Wir wollen in Zukunft mehr Trinkwasser sparen und haben uns daher entschieden, einen Regenwasserspeicher im Garten zu installieren. Erdtanks mit hohen Kapazitäten lassen sich allerdings nicht einfach über Nacht einrichten. Stattdessen ist eine genaue Planung gefragt und natürlich schweres Gerät. Trotzdem muss sich niemand vor der Aufgabe fürchten. Wir demonstrieren in dieser Anleitung, worauf zu achten ist, wenn man im eigenen Garten einen Regenwassertank eingraben möchte.

Die Herausforderung

Es gibt viele Möglichkeiten, Regenwasser in Haus und Garten einzusetzen. Vor allem im heimischen Grün kann man kostbares Trinkwasser sparen, wenn es um das Gießen der Blumen geht. Für die Pflanzen ist Regenwasser sogar weit verträglicher als kalklastiges Wasser aus der Leitung. Kein Wunder, dass viele von uns ein Regenfass vor dem Haus stehen haben!

Doch wer in Sachen Regenwasserspeicher in der oberen Liga mitspielen will, braucht einen großen Erdtank mit Kapazitäten von mehreren tausend Litern. So werden auch komplexere Anwendungen möglich, wie sie unser Artikel Regenwasser sammeln und einsetzen beschreibt. Doch wie kommt der Tank in den Boden?

Der Nutzen, den ein Regenwassertank im Garten bringt, hat uns so sehr gereizt, dass wir uns nach längeren Überlegungen entschlossen haben, das Projekt in die Tat umzusetzen. Und natürlich wollten wir auch nicht darauf verzichten, das Ganze zu dokumentieren. Und so kannst Du uns nun in diesem ersten Teil unserer Serie dabei begleiten, wie wir den Regenwassertank im Garten eingraben!

© diybook | Das ist er, unser neuer Regenwassertank! Er hat ein Fassungsvermögen von 4200 Litern und soll beim Wassersparen goldene Zeiten…

Werkzeug und Material

Bei umfangreichen Erdarbeiten geht es selten ohne schweres Gerät. Und so sind wir auch in dieser ersten Phase unseres Projektes, in der wir den Regenwassertank eingraben wollen, auf einen Bagger angewiesen. Zumindest ein Minibagger sollte es sein, um allzu umständliche Grabungsarbeiten im Garten zu vermeiden. Trotzdem geht es natürlich nicht ohne Schaufel und Spaten. Daneben werden Maßband, Wasserwaage und Zollstock benötigt. Ein Spraymarker leistet ebenfalls gute Dienste. Je nach Boden sollten auch Schalungsbretter verfügbar sein.

Die wichtigste Ausstattung bei diesem Projekt besteht selbstverständlich in dem Regenwasserspeicher. Wir haben uns für einen Kugeltank mit einer Kapazität von 4200 Litern entschieden. Das entspricht am besten unseren Anforderungen. Ansonsten wird in diesem Arbeitsschritt zunächst nur noch etwas Rundkornkies für die Bettung benötigt.

© diybook | Wichtigstes Hilfsmittel bei diesem Projekt ist der Bagger. Damit wir den Regenwassertank eingraben können, benötigen wir eine…

Vorbereitende Maßnahmen

Wenn man einen großen Regenwassertank eingraben möchte, sollte man gut vorbereitet sein. Denn dieses Vorhaben zu unterschätzen, wäre fahrlässig. Außerdem gibt es eine Menge, das vorab entschieden sein will. Und so beginnen wir erstmal damit, einen Plan zu erstellen. Wir müssen nicht nur festlegen, wo wir den Regenwassertank eingraben wollen. Ebenso muss die Richtung lokalisiert werden, aus der der Zufluss durch die Regenrinnen erfolgt, der Standort der Entnahmestelle bestimmt und ein Entwässerungsgraben angelegt werden. Letzterer darf nicht zu nahe am Haus liegen.

Sobald der Plan mit allen wichtigen Entscheidungen anlegt ist, wird am geplanten Standort für den Regenwassertank ein 3x3 Meter großes Areal abgesteckt. Wer es dem Baggerführer leichter machen will, kann die Konturen auch mit einem Spray am Boden markieren. An dieser Stelle müssen wir nun graben!

© diybook | Noch bevor wir den Regenwassertank eingraben, stehen schon Erdarbeiten an. An der Hausseite mit den Fallrohren der Regenrinne…
© diybook | Nichts geht ohne einen guten Plan! Vor der eigentlichen Arbeit sollte man sich Gedanken darüber machen, wo der Tank liegen soll…
© diybook | Sobald alle Fragen rund um die Positionierung geklärt sind, wird ein 3x3 Meter großer Bereich für die Grube abgesteckt.…

Erdloch ausheben

Eines gleich vorweg: Auch mit maschineller Unterstützung ist das Eingraben eines Regenwassertanks eine langwierige Angelegenheit. Entsprechend großzügig sollte die zeitliche Planung ausgelegt sein. Um das Erdloch für den Tank anzulegen, ist zumindest ein halber Tag zu veranschlagen.

Innerhalb der markierten Fläche von 3x3 Metern beginnt der Bagger nun mit seiner Arbeit. Insgesamt soll er sich dabei bis auf eine Tiefe von 2,80 Metern graben. Erweist sich das Erdreich dabei als relativ locker, muss das Loch trichterförmig angelegt werden. Im Bedarfsfall ist eine Schalung einzurichten.

© diybook | Dann macht sich der Bagger auch schon an die Arbeit. Schaufel für Schaufel wird die Grube für den Tank freigelegt. Anvisiert…
© diybook | Trotz maschineller Unterstützung ist das Ausheben eine langwierige Angelegenheit. Hier sollte ausreichend Zeit eingeplant…
© diybook | Es geht sichtlich voran. Bei lockerem Erdreich sollte darauf geachtet werden, die Wände der Grube trichterförmig anzulegen. Im…

Drainageschicht anlegen

Nachdem das Loch die erforderliche Tiefe erreicht hat, zieht sich der Bagger zurück. Wir kontrollieren aber noch einmal mit dem Maßband, ob wir tatsächlich die angepeilte Tiefe erreicht haben. Dann kehrt der Bagger auch schon zurück und entlädt einige Schaufeln Rundkornkies der Körnung 8-16 mm in das Erdloch. 

So entsteht am Boden eine Drainageschicht, die zumindest 20 cm dick ausfallen sollte. Am Ende wird der Kies von Hand noch etwas verdichtet und mit dem Richtscheit grob abgezogen. Sobald die Wasserwaage ein ebenes Kiesbett anzeigt, können wir den Regenwassertank eingraben.

© diybook | Unsere angepeilte Tiefe scheint erreicht zu sein. Sicherheitshalber wird aber noch einmal mit dem Maßband kontrolliert. Wir…
© diybook | Zu Drainagezwecken wird der Boden des Lochs mit Rundkornkies der Körnung 8-16 mm aufgefüllt. Die Kiesschicht sollte zumindest…
© diybook | Am Ende wird die Kiesschicht noch etwas verdichtet und geebnet. Wenn die Wasserwaage grünes Licht gibt, kann es weitergehen.

Regenwassertank absenken

Um den Regenwasserspeicher in den Boden zu befördern, nutzen wir erneut den Bagger. Wir befestigen Sicherungsleinen am Tank und legen diese um die Baggerschaufel. So können wir den Tank spielend leicht anheben und in das vorbereitete Loch absenken. 

Bei dieser Gelegenheit ist gleich daran zu denken, den Behälter richtig zu orientieren. Der Tanküberlauf muss dorthin zeigen, wo die Sickergrube eingeplant ist. Ebenso verhält es sich mit der Ausrichtung des Zulaufs am Tank. Er sollte zu den Regenrinnen am Haus weisen. 

Nach einigen Rangierarbeiten haben wir es dann geschafft: Der Regenwassertank ist in den Boden gebracht und sauber ausgerichtet. Nun müssen wir die Anschlüsse vorbereiten. Doch wie das funktioniert, zeigen wir im nächsten Teil unseres Projektes: Kugeltank vorbereiten.

© diybook | Jetzt wird es ernst: Der Regenwassertank wird in eine günstige Position gebracht und dann mit Hilfe des Baggers vorsichtig in…
© diybook | Besonderes Augenmerk ist auf die Ausrichtung des Tanks zu legen. So muss der Ausgang des Tanküberlaufs in Richtung Sickergrube…

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