Mineralische Farben – Lohnt sich der höhere Preis?

Hochdruckreiniger, Spachtel, Malerzubehör und natürlich frische Farben erleben mit dem alljährlichen Start in den kalendarischen Frühling einen wahren Run in den großen Bau- und Heimwerkermärkten. Spätestens in der Lackabteilung fragen sich viele Hobbymalermeister aber, ob sie sich anstelle der traditionellen Fassadenbeschichtungen lieber den im Trend liegenden mineralischen Farben zuwenden sollen. Das Ganze hat allerdings seinen Preis. Lohnt sich die höhere Investition?

Beständig und nicht giftig

Rein von der Produktion und den verwendeten Ausgangsstoffen definiert sich der Unterschied zu den Mineralfarben lediglich in der Verwendung verschiedener Bindemittel. So werden bei den herkömmlichen Anstrichen unter anderem Kunstharz, Öl oder industriell erzeugter Leim verwendet. Stattdessen werden bei den mineralischen Farben Kalk, Quarz oder natürliche Silikate zugesetzt. Das bringt bei so behandelten Oberflächen innen wie außen eine intensivere Farbbrillanz, die besonders lange anhält. Infolge ihrer Beständigkeit gegen UV-Strahlen bleichen die mineralischen Pigmente nicht aus, sodass der Anstrich auch nach mehreren Jahren noch immer wie neu aussieht.

Die als besonders hochwertig wahrgenommene mineralische Optik beruht darauf, dass die Farbpigmente im Gegensatz zu den Dispersionen nicht direkt in einen geschlossenen Film eingebettet werden. Die Lichtstrahlen treffen diese direkt und werden in einem bestimmten Winkel reflektiert. Bei den filmbildenden Bindemitteln dagegen geraten die Farben mit der Zeit diffus, stumpf und merklich abgedunkelt. Allein die Alterungsbeständigkeit ist jedoch nicht der einzige überzeugende Vorteil, um sich für die im Vergleich spürbar teureren mineralischen Farben zu entscheiden. Auch die gesundheitlichen Aspekte dieser Anstrichstoffe überzeugen – und das nicht nur dann, wenn Kinder oder Allergiker mit im Haushalt leben. Mineralische Farben kommen gänzlich ohne Lösungsmittel und Konservierungsstoffe aus. Ein Umstand, der für eine angenehme Geruchsneutralität bei den Malerarbeiten sorgt und spätere toxische Ausgasungen an Wänden und Fassaden vollständig verhindert.

Umweltschonende Alternative

Neben ihrem Beitrag zur menschlichen Gesundheit wird auch die nachhaltige Ökobilanz für viele umweltbewusste Menschen mehr und mehr zu einem wichtigen Kaufkriterium zugunsten der mineralischen Anstrichstoffe. Da es bei diesen Farben zu keinerlei schädlichen Emissionen während und nach dem Anstrich kommt, kann eine negative Umweltbelastung gänzlich ausgeschlossen werden. Selbst die Entsorgung von Resten des Altanstrichs ist bei mineralischen Farben ökologisch völlig unbedenklich.

Somit spricht eigentlich nichts gegen den Einsatz der Öko-Farben aus natürlichen Mineralstoffen. Nicht einmal der höhere Preis, der sich durch die wesentlich höhere Nutzungsdauer ohnehin wieder sehr schnell amortisiert. "Da die minarlischen Farben so lange halten, lohnt sich die Investition", lautet das Fazit von Sascha Jabs, Geschäftsführer von SJ Beschichtung Schierl & Jabs, der sich mit den Fachleuten von immoexperten.de die Farben genauer angesehen hat. "Viele preisgünstige Farben zahlen sich im Vergleich langfristig nicht aus. Gleichzeitig schonen mineralische Farben die Umwelt und die Gesundheit. Insofern sind sie für viele Heimwerker eine Überlegung wert." 

 

Bildquelle: obs/slavun / Fotolia.com / immoexperten.de

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