Photovoltaik Einspeisevergütung und die Volleinspeisung
Photovoltaik Einspeisevergütung - Einnahmen durch Tarifförderungen
Um die eingangs gestellte Frage beantworten zu können, werden die Einnahmen und Ausgaben beleuchtet. Auf der Einnahmenseite steht die Photovoltaik Einspeisevergütung.
Diese wurde geschaffen, um die Errichtung von Photovoltaikanlagen auch für Private attraktiv zu gestalten. Diese Tarifförderungen in Form der Photovoltaik Einspeisevergütung, liegen nach dem EEG in Deutschland bei aktuell 13,2c/ kWh (Stand April 2014) und in Österreich nach dem Ökostromgesetz bei 12,5c / kWh.
Die Höhe dieser Einspeisevergütung wird in Deutschland für 20 Jahre und in Österreich für 13 Jahre garantiert. Allerdings ist anzumerken, dass die Höhe dieser Vergütung (D) einer monatlichen Degression unterliegt. Je später eine Anlage errichtet wird, umso weniger erhält man. In Österreich hingegen gibt es diese Tarifförderungen leider nur bei Anlagen größer als 5kWp. Zudem ist dieser Förderungstopf heiß begehrt, sodass die Chancen auf Förderung relativ gering sind.
Auf die Größe kommt es an
Beim Fokus auf Gewinn durch die Einspeisevergütung ist klar, dass eine größere Photovoltaikanlage mehr Geld bedeutet. Daher wird in der Regel der gesamte verfügbare Platz ausgenützt. Die meisten Dächer sind aber leider nicht so groß, wie sie aussehen, bzw. nicht alle verfügbaren Dachflächen können sinnvoll zur Stromerzeugung genutzt werden.
So werden für eine 5 kWp-Anlage in etwa 35 m² benötigt. Das ist eine ganze Menge - hat ein Hausdach doch in der Regel nur zwei Seiten, wovon meistens nur eine, auf Grund ihrer Orientierung, verwendet werden kann. Zudem verkleinern Satellitenschüsseln, Abluftdurchführungen und Rauchfänge die Dachfläche zusätzlich und sorgen für äußerst unbeliebten Schatten.
Die maximalen Einnahmen durch die Photovoltaik Einspeisevergütung ist somit nicht nur durch das Kapital, sondern zusätzlich auch durch die zur Verfügung stehende nutzbare Dachfläche begrenzt.
Berücksichtigung der Ertragsminderung einer Photovoltaik-Anlage
Neben dem Einnahmenlimit, das durch die Anlagegröße bestimmt wird, gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die in der Kalkulation Berücksichtigung finden sollten. Einer davon ist die sogenannte Degradation - das beschreibt den technischen Wirkungsgradverlust einer Photovoltaik-Anlage über die Zeit. So verliert eine Photovoltaikanlage jedes Jahr an Leistung. Zwar ist das nicht viel, aber auf 20 Jahre gerechnet summiert sich das auf. Viele Hersteller garantieren deshalb eine Leistung (von mindestens 80%) nach 20 Jahren auf ihre Solarmodule. Der Leistungsverlust beläuft sich somit alleine dadurch auf ca. 1% pro Jahr.
Da die Leistung einer Photovoltaikanlage direkt abhängig von der Sonneneinstrahlung ist, liegt es auf der Hand, dass auch Schatten und Schmutz die Leistungsfähigkeit der gesamten Anlage vermindern. Aber auch hohe Temperaturen beeinflussen den Wirkungsgrad negativ. Und da selten optimale Bedingungen herrschen, müssen alle diese Parameter auf jeden Fall in die Berechnung einbezogen werden.
Betriebs- und Wartungskosten einer Photovoltaikanlage
Eine Photovoltaikanlage ist zwar beinahe wartungsfrei, dennoch gibt es laufende Kosten, die eingerechnet werden müssen. So sollte die Anlage alle zwei Jahre von einem Fachbetrieb überprüft und auch ab und zu gereinigt werden. Auch die Versicherung der Anlage verursacht Kosten und steht somit der Photovoltaik Einspeisevergütung gegenüber. Als gängige Faustformel muss mit 1-2 % des Kaufpreises pro Jahr gerechnet werden.
Kostendeckung oder Rendite bei der Volleinspeisung
Werden nun die Einnahmen durch die Photovoltaik Einspeisevergütung addiert und die Kosten davon subtrahiert, so hat sich unsere optimal ausgerichtete Anlage trotz Förderungen sowohl in Deutschland als auch in Österreich erst nach 20-25 Jahren amortisiert. Hierbei sind wir davon ausgegangen, dass nach Ablauf der garantierten Förderung der Strom direkt an den Energieversorger nach heutigen Konditionen (inkl. Preisanpassung) verkauft wurde.
Auch wenn die Anlage nach 20-25 Jahren noch für weitere 5 Jahre laufen sollte, scheint der Betrieb einer Photovoltaikanlage mit dem alleinigen Zweck, Geld durch die Photovoltaik Einspeisevergütung zu verdienen, nicht sehr lukrativ.
Ganz anders aber verhält es sich, wenn der Strom für den Eigenverbrauch verwendet wird und so teure Stromkosten eingespart werden. Das hat dann zwar nicht mehr direkt was mit Geld verdienen zu tun - aber Geld zu sparen ist in Zeiten steigender Energiepreise auch nicht die schlechteste Vorsorge! Genau diesen Aspekt einer Photovoltaik-Anlage beschreibt der Artikel Photovoltaik Eigenverbrauch.
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