Beton: Baumaterial bald aus dem Drucker?

Beton ist das meist eingesetzte Baumaterial. Kein Wunder, ist er doch billig, verfügbar, frei formbar und homogen. Doch womöglich geht sogar noch mehr: Der 3D-Druck könnte bald auch für die Bauindustrie eine Standardlösung sein, um bei niedrigen Kosten geringe Stückzahlen an Bauteilen zu produzieren, zum Beispiel Wand- oder Fassadenelemente speziell für ein Objekt, wie es sich ein Architekt erträumt.

Neue Freiheiten

Gleich, ob vorgefertigt oder direkt auf der Baustelle, das Verfahren ermöglicht es, kreative Ideen einzubetonieren. Und das ohne Verschalung, die oft gerade verlaufende, durchgehende Wandstärken mit sich bringt, auch an Stellen, wo diese gar nicht gebraucht werden. Für Architekten bietet das 3D-Betondruckverfahren damit neue künstlerische Freiräume.

Seit 2015 wird bereits am 3D-Betondruck geforscht. Der Beton muss gleich, nachdem er aus der Düse des Roboters austritt, eine hohe Festigkeit erreichen. Die Schichten müssen sich gut verbinden. Nur, was ist eine fest verbundene Schicht? Wer definiert die Spezifikationen, anhand derer man den im 3D-Druck verbauten Beton als sicher, dicht oder gar wärmedämmend qualifizieren kann? 

Wettlauf der Innovationen

Damit der Beton-3D-Druck auch im Hochbau verwendet werden kann, braucht es standardisierte Prüfverfahren, die diese Fragen so beantworten können, dass 3D-Beton auch zum Einsatz kommen kann. "Baustandards werden wie andere am besten gleich auf europäischer Ebene entwickelt und adaptiert", sagt Karl Grün, Director Standards Development bei Austrian Standards. "Das bietet die Chance, dass sich heimische Innovationen auch international rasch durchsetzen können."

Der Wettlauf hat begonnen. Nicht nur an der Uni Innsbruck, auch an der TU Dresden wird zurzeit intensiv an schalungsfreien Bauverfahren geforscht. Die Überlegungen zur Berücksichtigung der neuen 3D-Betondruckverfahren zur Anwendung im Hochbau stehen dabei erst am Anfang.

 

Bildquelle: Incremental 3D GmbH

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