Parkett verlegen - Die Teilverklebung
Werkzeug und Material
Neben dem obligatorischen Maßband und einem Hammer werden für das Verlegen von Parkett folgende Werkzeuge benötigt: eine Stichsäge, eine Kapp- und Zugsäge, ein Schlagholz, ein Zugeisen eine Kartuschenpistole und ein Schreinerwinkel.
An Material wird neben dem Bodenbelag (Parkett mit Nut+Feder), der Trittschalldämmung und den Sockelleisten auch ein geeigneter Parkettkleber sowie Fugenleim gebraucht. Als Parkettkleber eignet sich ein Reaktionsharzklebstoff besonders gut.
Parkett mit Trittschalldämmung verlegen
Die Vorbereitung des Untergrundes erfolgt auf gleiche Weise wie beim Verlegen anderer Böden. Der Untergrund – hier ein Zementestrich – muss eben, staubfrei und trocken sein. Gerade bei neuem Estrich ist es wichtig, darauf zu achten, dass dieser einen Feuchtigkeitsgrad von 2% nicht überschreitet, da es sonst zu Schäden am Parkett kommen kann. Der bei diesem Projekt vorgefundene Estrich ist allerdings bereits einige Jahre alt und mit Sicherheit vollständig ausgetrocknet.
Unebenheiten von mehr als 2 mm auf 2 m müssen vor der Verlegung des Parketts mit Ausgleichsmasse behoben werden, um spürbare Hohlräume zu vermeiden.
Eine Trittschalldämmung sollte auch beim Verkleben von Parkett nicht vergessen werden. Denn auch wenn beim Verkleben das Klack-Klack im selben Raum wegfällt, so kann man doch jeden Schritt im darunterliegenden Raum hören. Eine Teilverklebung des Parketts mit geeigneter Korkmatte bietet sich hier also geradezu an. So kann der Trittschall um bis zu 20 db reduziert werden!
Dazu wird die Trittschalldämmung entsprechend abgelängt und sorgfältig auf dem Boden ausgelegt.
Erste Reihe vom Parkett einpassen
Der nächste Schritt beim Parkett-Verlegen ist das Einpassen der ersten Reihen. Gerade wenn bei einem Türstock begonnen wird, kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Sind dann auch noch mehrere unterschiedlich tiefe Türrahmen vorhanden, dann hat sich schrittweises Vorgehen als praktikabel erwiesen.
Zuerst wird dazu das Paneel mit der Nut zur Wand (also Richtung Türstock) angelegt und der dickere Türstock zunächst auf dieses übertragen und angezeichnet. Mit der Stichsäge wird dann entsprechend ausgeschnitten.
Achtung: Beim Click-Parkett ist es umgekehrt, hier zeigt die Feder Richtung Wand.
Nun wird das Paneel wieder angehalten und auch der zweite Türstock angezeichnet und ausgeschnitten. Die Tiefe des zweiten Türstocks muss natürlich auch beim ersten Ausschnitt nachgezogen werden, damit das Paneel letzten Endes passt. Zudem darf der zwingend notwendige Wandabstand von 10-15 mm nicht vergessen werden. Denn auch verklebtes Parkett dehnt sich aus. Als Richwert können immer 2 mm pro Meter Parkett berechnet werden. Alte Holzzuschnitte oder aber auch Keile dienen dabei als perfekte Abstandshalter.
Hinweis: Es ist wichtig, die erste Reihe absolut gerade einzurichten. Dabei ist die Parallelität zur angrenzenden Wand weniger wichtig als die Orientierung am ganzen Raum.
Weitere Paneele der ersten Reihen einpassen
Nun wird das nächste Paneel eingepasst. Dazu werden aber auch die Paneele der zweiten Reihe an die der ersten Reihe angelegt. Denn nur so ist ein wirklich gerader Verlauf garantiert.
Beim Parkett-Verlegen – egal ob teil- oder vollflächig verklebt wird – sollten immer die Paneele der ersten zwei bis drei Reihen eingepasst werden, bevor tatsächlich mit dem Verkleben begonnen wird. Denn ist der Boden einmal fixiert, ist eine Korrektur nur mehr sehr schwer möglich.
Das seitliche Ablängen der Paneele (Absägen der kurzen Seite) wird am besten mit einer Kapp- und Zugsäge durchgeführt. Steht eine solche nicht zur Verfügung, gelingt dies aber auch mit einer Stich- oder einer Kreissäge.
Parkett verlegen: Das Auftragen von Kleber und Leim
Sind die ersten Reihen eingepasst, kann das Parkett verklebt werden. Dazu wird der Kleber in regelmäßig unregelmäßigen Abständen in die Schlitze der Korkmatte aufgetragen.
Je nach Kleber gibt es entweder eine spezielle Spritzvorrichtung oder es reicht eine gewöhnliche Kartuschenpistole. Kübel und Zahnspachtel sind hierfür ungeeignet.
Wie beim Nut+Feder-Parkett-Verlegen üblich, werden hier auch die Paneele zueinander verleimt. Dazu werden die Quer- sowie die Längsseiten des Paneels mit Fugenleim versehen.
Nut+Feder-Parkett richtig verlegen
Weil einfaches Zusammenstecken der Paneele beim Verlegen eines Parketts mit Nut+Feder nicht reicht, ist das richtige Verbinden besonders wichtig. Damit die Paneele perfekt sitzen, wird grundsätzlich gegen die Verlegerichtung gehämmert. Erfolgt das Verlegen also wie hier von links nach rechts, wird von der rechten Seite nach links wandernd gehämmert und die Paneele dabei verbunden.
Die schmale Querfuge des Paneels wird also erst mit den letzten Hammerschlägen geschlossen. So wird das Paneel garantiert ohne Fuge mit dem anderen Paneel verbunden.
Sollte es einmal passieren, dass zu viel Leim in die Nut geraten ist und der Leim an der Oberfläche austritt, muss dieser unverzüglich mit einem nassen Tuch entfernt werden.
Sehr kleine Zuschnitte, gerade im Wandbereich, sind zwar nicht ideal, lassen sich aber nicht immer vermeiden. Allerdings ist das gerade bei verklebtem Parkett weit weniger schlimm als bei schwimmend verlegtem. Tipp: Auch hier auf einen Wandabstand von gut 10 mm achten! Die nächsten Schritte beim Verlegen von teilverklebtem Parkett sind dann relativ einfach: Paneel für Paneel wird nach dem selben Schema verklebt. An der rechten Wand werden diese auf die benötigte Länge abgelängt und das entstandene Reststück wird dazu verwendet, an der linken Seite erneut anzufangen. Der empfohlene Versatz von 30-40 cm entsteht so meist ganz von alleine.
Durchgangspaneel anpassen
Schwieriger oder zumindest aufwändiger ist das Verlegen des Parketts bei Kanten, Ecken und Türen.
Wird wie schon beim Projekt Laminat verlegen auf die Übertrittsleiste im Türdurchgang verzichtet, so ist genaues Ausmessen des Türstocks Pflicht.
Können die Bleistift-Striche am Parkett nicht erkannt werden, schafft Malerkrepp Abhilfe. Einfach auf das Paneel kleben, Maße anzeichnen, ablängen und Malerkrepp wieder entfernen.
Ist das Paneel passgenau zugeschnitten, kann es eingesetzt werden. Eventuelle Fugen lassen sich nach dem Verlegen des Parketts mit Fugendichtmasse befüllen. Diese gibt es für nahezu alle Holzarten in verschiedensten Farben.
Die Tür-an-Tür-Herausforderung
Eine spezielle Herausforderung ist der Übergang von einem Türstock in den nächsten. Hierfür wird besondere Geduld beim Ausmessen und Zuschneiden benötigt. Mit Malerkrepp, Schreinerwinkel und einem Maßband ist aber auch das kein Problem.
Vorsichtig werden zuvor angezeichnete Maße mit der Stichsäge ausgeschnitten. Die Stichsäge wird dabei verkehrt gehalten. So sieht man zum einen, wo geschnitten wird, und zum anderen wird auch die Oberfläche nicht beschädigt.
Nun wird auch dieses Paneel verlegt und mit dem Untergrund verklebt. Für den Abschluss des Parketts in den Nebenraum wurde eine Abschlussleiste verwendet.
Aber Achtung: Das Parkett sollte auch in der Abschlussleiste einen "Wandabstand", also noch genug Luft haben.
Letzte Parkettreihe einpassen und die Montage der Sockelleisten
Das Einsetzen der letzten Paneele ist eine der abschließenden Arbeiten beim Parkett-Verlegen. Die Paneele müssen dazu meist in der Tiefe eingepasst werden. Das bedeutet einen Längsschnitt durch das Paneel. Zum Anzeichnen lässt sich ein anderes Exemplar als Lineal verwenden. Für diese letzten Schnitte muss nicht unbedingt gleich eine Tisch-Kreissäge ausgepackt werden, denn bei geübtem Umgang mit der Stichsäge sind sie ohne Weiteres selbiger machbar.
Mit ein wenig Glück liegen die Heizungsrohre so günstig wie bei diesem Projekt und kein besonderer Ausschnitt ist notwendig. Zurechtgeschnitten und passend wird nun auch das letzte Paneel eingesetzt. Tipp: Ist kein Zugeisen vorhanden, kann das Paneel auch mit Stemmeisen sowie einem Paneel, das als Hebel dient, in die Nut geschoben werden.
Der letzte Schritt beim Parkett-Verlegen ist der gleiche wie beim Verlegen aller Holzböden: das Anbringen der Sockelleisten. Dazu werden die Sockelleisten bei Kanten und Ecken auf Gehrung geschnitten und mit der Wand je nach Belieben entweder verklebt und oder verschraubt.
Parkett verlegen – Das Ergebnis der Teilverklebung
Geschafft! Das Parkett ist verlegt! Ein robuster, wunderschöner neuer Bodenbelag ist fertig.
Zudem ist er optimal gedämmt und weist ein fantastisches Laufgefühl auf. So kann man sich nicht nur das Klappern des Bodens im selben Raum sparen, sondern auch im Stock darunter.
Eine andere Art, Parkett zu verlegen, ist die vollflächige Verklebung. Die passende Anleitung dazu findet sich hier: Parkett verkleben – Die vollflächige Verklebung.
Parkett verlegen ist nicht gleich Parkett verlegen. Dieses Video zur Teilverklebung von Parkett zeigt eine der vielen Möglichkeiten Parkett zu verlegen, nämlich die Teilverklebung.
Dabei ist die Teilverklebung von Parkett vermutlich die unbekannteste Art, einen Parkett zu verlegen. Denn im Heimwerkerbereich wird immer nur die Frage gestellt, ob Parkett vollflächig verklebt werden soll oder nicht.
Aber besonders beim Verlegen von Parkett im Stock macht es Sinn, von einer Trittschalldämmung Gebrauch zu machen, ohne auf den Komfort und die Festigkeit eines verklebten Parketts zu verzichten. Sorgt doch die Trittschalldämmung dafür, dass auch die Übertragung der Tritte auf die darunter liegende Decke um bis zu 20db reduziert wird.
Die goldene Regel, welche Art des Parkettverlegens die Richtige ist, gibt es leider nicht, da die Verlegeart zum einen von den Umgebungsbedingungen und zum anderen sehr stark vom verwendeten Parkett abhängt.
Parkett verlegen - das Video zur Teilverklebung soll dabei helfen zu erkennen, dass die Teilverklebung von Parkett nicht schwieriger ist als die schwimmende Verlegung. In Anbetracht des erheblich erhöhten Trittkomforts sind die dadurch entstehenden Mehrkosten fast zu vernachlässigen.
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Kommentare
Leider gibt es im ganzen Internet keine gelochte Korkmatte für die Teilverklebung
WO KANNN MAN DAS KAUFEN?
Hallo Andreas, diese Matten gibt es bei der Fa. Weitzer Parkett. Einfach mal anfragen. Viele Grüße!
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