Gipskartonplatten verlegen
Grundlagen für das Verlegen von Gipskartonplatten
Bevor mit dem Verlegen der Gipskartonplatten begonnen werden kann sind einige Überlegungen anzustellen. So sind für die meisten Arbeiten im Trockenbau Unterkonstruktionen erforderlich. Die Entscheidung, welche der beiden Arten (Metall- oder Holzunterkonstruktion) gewählt wird, hängt im Wesentlichen von der Vorliebe des Heimwerkers ab. Die Vor- und Nachteile beider Konstruktionen werden im Artikel Die Trockenbau-Unterkonstruktion beleuchtet. Zudem müssen auch noch die richtigen Gipskartonplatten gewählt werden. Liegt es nahe, dass in Nassräumen imprägnierte Gipskartonplatten zu verlegen sind, so ist die Entscheidung über die benötigte Dicke und Größe der Platten nicht mehr so einfach zu treffen. Die Details darüber verrät aber unser Artikel Die Wahl der richtigen Gipskartonplatte.
Die Arbeit im Team und andere Hilfsmittel
Sind die Vorarbeiten wie die Planung und das Errichten der Unterkonstruktion abgeschlossen, kann das Verlegen der Gipskartonplatten in Angriff genommen werden. Da die Gipskartonplatten mitunter recht sperrig ausfallen können, ist ein zweites Paar Hände während der Arbeiten immer willkommen. Zwar gibt es auch schmalere Einmannplatten für einsame Heimwerker. Aber zum einen geht die Arbeit zu zweit immer schneller und zum anderen macht die Arbeit in Gesellschaft natürlich auch mehr Spaß. So ist gerade bei Überkopfarbeiten ein extra Paar Hände Gold wert.
Tipp: Beim Abhängen von Decken ist es ratsam, noch nicht fix montierte Gipskartonplatten beim Verlegen mit einer Deckenstütze zu sichern oder aber mit speziellen und nicht ganz billigen Plattenliften (z.B. Plattenheber / Plattenlift bis 3,50 Meter) an Ort und Stelle zu heben. Wer ohnehin mit einer Unterkonstruktion aus Holz arbeitet, kann sich seinen Faulenzer - so wird der Arbeitsbehelf üblicherweise genannt - auch aus übrig gebliebenen Holzlatten selber zimmern.
Die wichtigsten Werkzeuge
Weitere wichtige Werkzeuge für das Verlegen von Gipskartonplatten sind ein Maßband, eine Wasserwaage, das Cuttermesser und ein solider Akkuschrauber. Alle weiteren Werkzeuge, wie Gipshobel, Schraubvorsatz oder Kantenhobel helfen bei der Arbeit, sind aber für das Verlegen der Gipskartonplatten nicht zwingend erforderlich. Eine Übersicht über alle Werkzeuge im Trockenbau liefert der Artikel Trockenbauwerkzeuge im Überblick.
Gipskartonplatten Verlegen
Liegt alles bereit, kann das Gipskartonplatten Verlegen beginnen. Solange ganze Platten verlegt werden, geht die Arbeit schnell voran. Die Platten werden an die Unterkonstruktion angehalten und mit Schnellbauschrauben fixiert. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es unterschiedliche Schrauben für Gipskartonplatten gibt. Schrauben für Metallkonstruktionen haben ein Feingewinde, Schrauben für Holzkonstruktionen dagegen ein grobes Gewinde.
Gipskartonplatten schneiden und brechen
Nicht selten ist es nötig, Gipskartonplatten beim Verlegen etwas zu kürzen. Bei geraden Schnitten werden die Platten in der Regel mit dem Cutter angeritzt und gebrochen. Diese Vorgehensweise ist nicht nur schnell, sondern auch unkompliziert. Zudem wird übermäßige Staubbelastung vermieden.
Für das Brechen der Platten wird nach dem Abmessen die Oberseite der Gipsplatte entlang der geplanten Trennlinie mit dem Cutter eingeschnitten. Hierdurch wird die obere Kartonschicht durchtrennt. Anschließend kann die Platte mit einem kurzen Ruck über eine Kante gebrochen werden. Nun muss nur noch die Kartonschicht auf der Unterseite durchtrennt werden, und die Gipsplatte hat ein neues Maß.
Zu guter Letzt werden die Bruchkanten noch mit dem Cutter oder einem Kantenhobel angefast, damit später beim Spachteln der Gips in den Fugen auch gut hält.
Gipskartonplatten sägen
Sind gebogene, innenliegende oder mehrseitige Ausschnitte notwendig, ist das Schneiden mit dem Cutter keine Option mehr. Hier muss dann zur Hand- oder Stichsäge gegriffen werden. Die Arbeit mit der Stichsäge geht sehr gut und schnell von der Hand, wirbelt aber eine Menge Staub auf. Runde Aussparungen, wie sie beim Setzen von Schaltern, Steckdosen oder Spots notwendig sind, gelingen mit der Lochkreissäge. Das geht schneller als mit der Stichsäge und garantiert optimale Rundungen. Auch Doppeldosen sind damit kein Problem. Dazu wird einfach ein zweites Loch um 68 mm versetzt neben dem ersten Loch gebohrt, die dazwischen liegenden Stege werden mit dem Cutter entfernt. Fertig ist die Aussparung für die Doppeldose!
Gipskartonplatten hobeln
Wie bei anderen Heimwerkerarbeiten ist auch beim Verlegen von Gipskartonplatten genaues Arbeiten wichtig. Denn fällt die eingemessene Platte um vieles zu klein aus, muss eine neue her. Wird die Gipskartonplatte hingegen zu großzügig abgelängt, ist es nicht schwer, diese mit Hilfe einer Stichsäge auch nachträglich noch zu kürzen. Müssen allerdings nur mehr Überstände entfernt werden, leistet schon der Gipshobel wertvolle Dienste. Für das Glätten von Kanten ist dieser die erste Wahl!
Verlegemuster von Gipskartonplatten
Sind die ersten Gipskartonplatten verlegt, muss das Verlegemuster im Auge behalten werden. Denn Kreuzfugen sind in jedem Fall zu vermeiden. Zwar gibt es spezielle Platten, die das erlauben, aber diese Platten werden beim Heimwerken in der Regel nicht verbaut. So ist die Stirnkante nebeneinander liegender Platten um mindestens 400 mm zu versetzen. Bei zweifacher Beplankung muss sowohl die Längs- als auch die Stirnkante versetzt zur ersten Lage montiert werden.
Aber auch bei Türen ist Vorsicht geboten. Denn fällt die Kante der Gipskartonplatte mit dem Verlauf des Türstocks zusammen, sind Risse vorprogrammiert. Der Artikel Beplankung im Trockenbau zeigt Beispiele für die verschiedenen Verlegemuster.
Gipskartonplatten und die Schallübertragung
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Verlegen von Gipskartonplatten ist die Übernahme der vorhandenen Dehnfugen. Spannungen und Risse oder Instabilität wären die Folge.
Zudem sollte immer der Aspekt des Schallschutzes berücksichtigt werden. So ist bei der Verlegung von Gipskartonplatten immer darauf zu achten, dass die Gesamtkonstruktion, also die Unterkonstruktion und die Beplankung, schalltechnisch entkoppelt wird. Denn nur so sind Schallbrücken effektiv zu vermeiden.
Folglich werden Gipskartonplatten beim Verlegen in der Regel nicht bündig auf Boden und Decke gesetzt. Vielmehr wird hier mit einigen Millimetern Abstand gearbeitet. Wird beim Verlegen an der Wand ein Keil unter die Gipsplatte geschoben, ist der Abstand automatisch sichergestellt.
Nach dem Verlegen
Ist das Verlegen der Gipskartonplatten erfolgreich abgeschlossen, folgen noch einige notwendige Schönheitskorrekturen. Fugen und Schraubenlöcher in den Platten werden nun mit Spachtelmasse verfüllt, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Bei Schrauben sind zwei Spachteldurchgänge angeraten, bei Stößen sogar drei. Nur so ist eine wirklich glatte Oberfläche sichergestellt. Tipp: Werden beim Spachteln von Stößen selbstklebende Fugendeckstreifen verwendet, sind Risse auch für die Zukunft kein Thema.
Perfektionisten oder weniger geübte Spachtelmeister schleifen das Ergebnis zum Schluss noch einmal ab. Nun können die fertig verlegten Gipskartonplatten grundiert und schließlich mit einer geeigneten Wand- und Deckenfarbe gestrichen werden. Und schon ist von den Arbeiten nichts mehr zu sehen. Auch wenn es einiges zu beachten gibt, ist das Gipskartonplatten Verlegen keine komplizierte Angelegenheit.
Tipp: Einen Eindruck vom Spachteln und Streichen von Gipskartonplatten vermitteln unsere Anleitungen Rigipsdecke spachteln und Rigipsdecke streichen.
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Kommentare
Interessant, dass Gipskartonplatten beim Trockenbau so eine wichtige Rolle spielen. Ein Freund von mir will im Frühling mit den Unterkonstruktionen für den Trockenbau beginnen, damit er dann im Sommer mit den Hauptarbeiten beginnen kann. Er ist gerade auf der Suche nach dem richtigen Heimwerker!
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