Buchtipp: Harmonie und Farbenpracht im Garten

Um es gleich vorweg zu sagen: „Farbenpracht im Garten“ ist kein herkömmliches Lesebuch oder gar eine Gebrauchsanleitung dafür, wie es gelingt, aus einem uniformen Garten prächtig blühende Landschaften zu entwickeln. Das Buch richtet sich auch nicht unbedingt an die Spezies allzu ehrgeiziger Gartenfreunde, darauf bedacht, jeden Samstagvormittag den Rasen auf ihrem Grundstück akkurat auf eine Höhe von 45 Millimetern zu stutzen.

Eher ist dieser Klassiker der Gartenliteratur ein Nachschlagewerk für all jene Menschen, die das Zusammenspiel der Farben schätzen, die positive Wirkung eines naturbunten Wachstums auf unsere Lebensfreude kennen und experimentierfreudig genug sind, um gelegentlich einige Quadratmeter ihrer Gartenfläche dem Zufall oder, besser gesagt, der Natur zu überlassen.

Die Natur hat eben das letzte Wort. Und diese Weisheit begleitet und ermutigt alle Leser, selbst ohne botanische Vorkenntnisse, durch das gesamte Buch. Ob Harmonie in blau, zartem rosa, als herbstlicher Farbschock oder als spontan bunte Mischung im Bauerngarten – die gut 230 Seiten bieten jede Menge an Inspirationen, die nicht immer neu, aber vielen Lesern, auch von der Sichtweise her, vielleicht unbekannt sein dürften. Dennoch liefert der Autor keine Dogmen oder gar fertigen Konzepte für den perfekten Blumengarten, sondern lässt den kreativen und individuellen Einsatz und das Experimentieren mit den mehr als 850 präsentierten Pflanzen zu.

Neben den kurzen, aber dennoch völlig ausreichenden Beschreibungen der Gewächse, die nach Farben und Jahreszeiten geordnet (inkl. Angaben zur Winterhärtezone) vorgestellt werden, beeindrucken die gekonnt in Szene gesetzten Fotoaufnahmen der Pflanzen, die auf jeder Seite des Buches als Einzelaufnahmen oder Kombinationen unterschiedlicher Arten wesentlich beim Lesen unterstützen.