ISDN-Abschaltung: Was kommt da auf uns zu?
Internettelefonie – Hört sie nach neuer Hardware an?
Was das technische Equipment anbelangt, kann im Rahmen der Umstellung von ISDN zu VoIP auf den alten NTBA mitsamt dem Splitter verzichtet werden, da diese Funktionen nun der DSL-Router übernimmt. In modernen Geräten dieser Art befindet sich meist eine Anschlussmöglichkeit für analoge Endgeräte, sodass ältere Telefone, Modems und TK-Anlagen auch weiterhin genutzt werden können. Schlimmstenfalls, wenn es im Fachhandel an passenden Adaptern für noch vorhandene ISDN-Geräte fehlt, muss ein neuer, aktuellerer Router angeschafft werden. Moderne DSL-Router werden allerdings im Rahmen der Umstellung oft auch kostenlos oder zu einem sehr geringen Preis von den Telefonprovidern an ihre Bestandskunden abgegeben, sodass eine größere finanzielle Investition nur selten erforderlich ist.
ISDN: ein Anschluss, drei Nummern – Und bei VoIP?
Auch administrativ betrachtet ändert sich bei der Telefonie per Internet für ISDN-Kunden nichts. Die zugewiesenen Rufnummern bleiben bestehen und können von den Anschlussinhabern weiter genutzt werden. Das Gleiche gilt für die meisten Komfortmerkmale des alten Anschlusses, wie etwa Anklopfen, Rufnummernübermittlung oder Anrufsperren. Diese müssen jetzt allerdings direkt über den DSL-Router konfiguriert werden, was dann auch für das Faxgerät, den Anrufbeantworter sowie eine eventuell vorhandene Alarmanlage oder auch Hausnotrufsysteme für pflegebedürftige Menschen und Senioren zutrifft. Gleichzeit bedeutet diese hohe Funktionalität aber auch, dass der DSL-Anschluss bezüglich seiner Schnelligkeit und konstanten Verfügbarkeit vor ganz besonders hohe Anforderungen gestellt wird. Und selbst ein kurzzeitiger Stromausfall kann dafür sorgen, dass bei spannungslosem Router überhaupt nichts mehr geht und selbst zu Notrufnummern keine lebensrettende Verbindung mehr möglich ist.
Wie viel Internet braucht VoIP eigentlich?
Der Datendurchsatz während eines einzelnen Telefonats liegt ungefähr bei 100 kbit/s, wenn Up- und Downstream berücksichtigt werden und eine akustisch perfekte Sprachqualität gewünscht ist. Über einen DSL-Standardanschluss mit 16 MBit/s wäre es somit möglich, dass bis zu zehn Telefonate (begrenzt durch den Upstream bei ADSL) parallel geführt werden können, wie es bei kleineren Firmen durchaus üblich ist. Bei rein privater Nutzung ist bereits ein 2.000er DSL-Anschluss ausreichend. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte der allerdings recht schnell an seine technischen Grenzen gelangen, wenn beispielsweise über diesen Kanal auch der Fernseher läuft. Dennoch lässt sich sagen, dass die mit Hochdruck laufende Umstellung von ISDN auf Internettelefonie zu 95 Prozent reibungslos verläuft. So lässt es die Deutsche Telekom zumindest verlautbaren – und nennt die 300 Beschwerden, die hierzu monatlich bei der Bundesnetzagentur eingehen eine „überschaubare Zahl“.
Zu lahme DSL-Leitung: Was tun?
Zunächst sollte geprüft werden, ob vielleicht ein Wechsel des Telefon- bzw. Internetproviders Sinn macht. Dabei hilft ein DSL-Verfügbarkeitscheck, der neben einer schnelleren Datenleitung ins Netz auch noch zur Kostensenkung beitragen kann. Generell wird für VoIP-Telefonie nur ein entbündelter und preislich günstigerer Telefonanschluss nötig sein, der allerdings nur bei einigen ausgewählten Anbietern und nicht flächendeckend in ganz Deutschland zu haben ist. „Plan B“ für DSL-schwache Regionen, wie sie besonders in ländlichen Gebieten auch heute noch anzutreffen sind, kann alternativ auch darin bestehen, dass einige der bisher gewohnten Telefondienstleistungen ausgelagert werden und zukünftig völlig hardwareneutral in der Cloud stattfinden. Das erste deutsche Unternehmen für professionelles Outsourcing von Telefon, Fax, Mobilfunk und vielen anderen Kommunikationstools ist seit 2004 der Düsseldorfer VoIP-Anbieter sipgate. Und der firmeninterne Slogan „Tschüss Telefonanlage!“ kann hier durchaus in nur fünf Minuten zur Realität werden, egal ob für Privatkunden oder Inhaber von Firmenanschlüssen.
Alternative: Browser gestützte VoIP-Telefonie
Rein theoretisch wäre es für registrierte Benutzer möglich, mit Ausnahme eines DSL-Routers gänzlich ohne physisch vorhandene Hardware auszukommen und mit dem Rest der Welt und eigener Ortsvorwahl, dafür aber ohne Laufzeitvertrag und monatliche Grundgebühr, zum Spartarif zu kommunizieren. Die optionale Deutschlandflatrate würde mit zusätzlichen 9,95 € zu Buche schlagen. Und wer auf seine alte Rufnummer nicht verzichten möchte, hat die Möglichkeit, sie zum neuen basic-Tarif portieren zu lassen. Besonders angenehm ist die bedienerfreundliche Ersteinrichtung sowie das spätere Handling der unterschiedlichen VoIP-Pakete, für die lediglich eine Internetverbindung sowie ein aktueller Browser nötig sind. Im Gegensatz zu anderen Anbietern der Branche sind dem eigenen Benutzeraccount beliebig viele Nummern, darunter auch ausländische, zubuchbar. Und mit dem sipgate Anschluss können – im nicht anzunehmenden Ernstfall – alle gängigen Notrufnummern problemlos für eine schnelle Hilfe erreicht werden.
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