbe zu tun: Es folgt nämlich der erste Voranstrich.…
© diybook | Wenn die Wand wieder in einem relativ frischen Weißton erstrahlt, werden leider auch kleinste Unebenheiten sichtbar. Bevor der…

Ecken und Kanten vorstreichen

Farbrollen sind toll, haben jedoch eine Schwäche: Ecken und Kanten lassen sich damit nur eingeschränkt bis gar nicht gut streichen. Aber wo die Farbrolle nicht hinkommt, kann sich der Pinsel wunderbar breitmachen. Das Vorstreichen erfolgt daher generell so breit, dass die Farbrolle beim Auftragen der Farbe nicht bis an die Decke stoßen muss, um auch die letzten Zentimeter Wand mit Farbe zu bedecken. Dazu reicht ein mittlerer, ca. zwei Finger breiter Ringpinsel in der Regel aus. 

Aber Achtung: Soll die Decke nicht ebenfalls neu gestrichen werden, muss in der Ecke besonders vorsichtig gestrichen werden, damit es keine Farbunterschiede gibt.

Die Kanten und der Abschluss zur Sockelleiste werden in diesem Projekt nicht mit einem Pinsel, sondern einer kleinen Farbrolle (Handroller) vorgestrichen. Ist eine solche nicht zur Hand, reicht aber auch der Pinsel.

© diybook | Überall dort, wo die Farbrolle nicht hinkommt, wird mit dem Pinsel gestrichen. Besondere Vorsicht ist an der Grenze zur Decke…
© diybook | Kanten können wunderbar mit einer kleinen Farbwalze vorgestrichen werden. Ist kein kleiner Farbroller zur Hand, tut es auch der…

Deckanstrich der Wand

Nachdem nun alle Ecken und Kanten vorgestrichen sind, kann zu größerem Werkzeug gegriffen werden. Mit dem Standard-Farbroller wird nun auch die restliche Wand gestrichen. Dabei ist zu beachten, dass die Farbe schräg aufgerollt und nach dem Auftragen nochmals leicht von oben nach unten und von unten nach oben gerollt wird. Selbst minimalste Schatten durch zu viel oder zu wenig Farbe auf der Wand lassen sich so vermeiden.

Das Ergebnis begeistert und die Wand strahlt wieder. Von einem Wasserschaden oder der vorigen Trockenlegung ist keine Spur mehr zu sehen. Und das beste: Selbst der Laie kann dies mit ein wenig Geschick und Geduld umsetzen.

© diybook | Nachdem die Ecken und Kanten vorgestrichen sind, kann zu größerem Werkzeug gegriffen werden. Aber Achtung: Das richtige…
© diybook | Nach dem Auftragen der Farbe wird mehrmals leicht von oben nach unten und von unten nach oben gerollt, um die Farbe gleichmäßig…
© diybook | Mit ein wenig Geschick und Geduld kann selbst der Laie eine solche Kraterlandschaft wieder in eine richtige Wand verwandeln.…
© diybook | Von dem Wasserschaden oder der Trockenlegung ist keine Spur mehr auszumachen. Da kommt Freude auf!

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