Tapeziergerät
Anwendungsbereiche
Das Tapeziergerät erfüllt vor allem einen Zweck: das zügige und regelmäßige Einkleistern ganzer Tapetenbahnen am Stück. Dazu wird eine Wanne im Gerät ausreichend mit Kleister befüllt und eine Rolle Tapeten vor der Maschine eingehängt. Anschließend wird die Bahn über eine Auftragswalze durch das Gerät gezogen, wobei die Unterseite mit Kleister bestrichen wird. Kommt die Bahn wieder aus dem Tapeziergerät heraus, ist sie bereits fertig eingekleistert und muss nur noch einweichen. Tapezierer sparen sich auf diese Weise viel Zeit, die sie sonst in die Arbeit mit der Kleisterbürste investiert hätten. Das Standard-Kleistergerät ist für normale Euro-Rollen bestimmt und hat auf jedem 60 cm breiten Tapeziertisch Platz. Es gibt aber auch größere Geräte für Breiten bis zu 150 cm, die dann aber meist schon auf eigenen Füßen stehen.
Neben der klassischen Tapeziermaschine existieren auch Spezial- und Kombigeräte, die statt einer Kleisterwanne einen Wassertank aufweisen. Diese Geräte werden benutzt, um vorbeschichtete Tapeten mit Wasser zu benetzen. Denn hier muss die bereits vorhandene Klebschicht nur noch durch das Wasser aktiviert werden. Genau wie bei dem Tapeziergerät dient der Maschineneinsatz hier vor allem dem zügigen und dennoch zuverlässigen Präparieren der Tapeten.
Allgemeine Produktmerkmale
Das Tapeziergerät besteht außen aus einem Rahmen aus Metall oder Kunststoff, an dem ein Rollenlager für die Tapetenrolle sowie Befestigungen zur Montage an einem Tapeziertisch angebracht sind. In seinem Inneren weist das Tapeziergerät verschiedene mechanische Komponenten auf: etwa eine Auftragwalze über der Kleisterwanne zur Führung der Tapete beim Benetzen sowie eine verstellbare Abstreifschiene, die die Stärke der Kleisterschicht auf der Tapete reguliert. Am Ausgang wird die Tapetenbahn über eine Ablängschiene geführt, auf der sich die Bahn mit einem Cutter bequem zuschneiden lässt. Hochwertige Geräte weisen zudem Zählwerke zum Abmessen der Längen oder integrierte Schneidmesser auf, die den Einsatz weiterer Schneidwerkzeuge überflüssig machen.
Qualitätsunterschiede
Bei den Tapeziergeräten gibt es zahlreiche Faktoren, die Qualitätsschwankungen unterworfen sind. Dazu zählen etwa Material, Verarbeitung und Mechanik. Die günstigsten Geräte bestehen aus Kunststoff und verfügen nur über die nötigsten mechanischen Komponenten. Zählwerke oder Schneidmesser sucht man hier vergebens. Zudem ist die Mechanik oft schlecht aufeinander abgestimmt. Das führt beispielsweise häufig dazu, dass die Tapetenbahn den Kleister nur streifen kann, wenn die Kleisterwanne immerzu maximal befüllt bleibt. Profigeräte bestehen dagegen aus rostfreiem Stahl und verfügen über viele Extras, die das Arbeiten zusätzlich beschleunigen, wie z.B. einen Kleisterabfluss, der das Ausbauen der Kleisterwanne zur Reinigung überflüssig macht.
Das für Kaufwillige wichtigste Kriterium ist allerdings die Effizienz: Denn günstige Geräte scheitern regelmäßig daran, die Tapetenbahn gleichmäßig deckend einzukleistern. So entstehen Fehlstellen, die bei Entdecken mühsam nachgekleistert werden müssen, sich oftmals aber erst an der Wand unschön zu erkennen geben. In solchen Fällen geht einer der wichtigsten Anschaffungsgründe, die Zeitersparnis, völlig verloren.
Preis
Günstige Baumarktgeräte rangieren in einer Preisklasse zwischen 30 und 70 Euro. Wertige Geräte beginnen allerdings erst bei ca. 150 Euro. Tapeziergeräte für Profis knacken locker die 500 Euro-Marke und sind eigentlich nur für Handwerksbetriebe geeignet.
Unsere Empfehlung
Ein billiges Tapeziergerät wird oft empfohlen, wenn nur wenig Bedarf besteht. Aber ganz ehrlich: Hier reicht auch der Griff zur Kleisterbürste! Wer dennoch nicht auf die praktische Tapezierhilfe verzichten mag, leiht sich ein wertiges Gerät im Handel. So bleiben auch anspruchsvolle Heimwerker preisbewusst.
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