Gipskarton: Das Multitalent im Innenausbau

Gipskartonplatten gehören ohne Zweifel zu den beliebtesten Baustoffen überhaupt. Das gilt gleichermaßen für Heimwerker wie auch für Profis. Die Trockenbauplatten sind schnell und leicht zu verarbeiten und erweisen sich bei der Anpassung als besonders flexibel. Damit eröffnen sie zahllose Möglichkeiten bei Renovierung, Sanierung und Umbau in Wohnungen und Häusern. Doch welche Möglichkeiten bieten sich bei der Verarbeitung – und welche Stolpersteine gilt es zu vermeiden?

Vielseitigkeit als Maßstab

Die Bewohner von Altbauten können ein Lied davon singen: Oftmals genügt es schon, die Tapete abzukratzen, um sich davon überraschen zu lassen, in welch schlechtem Zustand sich die Wand befindet. Wenn es die Zeit nicht zulässt oder die Wand ohnehin ungenügend gedämmt ist, kann eine Ständerkonstruktion inklusive Wärmedämmung und Dampfsperren, die mit davor angebrachten Gipskartonplatten abgeschlossen wird, enorm viel Zeit sparen. Auch Decken lassen sich so schnell abhängen, um anschließend in Platten und Hohlräumen Halogen- oder LED-Spots inklusive Elektrik zu verstecken.

Was diesen Baustoff auch für Mieter interessant macht: Große Räume können mittels Trockenbauwänden schnell geteilt werden. Beim Auszug sind sie jedoch genauso zügig wieder abgebaut, womit der Originalzustand der Wohnung schnell wieder hergestellt wäre. Auch in der individuellen Raumgestaltung machen die Platten eine gute Figur. Ein bisschen Kreativität vorausgesetzt, verwirklichen Eltern damit Kinderträume und zimmern kuschlige Höhlen oder Schlafnischen.

Die Verarbeitung

Die Verarbeitung von Gipskarton ist dank handlicher Plattengrößen verhältnismäßig einfach. Die Qualität der Wände steht und fällt allerdings mit der Unterkonstruktion, die sich auf jeden Fall im Lot befinden muss. Damit sich Schallquellen nicht umgehemmt auf die doch leichten Wände übertragen und somit Platten sowie Konstruktion unschön in Schwingung versetzen, müssen ein paar Millimeter Abstand der Platten zum Fußboden sein. Beim Befestigen der Platten werden einfach ein paar Keile untergelegt, und schon stimmt der Abstand. Die Lücke wird später mit einer elastischen Fuge aus Silikon verschlossen.

Gipskartonplatten (nach dem ersten im Handel befindlichen Markenprodukt gern auch als Rigipsplatten bezeichnet) sind atmungsaktiv. Sie nehmen also Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben diese auch wieder ab. Das sollte bei der Nutzung von Farben beachtet werden, die die gleichen Eigenschaften besitzen sollten. Sind Fugen und Schraublöcher gut verspachtelt, kann der Heimwerker die Platten nach Belieben streichen und individuell gestalten. Um Farbe zu sparen, sollte vorher ein für Gipskarton geeigneter Tiefgrund vorgestrichen werden. Inzwischen werden im Baumarkt aber auch spezielle Dispersionsfarben angeboten, die diesen Arbeitsschritt überflüssig machen.

 

Bildquelle: diybook

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