Poolarten – Der eigene Pool im Garten
Preisgünstige Einsteigermodelle: Aufstellpools
Ein Blick auf die verschiedenen Poolarten verrät: Der eigene Pool im Garten muss nicht teuer sein! Schon für kleines Geld sind Aufstellpools zu haben. Dies sind zumeist Rundpools, die sich im Bereich kleiner Kinderplanschbecken bis hin zu beachtlichen Durchmessern von knapp 8 Metern bei Wandhöhen bis 1,50 m bewegen. Als Quick-Up-Pool werden in dieser Klasse Modelle bezeichnet, die über einen aufblasbaren Ring am oberen Rand verfügen und sich selbst durch den Wasserdruck gegen die Schwimmbadfolie stabilisieren. Wesentlich standfester sind allerdings Steel-Frame-Becken, bei denen eine Stahlrohrkonstruktion tragende und sichernde Funktion übernimmt. Bei beiden Varianten ist lediglich ein ebener, von Steinen oder spitzen Gegenständen befreiter, normal tragfähiger Untergrund erforderlich. Eine untergelegte Schutzfolie schont das Material des Pools. Ein Versenken im Erdreich ist bei diesen Modellen aufgrund ihrer Eigenschaften nicht vorgesehen bzw. nicht möglich.
Quick-Up-Pool und Steel-Frame-Becken sind in kürzester Zeit (weniger als einer Stunde) aufgebaut und zur Befüllung bereit. Eine Überwinterung im Freien ist nicht anzuraten, da es dem Material nicht zuträglich wäre. Aufgrund ihrer Robustheit halten Steel-Frame-Pools bei pfleglicher Behandlung bequem über fünf Jahre oder mehr. Die Pools werden in der Regel als komplettes Set (Folie, Gestänge, Kartuschenfilter, ggf. Einstiegsleiter) verkauft. Hier ein kleiner, beispielhafter Überblick über Größen, Preise und Füllmengen einiger Rundbecken:
Durchmesser/Höhe (cm) |
Typ |
Füllmenge Liter (ca.) |
Preis Euro (ca.) |
376x76 |
Quick-Up |
5400 |
80-100 |
376x76 |
Steel-Frame |
6400 |
120-140 |
457x122 |
Quick-Up |
13800 |
260-300 |
457x122 |
Steel-Frame |
16000 |
350-400 |
549x132 |
Steel-Frame |
26000 |
700-750 |
Für Fortgeschrittene: Stahlwandpools und GFK-Becken
Wer eine professionellere und dauerhaft ausgelegte Lösung sucht, wird sich für eine Variante unter den Poolarten entscheiden, die fest ins Erdreich seines Gartens eingebaut wird. Je nach geplantem Budget bieten sich Stahlwandpools oder fertige GFK(Glasfaserkonstruktion)-Becken an. Für beide Poolarten sind Erdaushubarbeiten und das Betonieren einer ausreichend tragfähigen Bodenplatte erforderlich. Beim Stahlwandpool werden die vorgefertigten Seitenteile aus Stahlblech auf entsprechenden Befestigungsschienen mit der Bodenplatte verbunden. Selbst für versierte Selbermacher ist diese Aufgabe, verbunden mit dem Herstellen der Öffnungen für Zuläufe bzw. Abläufe sowie dem spannungs- und faltenfreien Einbauen der Schwimmbadfolie, eine anspruchsvolle Arbeit. Es sollten in jedem Fall gleich mehrere Helfer für das Projekt eingeplant werden. Nach den Vorbereitungen wird das Becken bei zeit- und höhengleicher Wiederverfüllung der Baugrube mit Magerbeton befüllt.
Tipp: Wer von Anfang an Bedenken hegt, ob der Pool im Garten aus eigener Kraft gelingt, sollte lieber den in den meisten Fällen angebotenen Montageservice des Herstellers in Anspruch nehmen.
Deutlich unkomplizierter ist der Einbau eines GFK-Beckens, in dem die Versorgungsöffnungen regelmäßig schon werkseitig hergestellt sind. Sie können je nach Einbauort bequem mit einem Kran in die vorgesehene Grube gesetzt und ausgerichtet werden. Nach der entsprechenden Verrohrung werden diese mit den gleichen Arbeitsschritten wie beim Stahlwandpool befüllt.
Aufgrund ihrer konstruktiven Voraussetzungen sind Stahlwandpools rund, oval oder in Form einer „Acht“. Bei GFK-Becken sind alle Formgebungen, auch in eckiger Form bzw. in integrierten Stufen möglich. Je nach Größe schwanken die Kosten für einen Stahlwandpool je nach Größe und Form in einem Bereich zwischen 1.000 und 3.000 Euro, zuzüglich der Kosten für die Erd- und Betonarbeiten. Wie bei den Aufstellpools gibt es auch hier Komplettsets, in denen Filtertechnik und Anbauteile wie Zu- oder Abläufe inbegriffen sind. Die Fertigbecken aus GFK beginnen für ein rechteckiges Standardbecken „von der Stange“ (z.B. 6 m x 3 m x 1,30 m) bei etwa 3-4.000 Euro. Größer dimensionierte Pools sind entsprechend teurer und bewegen sich knapp auf den fünfstelligen Bereich zu. Sonderanfertigungen oder Individuallösungen sind mit entsprechenden Aufpreisen verbunden. Auch hier sind die Kosten für die Vorbereitungsarbeiten sowie die Kosten für die Schwimmbadtechnik (falls nicht in einem Gesamtpaket enthalten) hinzuzurechnen.
Aufwändig und exklusiv: betonierte und gemauerte Pools
Großen Freiraum für die individuelle Gestaltung bieten von Grund auf betonierte und gemauerte Poolarten. Allerdings sind diese Varianten planungs- und bautechnisch auch die aufwändigsten. Wer sich im Selbstbau an ein solches Objekt wagt, sollte einiges an Erfahrung im Betonbau und für Schalungs- und Mauerarbeiten mitbringen und sich entsprechende Kenntnisse im Schwimmbadbau angeeignet haben.
Tipp: Es empfiehlt sich, das Projekt von einer Fachfirma für den Bau solcher Pools begleiten zu lassen. Auch bei diesem Vorgehen ergibt sich ein hohes Maß an Einsparmöglichkeiten durch das Einbringen eigener Arbeitsleistungen.
Verschiedene Hersteller bieten für den Poolbau konzipierte Schalsteine bzw. vergleichbare Systeme an, die die Bauausführung erleichtern. Alle Innenoberflächen sowie die Oberfläche der Bodenplatte müssen für die abschließenden Arbeiten ein Höchstmaß an Genauigkeit erreichen und absolut glatt sein. Der Rohbau wird abschließend mit Poolfolie ausgekleidet. Ein Verfliesen der Oberflächen ist aufgrund des hohen Arbeits- und Kostenaufwandes im privaten Schwimmbadbau eher unüblich. Ebenso ist die Beschichtung mit spezieller Schwimmbadfarbe kaum mehr üblich, da moderne Schwimmbadfolien in Preis und Haltbarkeit dieser Möglichkeit inzwischen deutlich überlegen sind. Entsprechend vergütete, wasserdichte Betonarten erlauben alternativ, das geplante Becken als homogene „Wanne“ durchzubetonieren, die Oberflächen zu schleifen und auf eine Folie gänzlich zu verzichten.
Tipp: Wer letztere Variante unter den Poolarten in Erwägung zieht, sollte vorab ein Exemplar eines solchen Pools im fertiggebauten Zustand in Augenschein nehmen. Das Farbenspiel des Wassers und die besondere Atmosphäre unterscheiden sich bei dieser Bauweise deutlich von herkömmlichen Becken.
Wie steht es um den Preis? Je nach geplanter Form und Größe sollten selbst für einen kleinen bis mittleren eigenen Pool im Garten bei entsprechender Eigenleistung inklusive der Schwimmbadtechnik 7.000 bis 10.000 Euro an Baukosten kalkuliert werden. Für ausgefallene und große Projekte sind nach oben hin kaum Grenzen gesetzt.
Hinweis: Mit Ausnahme der Aufstellpools ist bei beim Bau des eigenen Schwimmbades ab einer gewissen Größenordnung zu beachten, dass eine entsprechende baurechtliche Genehmigung erforderlich ist. Die Regelungen werden sowohl in Österreich als auch in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt. Die zuständigen Behörden geben hierüber Auskunft oder halten hierzu Informationen auf ihren Webseiten bereit.
Überschaubar: Pflege und Unterhaltungskosten
Ist der eigene Pool im Garten erst einmal aufgestellt bzw. fertig gebaut und mit Wasser befüllt, hält sich der weitere zeitliche und finanzielle Aufwand für Pflege und Betrieb erfreulicherweise in Grenzen. An erster Stelle steht hier für alle Poolarten die Pflege des Pools und des Poolwassers (siehe demnächst Artikel Poolpflege) und die Strom-/ Wartungskosten für die Schwimmbadtechnik (siehe demnächst Artikel Pooltechnik). Moderne Mittel zur Wasseraufbereitung, verbunden mit entsprechender Filter- und Dosiertechnik, erleichtern diese Aufgabe. Mit ein wenig Übung und dem entsprechenden Know-How gehen solche Pflegearbeiten als leichte Routine einfach von der Hand.
Ob es nun das einfache Aufstellbecken ist oder der große Pool mit vielen technischen Annehmlichkeiten wie Gegenstromanlage, Massagedüsen und stilvoller Unterwasserbeleuchtung – eines ist sicher: Der nächste Sommer kommt bestimmt! Und was wäre dann schöner, als mit dem eigenen Pool im Garten nur ein paar Schritte vom erfrischenden Badevergnügen entfernt zu sein?
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