Safety First – Sicherheitsschuhe und ihre unterschiedlichen Sicherheitsklassen
Aufgaben und Merkmale von Sicherheitsschuhen
Sicherheitsschuhe sind ein Bestandteil der PSA (persönlichen Schutzausrüstung am Arbeitsplatz). Gerade im Handwerk sind häufig die Füße betroffen, wenn es zu Verletzungen kommt. Deswegen ist es essentiell, die Füße der Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Viele Arbeitsschuhe verfügen daher über Stahlkappen, mit denen die Füße vor Quetschungen und anderen Verletzungen bewahrt werden.
Bei der Anschaffung von Sicherheitsschuhen ist die Frage zu klären, welche akuten Gefahren für die Belegschaft bestehen: Kann es zum Beispiel dazu kommen, dass herabfallende Gegenstände Verletzungen an den Füßen auslösen oder sind Stürze durch Ausgleiten eine reelle Gefahr am Arbeitsplatz? Ist die Belegschaft bei ihrer Tätigkeit einer großen Hitze oder elektrischer Spannung ausgesetzt oder arbeitet sie beispielsweise mit Flüssigkeiten? Zudem kann es in einigen Umfeldern auch nötig sein, mit Mikroorganismen oder biologischen Stoffen zu arbeiten. Für all diese unterschiedlichen Einsatzgebiete eignen sich jeweils andere Sicherheitsschuhe besonders gut.
Sicherheitsklasse S1
Die Sicherheitsschuhe der Sicherheitsklasse S1 zeichnen sich durch antistatische und kraftstoffbeständige Eigenschaften aus. Sie sind im Fersenbereich geschlossen und nehmen hier Energie auf. Zudem besitzen sie eine Zehenschutzkappe und eine Stahlkappe, die zusätzlichen Schutz bieten. Die Modelle der Variante S1P entsprechen denen der Klasse S1, allerdings ist die Sohle dieser Sicherheitsschuhe zusätzlich noch durchtrittsicher. Solche Modelle kommen vor allem im Innenbereich zum Einsatz, weil hier nicht mit Feuchtigkeitseinwirkungen zu rechnen ist. Zudem bieten sie sich an, wenn im Arbeitsbereich immer wieder Scherben oder Nägel auf dem Boden liegen. Durch die durchtrittsichere Sohle kann es nicht zu Verletzungen kommen. Aus diesem Grund gehören solche Schuhe zu den wichtigsten Hilfsmittel zum Unfallschutz in Unternehmen.
Sicherheitsklasse S2
Wenn Schuhe der Sicherheitsklasse S2 angehören, besitzen sie die Eigenschaften der Klasse S1 und lassen zusätzlich kein Wasser durch. Dieser Schutz vor Wassereintritt wird für mindestens 60 Minuten aufrechterhalten. Auch in dieser Klasse gibt es eine Sondervariante, die S2P heißt. Diese verfügt ebenfalls über eine durchtrittsichere Sohle. Sicherheitsschuhe dieser Klasse kommen überall dort zum Einsatz, wo eventuell mit Feuchtigkeit und Nässe zu rechnen ist. Das ist beispielsweise im Außenbereich der Fall. Auch hier sorgen die Modelle dafür, dass Gegenstände wie Scherben oder Schrauben keine akute Gefahr für die Belegschaft darstellen.
Sicherheitsklasse S3
Die Sicherheitsschuhe der Klasse S3 entsprechen in ihren Eigenschaften den Modellen der S2. Allerdings besitzen sie noch zusätzliche Fähigkeiten, die einen erhöhten Schutz der Belegschaft ermöglichen. Neben der durchtrittsicheren Sohle verfügen sie über eine profilierte Laufsohle, was zu einer hohen Standfestigkeit führt. Vorallem in der Bauwirtschaft kommen solche Sicherheitsschuhe zum Einsatz. Sie schützen insbesondere vor mechanischen Einwirkungen, lassen aber gleichzeitig keine Nässe durch.
Sicherheitsklasse S4
Die Sicherheitsschuhe der Klasse S4 entsprechenden den Modellen der Sicherheitsklasse S2. Allerdings bieten Sie zusätzlich ein polymeres Material. Dieses ist so konzipiert, dass ein Wasserdurchtritt verhindert wird. Diese Fähigkeit ist nicht auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, sondern dauerhaft. Solche Schuhe bieten sich immer dann an, wenn in sehr feuchten Umgebungen gearbeitet werden muss. Die Füße der Mitarbeiter sind bestmöglich geschützt, auch bei Kälte.
Sicherheitsklasse S5
Die Sicherheitsschuhe der Sicherheitsklasse S5 sind im Grunde eine Weiterentwicklung der Modelle der Sicherheitsklasse S2P. Sie verfügen zusätzlich über eine profilierte Laufsohle, die für eine hohe Standfestigkeit bei der Arbeit sorgt. Wegrutschen und Stürze werden somit unwahrscheinlicher. Außerdem sind sie mit einem polymeren Material versehen. Hierdurch sind die Schuhe vor Wasserdurchtritt geschützt. Die Schuhe dieser Sicherheitsklasse bieten somit einen umfassenden und hochwertigen Schutz, weswegen sie in sehr anspruchsvollen und feuchten Arbeitsumgebungen problemlos eingesetzt werden können.
Unterschiedliche Arten von Sicherheitsschuhen
Es gibt eine große Anzahl an Sicherheitsschuhen, die in jeweils anderen Arbeitsumfeldern verwendet werden. Hierzu gehören beispielsweise Schweißerstiefel, die einer hohen Hitze widerstehen können. Zudem gibt es Sicherheitsschuhe, die vor allem für den Forstbetrieb konzipiert wurden und daher vor Verletzungen mit Kettensägen schützen. Sehr beliebt sind zudem Sicherheitsclogs und Sicherheitssandalen. Eine weitere typische Variante von Sicherheitsschuhen für Handwerker sind die sogenannten Dachdeckerschuhe.
Unternehmen müssen sich vor der Anschaffung von Sicherheitsschuhen genau überlegen, welche Modelle für ihre Zwecke und die Belegschaft am besten geeignet sind. Das betrifft sowohl die Sicherheitsklassen als auch die Art der Schuhe. Außerdem sollten die aktuellen Entwicklungen am Markt genau beobachtet werden. Immerhin führen die Hersteller eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Sicherheitsschuhe durch, sodass diese immer besser und zuverlässiger werden.
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