Geschichte erleben: Erster Schweizer Schlössertag
Kulturelles Erbe
Am ersten Schweizer Schlössertag rücken die Schweizer Schlösser und Burgen für einmal ganz nahe zusammen. Obwohl sie zum Teil hunderte Kilometer voneinander entfernt liegen und vermeintlich einzigartig in der Landschaft stehen, bestehen zwischen den Schlössern und Burgen viele Verbindungen. So sind Schloss Chillon im Kanton Waadt und Schloss Hallwyl im Kanton Aargau zum Beispiel beides Wasserschlösser, die sich einst auf die gleiche Weise gegen Feinde verteidigten. Die Schlösser Bellinzona, Grandson und Lenzburg wurden alle drei von Landvögten regiert, während die Schlossanlagen Wildegg und Prangins beide von einer einzigartigen Gartenanlage umgeben sind.
Der Schweizer Schlössertag bietet an den 19 Standorten sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene ein abwechslungsreiches Programm mit wahren Erlebnissen an historischen Standorten. Es werden attraktive Mitmachprogramme, Schatzsuchen, Rätsel, Entdeckungstouren und thematische und szenische Führungen geboten. Hinter dem Schweizer Schlössertag steht der 2014 gegründete Verein "Die Schweizer Schlösser". Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Schweizer Schlösserlandschaft einem breiten Publikum bekannt zu machen und den Schlössertourismus in der Schweiz zu fördern.
Auf Entdeckungsreise
Der Schweizer Schlössertag macht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schlösser zum Thema, und das geht so: Beispielsweise sind im Schloss Spiez Objekte aus Schloss Werdenberg integriert, die es beim Schlossrundgang zu entdecken gilt. Es braucht ein gutes Auge, um die Kuckuckseier zu erkennen. Die Bewohner von Schloss Werdenberg höchstpersönlich werden am Ende auf Schloss Spiez das Geheimnis lüften und ihre wertvollen Leihgaben wieder sicher nach Hause führen. Umgekehrt werden auch die Herrschaften von Schloss Spiez nach Werdenberg reisen, um ihre geliehenen Objekte einzufordern und dem Wettbewerbs-Gewinner einen Gutschein für einen Familienausflug zu ihrem Schloss zu überreichen.
Bei den Schlössern Wildegg und Prangins stehen die Gärten im Mittelpunkt. Die Frau des Gärtners von Schloss Prangins von anno 1780 ist zu Gast auf Schloss Wildegg und streift durch den prächtigen Schlossgarten. Obschon von den Düften und Farben des Wildegger Gartens ganz verzückt, kann sie es nicht lassen, den Wildegger Besucherinnen und Besuchern von den Schönheiten ihres Gartens auf Schloss Prangins zu erzählen und so spielerisch einen Einblick in die Schlossgeschichte des Partnerschlosses zu geben. Wer es hingegen vorzieht, selbst in die französische Schweiz zu reisen und auf Schloss Prangins zu verweilen, der darf dem Gärtner und dem Garten-Kurator bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und vom Profi erfahren, wie er seinen Prachtgarten pflegt.
Bildquelle: obs/Die Schweizer Schlösser/Guido Schenker/ADA Solothurn