Feuer: Was tun, wenn es im Haus brennt?

Das Szenario eines möglichen Feuers im Haus zu überdenken, ist bei Weitem nicht nur eine Maßnahme, der wir uns in der Weihnachtszeit widmen sollten. Bei jährlich rund 200.000 Wohnungsbränden mit ca. 600 Opfern ist das Thema leider allgegenwärtig; und das besonders, wenn man weiß, dass es nur eine einzige Minute braucht, bis aus einem brennenden Mülleimer ein nicht mehr zu kontrollierendes Feuer in der Wohnung wird.

Ruhe bewahren

Hat sich auf dem gerade in Vergessenheit geratenen Küchenherd eine Pfanne mit Öl so weit erhitzt, dass sie brennt, werden die Flammen schon nach 30 Sekunden die darüber montierten Schränke inklusive der Dunstabzugshaube ergriffen haben. Hier könnte dann nur noch ein Kohlendioxidfeuerlöscher helfen, der allerdings in den meisten Wohnungen nicht zur Verfügung steht.

Da bleibt nur die Möglichkeit: Mitbewohner warnen bzw. nachts wecken, raus aus dem Haus und von einem sicheren Standort außerhalb des Gebäudes die Feuerwehr alarmieren! Und das alles, ohne etwas von seinen Habseligkeiten mitzunehmen, die vorher erst noch gesucht werden müssten. Oberstes Gebot in einem Brandfall ist, die Ruhe zu bewahren.

Notfallmaßnahmen

Da die Praxis immer wieder zeigt, dass es nur selten möglich ist, dass alle gleichzeitig durch einen einzelnen Ausgang das Haus zügig verlassen, sollten sich alle Familienmitglieder umfassend darauf vorbereiten, wie es von verschiedenen Standorten innerhalb des Gebäudes möglich ist, auf schnellstem Wege ins Freie zu gelangen. Sofern eine Flucht aus der Wohnung noch möglich ist, müssen Haustür und Fenster verschlossen werden, damit sich der Rauch nicht weiter ausbreiten kann.

Personen, die dagegen im Raum verbleiben, müssen jegliche Luftzufuhr unterbinden, d.h. Türen und Fenster schließen und die Türritzen möglichst mit feuchten Tüchern abdichten. Zuvor sollte man aber ein weißes Laken zum Fenster hinaushängen, um der eintreffenden Feuerwehr und anderen Helfern den eigenen Standort zu signalisieren.

Hilfe rufen

Über die europäische Notrufnummer 112 lässt sich landesunabhängig Hilfe anfordern. Der Feuerwehr müssen folgende Informationen übermittelt werden:

  • Wie lautet der Name des Anrufers?
  • Was brennt genau: Herd, Dachboden, Zimmer, Wohnung (Stockwerk), Haus, Nebengebäude?
  • Wie lautet der korrekte Standort: Ortsteil, Straße, Hausnummer?
  • Befinden sich noch weitere Personen im brennenden Objekt?

Generell gilt bei einem Hausbrand das handlungsleitende Prinzip: Personenrettung geht vor Sachrettung. Besonders in Hochhäusern sind im Brandfall alle Bewohner aufgerufen, sich gegenseitig auf dem gefährlichen Weg nach unten zu helfen. Keinesfalls darf dabei ein eventuell noch funktionierender Lift benutzt werden, der bei einem Stromausfall zur tödlichen Falle wird.

Unser Tipp: Rauchmelder werden einen Wohnungsbrand nicht verhindern. Aber zuverlässige und korrekt montierte Geräte können im Ernstfall Menschenleben retten.

 

Bildquelle: © Gorodenkoff - Fotolia.com

Erzähl auch anderen davon

Verwandte Anleitungen