Der Wildkräuterhügel – Die neue Kräuterspirale
Wie kam es zum Wildkräuterhügel?
Im Grunde genommen ist mein Wildkräuterhügel eine Kräuterspirale. Der Spiralform sind jedoch noch andere Symbolformen hinzugefügt, und es finden sich neben den herkömmlichen Küchenkräutern auch einige Wildkräuter und ein paar Exoten mit besonderen Standortansprüchen auf dem Wildkräuterhügel.
Eigentlich habe ich aus der Not eine Tugend gemacht. Unter dem Platz, an dem der Wildkräuterhügel jetzt liegt, ist ein Erdkeller und die Erdschicht war zum Teil nur wenige Zentimeter dick. Im Sommer bedeutete das mindestens drei Monate braunen Rasen – direkt vor der Haustür. Kein schöner Anblick!
Die Gestalt des Wildkräuterhügels
Es muss – ja, darf! – nicht immer das Gleiche sein. Jedenfalls keine 08/15 Kräuterspirale in meinem Garten! Deswegen gestalte ich gerne mit verschiedenen Symbolen und spiele mit der Formensprache.
Der Kreis steht z.B für das große Ganze, die Welt und das Weibliche. In jeder Himmelsrichtung wird dieser Kreis von einem ‚Tor‘ geöffnet, durch welche jede/r in den Kreis eintreten kann. Im Schamanischen hat jede Himmelsrichtung eine Bedeutung. Der Osteingang wird vom Zwergenhaus behütet, im Westen betrachtet die Pflanzendeva den Sonnenuntergang.
Die Steinplatten um den Hügel symbolisieren den Weg, den wir im Leben beschreiten. Auf dem Hügel befinden sich zwei ineinander greifende Steinspiralen, die Himmel und Erde verbinden. Ein Mittelstein führt alles zusammen. So wird mein Wildkräuterhügel mit Geschichten befüllt!
Jetzt zum praktischen Teil – So ist der Wildkräuterhügel aufgebaut!
Als erstes habe ich den Kreis mit einigen Steinen aufgelegt, bis ich mit der Form zufrieden war. Da ich aus einer an Steinen reichen Gegend komme, verwende ich Feldsteine eines befreundeten Bauern. Es eignen sich aber auch alle anderen Mauersteine dafür.
Danach wird am äußeren Rand des Kreises über eine Breite von ca. 60 cm der Oberboden etwa 5 cm tief abgehoben. Die Rasensoden kannst Du kompostieren. So kann kein Beikraut oder Gras durchwachsen. In der Mitte, wo höher aufgeschüttet wird, ist das nicht nötig. Dann wird der äußere Kreiswall gelegt. Er ist etwa 20 cm hoch. Dieser Kreis wird mit einem Gemisch aus je ca. 1/3 unkrautfreier Rasenerde, Schotter und Sand aufgefüllt.
Die Steinplatten habe ich nach Gefühl positioniert und in ein dünnes Sandbett gelegt. Ich habe Natursteinplatten aus Gneis genommen, da diese wie die Feldsteine aus meiner Region stammen. Regionale Steinarten fügen sich meist besser in das Landschaftsbild.
Für die Mitte wird, wie schon für den Rand, ein weiterer ca. 20 cm hoher Wall geschlichtet und ein Hügel mit dem Erde/Sand/Schotter-Gemisch geformt. Achte darauf, dass Du den Hügel etwa ¼ bis 1/3 höher machst, als er am Schluss sein soll. Das Erdmaterial setzt sich noch ein wenig.
Die Steine, welche die Spirale bilden, werden leicht in den Hang eingegraben. Der Schlussstein in der Mitte wird etwas versenkt.
Bepflanzung und Pflege
Für die Bepflanzung der ‚Kräuterspirale‘ habe ich ein paar bekannte Küchenkräuter, wie z.B. Salbei, Thymian und Ysop gewählt. Zu den Besonderheiten, die etwas Aufmerksamkeit brauchen, zählen ein Kaktus, Diptam, eine winterharte Mittagsblume und Safrankrokus. Die Steinritzen wurden mit Hauswurzen und Mauerpfeffer gefüllt.
Den Rest des Hügels habe ich mit einer Wildkräutermischung besamt. Da diese etwas Zeit braucht, um zu keimen, war erst mal Jäten angesagt, sobald ungewollte Beikräuter aufkamen. Im zweiten Jahr musste ich bereits Pflanzen herausnehmen, da sich die Pflanzen gegenseitig bedrängten. Weil es Samen waren, gibt es aber keinen finanziellen Verlust.
Es ist gut, auf dem Wildkräuterhügel ein paar Bodenstellen offen zu halten, damit sich Ein- und Zweijährige wieder aussäen können. Dann zeigen sich Schönheiten wie Mohn, Margeriten, Turmkraut, verschiedenste heimische Nelkenarten, Königskerzen, Hundszunge und vieles mehr. Für den nächsten Frühling habe ich schon Krokus- und Wildtulpenzwiebeln gepflanzt. Das wird eine Farbenpracht!
Der Wildkräuterhügel eignet sich bestens als Gemeinschaftsprojekt, um mit Freunden und Kindern gebaut zu werden. Mit etwas Pflege und Ausdauer wächst der Hügel dann schnell zu einem vollwertigen Biotop heran, das sich wunderbar beobachten lässt.
Denn neben den Menschen genießen auch Tiere den Wildkräuter-Garten. Zahlreiche Vögel, Schmetterlinge, Bienen und auch eine Äskulapnatter besuchten mein Exemplar heuer. Ein Eichhörnchen ist auch ganz fleißig und vergräbt überall seine Nüsse. Da muss ich mich dann ranhalten, damit ich auch noch welche erwische.
Viel Spaß beim Bauen und Gestalten! Und vielleicht hast du ja auch eigene Ideen. Ich freue mich, davon zu lesen!
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