Die Weide – So vielseitig kannst du sie nutzen!
Weidenarten und ihr Vorkommen
Insgesamt gibt es rund 450 Weidenarten, die vor allem auf der nördlichen Hemisphäre Verbreitung finden. Rund 70 davon sind in Europa heimisch und besiedeln alle Höhenlagen. Weiden wachsen recht schnell, werden dafür aber nicht sehr alt. 70 Jahre ist bereits ein sehr stattliches Alter. Am bekanntesten ist wohl die Trauerweide (Salix tristis) oder die Kätzchenweide (Salix caprea). Und manche von uns kennen vielleicht die malerischen Kopfweiden an Bachläufen (meist S. viminalis), die für das Korbflechten verwendet werden.
Neben Bäumen und Sträuchern gibt es aber auch kleine Weiden, die nur wenige Zentimeter groß werden, wie z.B. die Kriechweide (S. repens). Für den Hausgarten eignen sich kleinwüchsige Arten wie die Öhrchenweide (S. aurita), Rosmarinweide (S. rosmarinifolia) oder die Purpurweidenart Nancy Saunders (S. purpurea ‚Nancy Saunders‘), die zwischen ein und zwei Meter hoch und breit werden.
Nahrung und Zuhause für hunderte Insektenarten
Viele Weiden blühen bereits im März und April, wodurch sie zu dieser Zeit eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten darstellen. Sie werden von zahlreichen Bienen, Käfern und Schmetterlingen aufgesucht, aber auch von Vögeln wie der Weidenmeise.
Bis zu hundert Schmetterlingsarten legen ihre Eier auf den verschiedenen Weiden ab, deren Laub den Raupen als Nahrung dient. Aber auch für unsere Nutztiere dient das Laub der Weide seit jeher als wertvolles Futtermittel.
Brauchtum, Mythologie und Heilpflanze
In der Mythologie wird die Weide, anders als man glauben möchte, oft den Hexen oder zum Beispiel dem germanischen Totengott Widar zugeschrieben. In Israel oder China werden Weiden für Regenzeremonien verwendet. Im katholischen Glauben dient sie, geweiht, auch heute noch als Schutzamulett für Haus und Familie.
Weidenrinde enthält Salizylsäure, die den Ausgangsstoff für viele Medikamente darstellt. Ihr werden fiebersenkende und schmerzstillende Wirkungen zugeschrieben. Sie findet in der Naturheilkunde vor allem als Tee Anwendung. Im Garten kann ein Weidenrindenauszug vorbeugend gegen Blattpilze, Mehltau oder Kräuselkrankheit verwendet werden.
Verwendung in Haus und Garten
Besonders wertvoll ist die Weide aufgrund ihrer starken Biegsamkeit und Ausschlagekraft. Dadurch wird sie, neben der Anwendung als Pflanzenstärkungsmittel oder Ziergehölz, besonders für kreative Gestaltungsmöglichkeiten im DIY-Bereich verwendet.
Trockene oder lebende Zäune können durch Stecken von Steckhölzern im Frühling geschaffen werden. Ausreichendes Angießen nicht vergessen! Auf Spielplätzen finden wir oft Weidendome und Weidentunnel, die den Kindern sowohl beim Bauen als auch beim Spielen viel Spaß machen.
Zum Flechten von Körben wird die Weide schon seit Jahrhunderten verwendet. Heutzutage findet man mehr und mehr auch kreative Blickfänge im Garten. Ein kleines Rankgerüst, eine Weidenspirale oder eine Weidenkugel sind ganz schnell und einfach selbst geflochten. Spät im Herbst ist der ideale Zeitpunkt dafür, da die Weidenruten von Dezember bis Februar geerntet werden und frisch geschnitten am besten verarbeitet werden können.
In einem weiteren Beitrag findest Du eine Anleitung, wie Du ganz einfach eine Weidenspirale selber flechten kannst. Diese wird deinen Garten dekorativ bereichern – oder eignet sich perfekt zum Verschenken an Freunde! Ich wünsche Dir viel Spaß beim Erkunden der vielen Möglichkeiten und freue mich auf dein Feedback!
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