Buchtipp für angehende Bienenhalter: Imkern leicht gemacht

Meine Motivation, dieses Buch zu lesen, bestand nicht in erster Linie darin, dass ich mithilfe der Lektüre schnellstmöglich in die Eigenversorgung mit Honig einsteige. Im Vordergrund stand, dass ich zunächst herausfinden wollte, was Gartenbesitzer tun können, um ihrerseits einen bescheidenen Beitrag zu leisten, dass Generationen späterer Zeit die nützlichen Tiere nicht nur aus den Geschichtsbüchern kennenlernen müssen. Bei „Imkern leicht gemacht“ geht es gleich flott zur Sache, denn ein bescheidenes Grundwissen über Bienen sowie deren unbestrittene Nützlichkeit für Natur und Mensch setzt der Autor Ingolf Hofmann in seinem 144 Seiten starken Buch voraus.

Geballtes Wissen

Selbst über 40 Jahre der Imkerei verschrieben, beginnt der Autor recht forsch mit Empfehlungen zur Ausstattung mit Waben, Rähmchen, Magazinbeuten und praktischem Werkzeug, ehe es ab Seite 20 bereits konkret um Bienen, Völker und deren Königin geht. Erfreulicherweise erklärt der Autor dies alles leicht verständlich, kommt ohne Fachchinesisch aus und illustriert seine Informationen mit hervorragendem Bildmaterial. Was meine Begeisterung für die Imkerei schon im ersten Viertel des Buches noch wesentlich ansteigen ließ.

Bis der Leser bei gut der Hälfte seiner Lektüre angekommen ist, weiß er vieles über die Gewinnung von Honig und Propolis, kennt wichtige Details zu den Besonderheiten eines Bienenvolks und hat einen ersten Überblick zu Milben, Totenkopfschwärmern, Wachsmotten und anderen Gefahren, die einem Imker und, noch mehr, seinen Bienen das Leben schwer machen können. Auf den folgenden knapp 40 Seiten vermittelt Ingolf Hofmann einen recht ausführlichen Eindruck davon, welches Imkerzubehör für dieses naturnahe Hobby gebraucht wird und was man davon (als halbwegs geübter Heimwerker) selbst herstellen kann. Der Honig fließt also keineswegs von ganz allein – so meine nun verfestigte Erkenntnis – aber mit Hilfe der im Buch vorhandenen Kurzanleitungen zumindest etwas leichter und kostengünstiger.

Lust auf mehr

Besonders im vorletzten Kapitel wird schnell klar, dass die Imkerei, ernsthaft und fachlich richtig betrieben, alles andere als ein Selbstläufer ist und daher eines bestimmten Maßes an regelmäßiger Arbeit bedarf. So ist dann auch der Arbeitskalender für das Imkerjahr im Anhang, den ich mir persönlich vom drucktechnischen Layout her in einer etwas größeren Schrift vorstellen könnte, üppig gefüllt. Um die köstlichsten Pflanzen als Bienennahrung für den Garten geht es auf den letzten zehn Seiten, bevor Stichwortverzeichnis, Glossar und eine nützliche Übersicht zu weiteren Informations- und Bezugsquellen sowie ergänzende Literaturverweise und ein Kurzporträt des Autors diese „Grundsatzbibel“ der Imkerei zum Abschluss bringen.

Quintessenz nach zweimaligem Lesen dieses Ratgebers aus meiner Sicht: Abgesehen von der traditionell als besonders hochwertig bekannten Gestaltung und grafischen Umsetzung, die ich bei Büchern aus dem österreichischen Löwenzahn Verlag sehr schätze, ist Imkern leicht gemacht eine wertvolle Hilfe bei der Vorbereitung auf dieses Hobby und unterstützt bei den ersten praktischen Schritten dorthin. Es macht weiteres Dazulernen und natürlich auch das Sammeln ganz eigener praktischer Erfahrungen jedoch keineswegs überflüssig und motiviert mit Grundlagenwissen in Kompaktform sowie mehr als 200 hochwertigen Bildern und Illustrationen, sich noch eingehender mit der Materie zu befassen.

 

Bildquelle: Löwenzahn Verlag/ diybook*

Erzähl auch anderen davon

Verwandte Anleitungen