Grundlagen von Randeinfassungen
Sind Randsteine um Rasen und Beete herum praktisch und nett, so sind Randeinfassungen beim Pflastern essentiell. Ohne diese würde das Pflaster an den Rändern mit der Zeit den Halt verlieren und langsam auseinander brechen. Die Pflasterfläche würde sich so langsam aber sicher von den Rändern her Stück für Stück destabilisieren.
Um das zu verhindern, gibt es nur eine Möglichkeit. Das Pflaster wird zwischen Randsteinen und Randleisten eingesperrt. So wird ein Lockern und Verrutschen des Pflasters effektiv und dauerhaft verhindert. Einer langen Freude an der schönen Pflasterfläche steht so nichts mehr im Wege.
Beim Pflastern liegen die Randsteine in einem ca. 15 cm hohen Betonfundament auf Ebene der unteren Tragschicht. An der Außenseite, also der dem Pflaster abgewandten Seite, wird eine sogenannte Rückenstütze trapezförmig ausgebildet. Die Höhe des Stegs entspricht dabei einem Drittel des Randsteines. Die schmalste Stelle sollte dabei 5 cm nicht unterschreiten. An der Innenseite wird ebenfalls eine Stütze ausgebildet. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass sowohl die obere Tragschicht als auch das Pflasterbett noch Platz finden.
Rechtlicher Hinweis:
Die nachfolgende Anleitung geht davon aus, dass die einschlägigen Normen des jeweiligen Landes, insbesondere die Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau sowie die Verarbeitungsempfehlung des jeweiligen Herstellers beachtet werden. Denn die Voraussetzung für eine perfekt funktionierende Pflasterfläche sind eine korrekte Planung sowie ein norm- und richtliniengerechter Einbau!
In Österreich sind das etwa die ÖNORM B 2214, die Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau, insbesondere die RVS 08.18.01 und RVS 03.08.63.
Werkzeug und Material
Das beim Randsteine-Setzen benötigte Werkzeug und Material ist überschaubar. Gebraucht werden neben der obligatorischen Wasserwaage auch eine Richtschnur, ein Gummihammer, eine Schaufel, eine Maurerkelle, eine Mörtelpfanne und ein Winkelschleifer.
An Materialien wird neben den Randsteinen und Randleisten lediglich Mauermörtel oder wie hier Drainagebeton benötigt.
Setzen der Randsteine vorbereiten
Da die Randsteine die Pflasterfläche begrenzen, sind sowohl der Aushub als auch die Herstellung der unteren Tragschicht bereits erledigt.
Als erster Schritt folgt daher das Abstecken. Mit Baustahl und Richtschnur wird die Lage der Randsteine in Orientierung und Niveau sorgfältig eingerichtet. Anschließend wird das Betonfundament aufgeschüttet. Drainagebeton leistet hierbei sehr gute Dienste. Mit der Maurerkelle wird das Fundament auf die richtige Höhe gebracht.
Tipp: Wird die Höhe der Randsteine auf eine kurze Wasserwaage übertragen, leistet diese überaus gute Dienste als Lehre.
Randsteine setzen
Nun sind kräftige Hände gefragt, denn der erste Randstein wird ins Betonbett eingesetzt. Mit dem Gummihammer wird der Randstein nun auf das richtige Niveau gebracht. Einige kräftige und entschlossene Schläge sollten reichen.
Auf diese Weise wird das Betonbett nun für alle Randsteine vorbereitet, der Randstein eingesetzt und im Betonbett festgeklopft.
Am Ende angekommen, wird die noch fehlende Länge gemessen, der Randstein mit einer Steintrennmaschine oder einem großen Winkelschleifer zurechtgeschnitten und ebenfalls verlegt. Das Setzen der Randsteine wäre geschafft!
Tipp: Fugen bei Randsteinen sind, wenn gewünscht, mit plastischen, haftenden Fugenmassen zu befüllen.
Ausbilden der Front- und Rückenstütze
Der nächste essentielle Schritt ist die Ausbildung der Rücken- und Frontstütze. Eine richtige Rückenstütze kann hier leider nicht ausgebildet werden, da die Randsteine direkt an die Straße grenzen. Aber die Straße an sich sollte den Randsteinen genug Halt bieten.
Die Frontstütze wird aber wie im Schema dargestellt ausgebildet. Dafür wird mit der Schaufel Drainagebeton angehäuft und dieser im Anschluss daran ordentlich genässt. Mit der Maurerkelle wird der Beton abgezogen und ein schöner Sockel ausgeformt. Abschließend werden die noch freien Stellen auf der Rückseite der Randsteine zwischen Randstein und Straße verfüllt, sodass zwischen Straße und Randstein keine Lücken zurückbleiben.
Randleisten setzen
Sind die Randsteine einmal gesetzt, können auch die Randleisten verlegt werden. Die wesentlichen Handgriffe sind dabei aber annähernd gleich.
Zuerst wird eine Richtschnur gespannt, die im Verlauf und der Höhe der geplanten Randsteine verläuft. Danach wird wieder ein Betonbett aus Drainagebeton geschaffen und der erste Stein eingesetzt. Bei den viel kleineren und schmaleren Randleisten muss aber der genauen Ausrichtung wieder besondere Aufmerksamkeit zukommen. Damit nichts schief verläuft, wird sowohl die waagerechte als auch die senkrechte Ausrichtung mit der Wasserwaage penibel kontrolliert. Auf diese Weise wird die Randleiste Stein für Stein gesetzt. Sind am Ende wieder Zuschnitte notwendig, erfolgen diese wie zuvor mit einem großen Winkelschleifer.
Front- und Rückenstütze des Betonsockels herstellen
Im Gegensatz zu den Randsteinen können hier sowohl Front- als auch Rückenstütze ausgebildet werden. Drainagebeton wird zu beiden Seiten angehäuft, wie zuvor mit Wasser ordentlich genässt und mit einer Maurerkelle sauber abgezogen.
Die Rückenstütze sollte dabei gut ein Drittel der Randleistenhöhe einnehmen und an der oberen Kante 5 cm breit sein.
Fertige Randsteine und Randleisten
Auf diese Weise werden alle noch freien Seiten der Pflasterfläche mit Randleisten versehen, sodass die gesamte Pflasterfläche fest umrandet ist.
Wie eingangs erwähnt, ist dieser Einschluss für die Haltbarkeit von Pflaster mitunter einer der wichtigsten Faktoren. Selbstverständlich spielt aber auch der weitere Untergrundaufbau eine nicht unwesentliche Rolle.
Ist beides, also der Pflaster-Unterbau samt Tragschicht und das Randstein-Setzen, geschafft, kann das Pflastern endlich beginnen.