Manchmal kann es ganz schön an der Substanz zehren, das Regenwetter. Doch was beim Menschen nur sprichwörtlich der Fall ist, das muss die Dachrinne in der Praxis erleiden. Ihr Material ist Wind und Wetter ununterbrochen ausgesetzt. Hat sich dann einmal Rost angesetzt, dauert es nicht lange und das erste Loch ist da. Allerdings muss das noch nicht das Ende sein! Unsere Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie sich mit einfachsten Mitteln eine Dachrinne zuverlässig abdichten und reparieren lässt. So wird aus Alt nicht wirklich Neu, aber ein Austausch rückt in weite Ferne!

Werkzeug und Material

An Werkzeugen und Materialien wird nicht sonderlich viel benötigt, um die Dachrinne abdichten zu können. So reichen eine Drahtbürste, ein Pinsel und eine Kartuschenpistole an Werkzeug bereits aus.

Material fällt noch weniger an. Dafür muss es allerdings zweckdienlich sein! Bei diesem Projekt kommt eine dauerelastische, einkomponentige Silikonkautschuk-Dickbeschichtung zum Einsatz. Diese eignet sich allgemein für Außenreparaturen und Dachabdichtungen wie bei Dachbahnen, Dachziegeln, Dachrinnen, Wasserabläufen, Balkonen und vielem mehr.

© diybook | Diese Dachrinne hat schon wesentlich bessere Zeiten gesehen. Auch wenn das bereits nach einem Fall für die Entsorgung aussieht,…

Vorbereitung

Um erfolgreich die Dachrinne zu reparieren, muss sie zunächst einmal gesäubert werden. Denn im Laufe vieler nasser Jahre sammelt sich darin so einiges an. Grobe Verunreinigungen, Müll und altes Laub werden zunächst mit der Hand entfernt und so aus dem Weg geschafft. Dann geht es daran, die Metalloberflächen der Dachrinne zu reinigen. Mit einer Drahtbürste wird das Innere der Dachrinne ordentlich abgerieben. Algen, Moos und grober Rost sind auf diese Weise bald beseitigt. So lässt sich nun auch die Dachrinne besser abdichten.

Tipp: Zusätzlich zu den genannten Arbeiten kann es angeraten sein, die Dachrinne noch einmal mit Spiritus zu reinigen oder sogar mit einem Voranstrich zu versehen. Bei dem hier gewählten Dichtmittel sind diese Maßnahmen aber nicht erforderlich.

© diybook | Zuerst wird die Dachrinne ordentlich gesäubert. Mit der Drahtbürste werden Algen, Moos und Rost gründlich entfernt. Je nach…

Dachrinne abdichten

Für die folgenden Schritte sollte man sich trockenes Wetter aussuchen, um das Material nicht gleich an die Belastungsgrenze zu führen. Zuerst werden Ecken und Abschlüsse der Dachrinne in Angriff genommen. Dazu gibt es den Dichtanstrich auch in Kartuschenform. Mit der Silikonpresse wird die Dichtung in die Ecken verlegt und glattgestrichen. Eine gewisse Restfeuchte stört dabei nicht. Es muss auch nicht schön aussehen! In der Regel wird niemand in die Dachrinne hineinschauen.

Nun lässt sich im eigentlichen Sinne die Dachrinne abdichten. Dazu wird der Dichtanstrich mit einem Pinsel gleichmäßig auf alle Fließzonen im Inneren der Dachrinne aufgetragen. Die Schichtdicke sollte dabei 1,0-1,5 mm betragen. Nicht stören, wenn es durch die Löcher in der Dachrinne tropft. Das Dichtungsmittel dringt in die Löcher ein und versiegelt diese nach dem Trocknen.

Hinweis: Für eine dauerhafte Abdichtung müsste nun ein Vlies, 10 cm überlappend, in diese erste frische Schichte, eingelegt und dann nach Druchtrocknung nochmals mit einer kurzflorigen Rolle und Abdichtungsmaterial überarbeitet werden. Der Anstrich muss aber 24 Stunden trocknen bevor, der zweite Anstrich erfolgen kann. Für das Abdichten des Daches notwendig, ist dieses Vorgehen beim Dachrinne abdichten aber nicht notwendig. 

Tipp: Keine Panik, wenn nach dem Erstanstrich Wolken aufziehen! Die Abdichtung ist bereits nach 3-7 Stunden regenfest.

© diybook | Ecken und Abschlüsse der Dachrinne werden mit dem gebrauchsfertigen Dichtanstrich in Kartuschenform abgedichtet. Die…
© diybook | In einem nächsten Schritt wird die Dachrinne großflächig abgedichtet. Der Dichtanstrich wird dazu mit dem Pinsel gleichmäßig…
© diybook | Nach ca. 24 Stunden ist der erste Anstrich durchtrocknet und die Dachrinne bereits wie neu! Die Regenfestigkeit ist bereits…

Testen der Dachrinne nach dem Abdichten

Das war's schon! So einfach lässt sich eine rostige Dachrinne reparieren. Nach 24 Stunden, ist der Dichtungsbelag vollständig getrocknet und die Dachrinne ist so gut wie neu. 

Wer nicht ungeduldig auf das nächste Unwetter warten will, lässt probehalber einen Eimer Wasser durch die Dachrinne fließen. Dann zeigt sich gleich, ob die Arbeiten ein Erfolg waren. Rückblickend konnte man tatsächlich ohne viel Aufwand die Dachrinne abdichten und reparieren. Eine teure Neuanschaffung ist damit erstmal abgewendet.

© diybook | Es war recht einfach, die Dachrinne zu reparieren. Und tatsächlich! Auch wenn es auf dem Bild nicht erkennbar ist, fließt…

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