Wohlfühlen statt ärgern: Farbtipps für daheim
Mut zur Farbe
Nichts verändert die Atmosphäre eines Raumes so wie Farben. Sie können eine heitere Stimmung verbreiten, beruhigend oder anregend wirken, Räume kleiner oder größer machen. Ihr Zusammenspiel strukturiert Wohnbereiche und verleiht ihnen Charakter. Doch wie findet man die passenden Farben? Und welche Farben harmonieren miteinander?
Dulux Farbexpertin Christine Gottwald macht Mut zur Farbe: „Grundsätzlich ist erlaubt, was gefällt. Doch an allzu wilden Farben sieht man sich schnell satt. Deshalb empfehlen wir, sich bei der Farbauswahl an den Gegebenheiten des Raumes zu orientieren: Welche Funktion hat er? Wie sind die Lichtverhältnisse? Wie sieht der Bodenbelag aus und welche Möbel stehen dort? Was soll betont werden, was in den Hintergrund treten?“
Farben kombinieren
Wichtig ist dabei, zu wissen, wie Farben die Wirkung von Räumen und unsere Stimmung beeinflussen können: Warmes Gelb, Orange und Rottöne wirken anregend und gemütlich, aber zu viel davon kann einen Raum unruhig und eng erscheinen lassen. Aquatöne und Neutralfarben wie Hellgrau oder Beige dagegen erzeugen eher eine kühle, ruhigere Stimmung und schaffen mehr Weite.
Mit diesem Wissen ist es gar nicht schwer, Farben zu kombinieren. Zunächst empfiehlt Christine Gottwald, eine Basisfarbe festzulegen, die zum Fußboden und zu den vorhandenen Möbeln passt. Erst dann werden die Akzentfarben ausgewählt, mit denen einzelne Bereiche, etwa eine Wand oder ein Wandvorsprung, betont werden. Diese Farben sollten sich dann auch bei den Wohnaccessoires wiederfinden.
Harmonie und Kontrast
Harmonisch wirken Farbtöne, die im Farbkreis nahe beieinander liegen – oder auch Kombinationen aus verschiedenen Pastelltönen. Wer eine besonders ausgeglichene Wirkung wünscht, kann sich sogar auf einen einzigen Farbton in helleren und dunkleren Abstufungen beschränken.
Rot und Grün, Violett und Gelb, helle und dunkle Farben – auch bei der Farbgestaltung ziehen sich Gegensätze an. Ideal für das kreative Spiel mit spannenden Kontrasten eignen sich Komplementärfarben, also Töne, die sich auf dem Farbkreis gegenüber liegen. Besonders elegant wirken Kombinationen gedeckter, rauchiger oder pastelliger Farbtöne: beispielsweise trendiges Burgunder und Petrol, Flieder und Gold oder die gedämpften Varianten der Grundfarben Rot, Blau und Gelb. Mit solchen Kontrasten macht man sich die klassischen Farbharmonien zunutze und erzielt interessante Effekte.
Virtuelle Farbenspiele
Für alle, die angesichts der vielen tausend erhältlichen Farbtöne noch unsicher bei der Auswahl sind, hält Farbexpertin Christine Gottwald einige Profi-Tipps bereit: „Bei der Inspiration hilft ein Moodboard enorm. Bilder, Stoffe oder Farbbeispiele, die besonders gefallen, werden zum Beispiel auf einer Pinnwand zusammengestellt. Sticht eine Farbe besonders heraus, ist man der Wunschfarbe schon dicht auf der Spur.“ Mit Hilfsmittel wie der Dulux Visualizer App kann man bereits virtuell testen, wie die favorisierte Farbe im Raum wirkt und wie sie mit anderen Farbtönen harmoniert.
Um die Wirkung einer Farbe in unterschiedlichen Lichtsituationen zu beurteilen, empfiehlt Christine Gottwald, die Farbe zunächst auf einige größere Papiere aufzutragen und diese an verschiedenen Stellen im Raum aufzuhängen. Dabei sei auch zu beachten, dass Farben in nach Norden ausgerichteten Räumen etwas dunkler und kühler wirken. Vor allem aber rät die Farbexpertin: „Lassen Sie sich Zeit bei der Farbauswahl und achten Sie auf erstklassige und einfach zu verarbeitende Farben. Denn so haben sie länger Freude an dem Ergebnis.“
Bildquelle: Dulux
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