Parkettarten im Überblick
Einschicht- oder Mehrschichtparkett
Parkett wird grundsätzlich in zwei Parkettarten unterteilt: das Einschichtparkett und das Mehrschichtparkett.
Das Einschichtparkett besteht aus massivem Vollholz und wird daher auch als Massivholzparkett bezeichnet. Das Mehrschichtparkett hingegen besteht, wie der Name schon vermuten lässt, aus zwei oder drei Schichten. Die oberste Deckschicht ist dabei aus einer dünnen Schicht aus Edelholz gefertigt. Die anderen Schichten sind zumeist aus Nadelholz oder einem Sperrholzverband und dienen in ihrer Funktion der Reduktion des Quell- und Schwindverhaltens bzw. als Gegenzug für die schwimmende Verlegung.
Sehr bekannt ist heute das 3-Schichtparkett, das als Fertigparkett den Heimwerkermarkt mehr als erobert hat. Die überaus praktischen Klick-Systeme machen das Verlegen zum Kinderspiel.
Die Bezeichnung Fertigparkett wird oft mit dem Mehrschichtparkett gleichgesetzt. Das stimmt aber nicht ganz, da die Bezeichnung Fertigparkett nur aussagt, dass das Parkett werksseitig mit einer Oberflächenbehandlung versiegelt, geölt oder gewachst ausgeliefert wird. So kann das Parkett sofort nach der Verlegung genutzt werden. Das hat aber nichts damit zu tun, ob das Parkett eine oder mehrere Schichten hat. 3-Schicht Parkett wird allerdings fast immer als Fertigparkett verkauft.
Eigenschaften der Parkettarten
Nachfolgende Tabelle zeigt die Hauptunterschiede der verschiedenen Parkettarten auf. Laminat ist selbst zwar kein Parkett wird aber der Übersicht halber mit angeführt.
Massivholzparkett | Mehrschichtparkett | Laminat | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stab-parkett | Massivholz-dielen | Mosaik-parkett | 2-Schicht-parkett | 3-Schicht-parkett | Funier-boden | ||
Nutzschicht [mm] | massiv | massiv | massiv | 4 - 6 | 3 - 4 | 0,6 | keine |
Dicke [mm] | 22 | 14 - 22 | 8 | 7 - 10 | 14 - 15 | 10 - 12,5 | 7 - 15 |
System | N/F | N/F | ohne, N/F | N/F | N/F, Klick | N/F, Klick | N/F, Klick |
Fußboden-heizung | < 15 mm | < 15mm | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Lebensdauer [Jahren] | 50 - 100 | 50 - 100 | 30 - 60 | 30 - 60 | 25 - 50 | 15 | 15 - 25 |
*Aufgrund der Wertigkeit von Laminat gibt es kaum Hersteller, die eine Verklebung ihres Laminats empfehlen bzw. den Verlegeerfolg garantieren.
Massivparkett
Massivholzparkett ist das hochwertigste, allerdings auch das teuerste unter den Parkettarten. Es besteht zu 100% aus wertvollem Edelholz und wird meist vom Fachbetrieb verlegt. Der Grund hierfür ist, dass Massivparkett in der Regel auf einen Blindboden genagelt oder einem geeigneten Untergrund verklebt und erst nach der Verlegung veredelt wird. Dafür braucht es nicht nur die richtigen Maschinen, sondern auch das entsprechende Know-How und vor allem Erfahrung. Die Investition aber zahlt sich aus und der Massivholzparkett wird, bei einer Lebensdauer von 50-100 Jahren, meist älter als man selbst.
Aber es geht auch anders: Denn durch moderne Fertigunsprozesse ist es möglich geworden, endversiegeltes Massivparkett herzustellen, sodass Parkett aus Massivholz mittlerweile auch vom engagierten Heimwerker verlegt werden kann.
Zu den wichtigsten Arten des Massivholzparketts zählen das Stabparkett, die Massivholzdielen und das Mosaikparkett.
Das Stabparkett besteht aus einzelnen Stäben mit einer Dicke von 22 mm, einer Breite von 45-70 mm und eine Länge von 250-450 mm. Es ist üblicherweise rundum mit einer Nut versehen und wird mit Hirnholzfedern miteinander verbunden.
Die Verlegung erfolgt auf Estriche verklebt oder auf Blindböden genagelt. Das Schleifen sowie weitere Oberflächenbehandlungen erfolgen erst nach der Verlegung. Die üblichen Verlegemuster sind Fischgrät, im Verband, als Würfel oder Flechte.
Massivholzdielen hingegen sind Bretter mit einer Dicke von 15-20 mm bei einer Länge von 600-2400 mm. Zudem sind sie rundum mit einer Nut/ Feder ausgestattet. Sie können auf Estriche geklebt oder auf Blindböden genagelt, verschraubt oder sogar schwimmend verlegt werden. Seltener sind sie bereits als Fertigparkett erhältlich.
Das Mosaikparkett wiederum besteht aus einzelnen Vollholzlamellen mit einer Stärke von 8 mm. Die Elemente haben eine Breite von bis zu 25 mm bei einer Länge von meist 160 mm. Die Verlegeeinheiten werden auf der Unterseite in der Regel durch ein Klebenetz zusammen gehalten. Verarbeitet werden diese am häufigsten als Würfel oder Flechte, wobei das Mosaikparkett dabei vollflächig mit dem Untergrund verklebt wird. Die Oberflächenbehandlung ist zunächst noch roh und findet entsprechend dem „Stabparkett“ erst nach der Verlegung statt.
Massivholz-Parkett: Pro und Contra
Massivholz-Parkett ist eine langfristige Anschaffung, die vermutlich das ganze Leben lang vorhält. Wer also einen Boden für die Ewigkeit sucht, ist mit einer solchen Lösung gut bedient. Einschränkungen gibt es lediglich bei Vorhandensein einer Fußbodenheizung, denn dann kommen 22 mm dicke Stäbe nicht mehr in Frage. Hier müsste auf 8 mm starkes Mosaikparkett zurückgegriffen oder es müssten 15 mm dicke Fertigmassivholzdielen erwogen werden. Hinsichtlich der Frage nach dem Selbermachen gibt es ebenfalls Einschränkungen, die aber weniger gewichtig wirken. Denn wer sich Massivholzparkett leistet, wird sich das Parkett in der Regel nicht selbst verlegen wollen.
Fertigparkett bzw. Mehrschichtparkett
Im Gegensatz zu Massivparkett ist Mehrschichtparkett um einiges kostensparender, da hier die Oberflächenbehandlung meist inkludiert ist und das Verlegen gerade bei schwimmender Verlegung sehr schnell geht. Dafür müssen aber gegenüber anderen Parkettarten Abstriche bei der Haltbarkeit bzw. der Lebensdauer gemacht werden. Denn das Mehrschichtsparkett kann aufgrund der geringeren Nutzschichtdicke nicht so oft abgeschliffen werden.
Mehrschichtiges Parkett gibt es in zwei Formen, dem 3-Schichtparkett und dem 2-Schichtparkett.
Zu den bekanntesten Parkettarten zählt das 3-Schicht-Parkett, das sich zu dem eigentlichen Parkettboden des Heimwerkers etabliert hat. Es besteht aus der Deckschicht, einer Mittellage und dem Gegenzug. Bedingt durch diese Konstruktion wird das Quellen und Schwinden effektiv reduziert, was alle technisch möglichen Verlegearten verfügbar macht. So kann dieser Boden verklebt, teilverklebt aber auch schwimmend verlegt werden.
Letzteres ist eine sehr einfache Art der Montage, sodass ein solches Parkett selbst von Heimwerkerneulingen problemlos verlegt werden kann. Die Nutzschicht beträgt in der Regel 3-4 mm bei einer Gesamtstärke von meist bei 15 mm. Das gewährt dem Parkett eine Lebenserwartung von ca. 25-50 Jahren.
2-Schichtparkett ist bei Heimwerkern weniger bekannt. Das liegt daran, dass 2-Schichtparkett nicht schwimmend verlegt werden kann, weil der Gegenzug fehlt. 2-Schichtparkett wird also immer vollflächig verklebt. Wegen der zwei Schichten fällt bei diesem Parkett die Nutzschicht oft dicker aus als bei 3-Schicht-Parkett und beträgt in der Regel 4-6 mm, wodurch es eine höhere Lebenserwartung hat. Durch seine geringe Dicke von 10-12 mm ist dieses Parkett auch bestens für Fußbodenheizungen geeignet.
Mehrschichtparkett: Pro und Contra
2-Schichtparkett ist zwar bisher weniger bekannt, aber gerade für Heimwerker äußerst interessant. Er überzeugt durch seine dickere Nutzschicht bei geringerer Gesamtstärke. Das ist gerade bei Fußbodenheizungen von Vorteil. 2-Schichtparkett ist sowohl als Stab wie auch als Diele verfügbar und steht dem Massivholz-Parkett rein optisch um nichts nach. Lediglich bei der Verlegung muss das 2-Schichtparkett zurückstecken, denn dieses ist zwingend vollflächig zu verkleben.
Überall bekannt hingegen ist das 3-Schicht-Parkett. Bedingt durch seinen Aufbau hat es die schwimmende Verlegung von Parkett erst ermöglicht. Zudem überzeugt es durch sein unschlagbares Preis-/ Leistungsverhältnis. Heute gibt es das 3-Schicht-Parkett in undenkbar vielen Variationen, was Holzart, Oberflächenbehandlung und Veredelung angeht. Damit ist es nicht nur das Parkett für Heimwerker, sondern das Parkett für jedermann!
Funierboden
Eine spezielle Form des Parkettbodens ist der Funierboden. Bei diesem ist die Nutzschicht aus Edelholz noch dünner als beim 2- oder 3-schichtigen Parkett. Sie beträgt laut Norm weniger als 2,5 mm und ist im Mittel nicht dicker als 0,6 mm. Bedingt durch diese dünne Nutzschicht fällt auch der Gesamtaufbau des Parketts mit 7-10 mm sehr dünn aus. Dieser Boden wird daher sehr gerne als Renovierungsboden herangezogen.
Aufgrund seines ebenfalls 3-schichtigen Aufbaus kann Furnierboden wie ein gewöhnlicher 3-Schicht-Parkett verklebt oder schwimmend verlegt werden. Da der Boden nicht abgeschliffen werden kann, ist seine Lebensdauer allerdings sehr begrenzt. Viel länger als 15 Jahre hält ein solcher Boden nicht.
Funierboden: Pro und Contra
Funierboden ist die ideale Wahl für Renovierungsarbeiten und besticht durch sein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Er wird daher besonders für sehr flexible und experimentierfreudige Seelen empfohlen. Seine geringe Dicke gerät dabei nicht nur bei Fußbodenheizungen zum Vorteil. Größtes Manko des Funierbodens: Er ist nicht abschleifbar! Ist die Oberfläche hin, dann ist sie hin.
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