Badumbau für jedes Budget: So lässt sich jedes Badezimmer an die eigenen Bedürfnisse anpassen

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Aktualisiert am 13.06.2022
Das Badezimmer soll für viele Menschen eine Wohlfühloase ein. Außerdem muss es nicht selten besonderen Anforderungen genügen und genug Platz für Waschmaschine und Co. bieten. Es kann sich durchaus lohnen, das Badezimmer umzubauen, wenn die Nutzerinnen und Nutzer sich so wohler fühlen. Selbst Gäste werden unter Umständen überrascht sein, was alles in einem kleinen Badezimmer möglich ist. Dabei muss ein Badumbau nicht teuer sein. Schon für ein kleines Budget gibt es viele Möglichkeiten, das Badezimmer aufzuwerten.

Planung ist die halbe Miete – was wird benötigt?

  • Nicht mehr zeitgemäß
    © stevepb | Dunkle Fliesen und graue Keramik sind nicht mehr zeitgemäß. Zeit also für einen Badumbau!
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Unabhängig davon, welche Veränderungen möglich sind oder gewünscht werden, ist eine gute Planung unerlässlich. Dazu gehören Skizzen und Grundrisse ebenso wie Preisvergleiche. Zunächst gilt es, die Frage zu stellen, welche Wünsche an das Bad gestellt werden. Manchmal ist ein Badumbau unumgänglich, weil es notwendig ist, den Raum rollstuhlgerecht umzubauen. Manchmal möchten die Bewohner einfach ein bisschen mehr Farbe ins Spiel bringen oder alte, ausrangierte Armaturen austauschen.

Wenn klar ist, wie das perfekte Badezimmer aussehen soll, geht es an die Detailplanung. Hierzu ist ein Grundriss in Kombination mit Fotos hilfreich. So lässt sich schnell klären, welche Sanitäreinrichtungen ausgetauscht werden müssen und ob die aktuellen Fliesen noch zum neuen Konzept passen. Im Grundriss lässt sich dann einfach ermitteln, wie viel Platz vorliegt und welche Möbel wirklich in das Badezimmer passen. Oft ist das Bad kein besonders großer Raum, sodass hier eine genaue Planung unabdingbar ist. Außerdem passiert es häufig, dass Räume grösser eingeschätzt werden, als sie tatsächlich sind. Ein maßstabsgetreuer Grundriss ist deshalb wichtig, damit nach der Planung keine unangenehmen Überraschungen auftreten

Das Budget festlegen und Sparpotenzial ermitteln

Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Deutschen im Jahr 2017 durchschnittlich 12.200 Euro für Umbauarbeiten im Badezimmer ausgegeben haben. Dabei steigt das Budget an, je älter die Befragten waren. Insgesamt leisten sich vor allem jüngere Leute eher kleinere Umbauarbeiten und Renovierungen. Das liegt nicht selten daran, dass sie lediglich Mieter sind und selbst keine größeren Sanierungen im Badezimmer durchführen, sondern der Vermieter.

In Sachen Badplanung ist das Budget von großer Bedeutung. Je mehr Geld zur Verfügung steht, desto mehr Möglichkeiten gibt es. Und Sanitäranlagen sind in verschiedenen Preisspannen erhältlich – nach oben besteht selten eine Grenze. Ein größeres Budget kann sich in Sachen Funktionalität und Design durchaus bezahlt machen. Bevor der eigentliche Umbau startet, gilt es also, Budget und Vorstellungen in Einklang zu bringen. Die Frage ist: Wie viel Geld steht realistisch für einen Umbau im Badezimmer zur Verfügung? Wichtig ist, hier einen Puffer einzukalkulieren, da während der Maßnahmen unvorhergesehene Ausgaben auftreten können. Bei der Budgetplanung ist außerdem wichtig, ob der Heimwerker alle Arbeiten selbst und in Eigenregie durchführen kann und möchte, oder ob er für bestimmte Arbeiten einen Profi beauftragt. Die Arbeitszeit eines Gas-Wasser-Installateurs oder Fliesenlegers kostet selbstverständlich ebenfalls Geld.

Insgesamt kann es sich lohnen, anstatt vieler kleiner Umbauten einen größeren Umbau zu machen. Hierfür ist es unter Umständen nötig, ein Darlehen aufzunehmen, um alle Umbauarbeiten zu bezahlen. Ein klassischer Wohnkredit ermöglicht es, das Traum-Badezimmer zu realisieren und nicht unnötig lange auf einer Baustelle zu leben.

Bei der Kreditplanung ist zu bedenken, wie viel Geld – inklusive Puffer – realistisch benötigt wird, um die Badsanierung durchzuführen. Unter Umständen steht den Heimwerkern zusätzlich ein Zuschuss zu, wenn das Bad beispielsweise behindertengerecht umgebaut wurde. Dieser ist von der Kreditsumme abzuziehen. Auf Online-Vergleichsportalen ist es möglich, einen günstigen Kredit für den Badumbau zu erhalten, und so die eigenen Träume ohne Verzögerung zu verwirklichen.

Kleinere Arbeiten für den kleineren Geldbeutel

  • Bad renovieren im kleinen Bad
    © cocoparisienne | Auch in kleinen Bädern lässt sich mit ein paar Handgriffen für moderne Individualität sorgen.
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Wer wirklich nur wenig Geld zur Verfügung hat, kann auch mit kleinen Handgriffen große Veränderungen im Badezimmer schaffen. Ein paar einfache Beispiele folgen.

Armaturen wechseln

Sowohl an Waschbecken als auch an der Dusche oder Badewanne finden sich Armaturen. Sie sind als Einhebelmischer oder mit Handreglern ausgestattet und in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Je nach Budget gibt es Varianten mit Beleuchtung und anderen Sonderfunktionen. Bei der Dusche gehört in der Regel noch ein Brausekopf mit einem Schlauch dazu. Hier gibt es unterschiedliche Modelle mit verschiedenen Einstellungen für den Wasserstrahl. Für den Austausch werden neben der eigentlichen Armatur noch eine Dichtung, eine Mutter und eine Unterlegscheibe benötigt. Die Armatur wird dann mit dem Hahnloch verbunden und von unten mit der Mutter, der Unterlegscheibe und der Dichtung befestigt. Die Warm- und Kaltwasseranschlüsse müssen nun nur noch in die Eckventile eingeführt werden können.

Dekoration und Ordnung im Badezimmer

Farbige Akzente tauchen das Badezimmer in ein völlig neues Licht und ermöglichen ein ganz neues Gefühl im Raum. Farbige Handtücher, Bilder an den Wänden oder eine Akzentwand in einer auffälligen Farbe sind die erste Wahl, um für kleines Geld große Veränderungen zu bewirken. Bei Bildern gilt es, darauf zu achten, dass sie der Nässe im Badezimmer standhalten können.

Genauso wie Design-Elemente können Ordnungselemente das Badezimmer auch optisch verschönern. Schälchen, kleine Kisten und Körbe bringen Leben in das Badezimmer und helfen dabei, alle wichtigen Dinge zu organisieren. Ein offenes Regal sieht mit ein paar Kisten und Körbchen gleich wie aufgeräumter und wohnlicher aus.

 

Wände und Böden vertragen eine Erneuerung?

Fliesen nutzen sich über die Jahre ab. Nicht nur optisch kann es passieren, dass die alten Fliesen einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Auch abgeplatzter Lack oder Sprünge in den Fliesen sehen nicht schön aus. Sie können außerdem ein Sicherheitsrisiko darstellen. Heimwerker haben mehrere Optionen, um alte Fliesen zu erneuern und dem Raum neuen Glanz zu verleihen.

Kleinere Erneuerungen bestehender Fliesen

Es gibt Fliesenlack, Fliesenfolie und Rollputz, mit denen sich alte Fliesen aufbessern lassen. Alle drei Produkte werden direkt auf die alten Fliesen aufgebracht. Fliesenlack lässt sich genauso auftragen wie Wandfarbe, ist aber speziell für Fliesen konzipiert. Dabei tragen Heimwerker zunächst eine Grundierung auf. Darauf kommen dann ein bis zwei Schichten des Farblacks, gefolgt von einer Versiegelung. Wichtig: Während dieser Arbeiten darf das Bad nicht genutzt werden, vor allem nicht, um zu duschen oder zu baden. Rollputz funktioniert genauso wie Fliesenlack, beim Auftrag sind aber individuelle Struktureffekte möglich. Für kreative Köpfe ist Rollputz daher genau das richtige! Eine Fliesenfolie ist in de Anwendung unter Umständen noch etwas einfacher, weil sie sich einfach auf die bestehenden Fliesen kleben lässt. Hier ist nur wichtig, die Folie glatt aufzutragen, um Luftblasen zu vermeiden.

Aus alt mach neu

Wer ein etwas größeres Budget hat, kann die alten Fliesen auch austauschen. Hier gibt es heutzutage ganz verschiedene Varianten. Der Klassiker sind nach wie vor Fliesen in unterschiedlicher Größe, die auf Wand und Boden aufgebracht werden. Versierte Heimwerker können das Fliesenlegen problemlos selbst übernehmen. Eine andere Variante sind Acryl, Sichtbeton, Parkett oder andere Materialien. Sie lassen sich als Bodenbelag und teilweise auch als Wandbelag nutzen und bieten den Vorteil, weniger Fugen zu benötigen. Da Fugen schwer zu reinigen sind und ein Paradies für Schimmelbildung darstellen, greifen viele Heimwerker auf diesen fugenfreien Alternativen zurück.

 

Waschbecken und Co. lassen sich leicht austauschen

Etwas teurer, aber dafür sehr effektiv, ist der Austausch einzelner Sanitäranlagen. Sowohl das Waschbecken als auch die Badewanne, die Toilette und sogar die Duschtasse lassen sich ohne großen Aufwand tauschen. Wichtig ist, vor allen Arbeiten das Wasser im Badezimmer abzudrehen, um keine unschönen Überraschungen zu erleben.

Das WC

Die Toilette selbst können Heimwerker ohne Probleme selbst wechseln. Je nachdem, ob es sich um ein Wandhänge-WC oder ein stehendes WC handelt, muss das alte Modell zunächst abgebaut werden. Danach können Heimwerker das neue WC aufstellen und mit den mitgelieferten Muttern befestigen.

Das Waschbecken

Auch der Tausch des Waschbeckens ist denkbar einfach. Zunächst wird die Armatur entfernt und, sofern sie später wieder eingebaut wird, beiseitegelegt. Danach löst der Heimwerker die Befestigungsmuttern und nimmt das Waschbecken ab. Nun wird ausgemessen, ob das neue Waschbecken auf die alten Befestigungslöcher passt – unter Umständen müssen neue Löcher gebohrt werden. Zum Befestigungssatz gehören Dübel, Schrauben, Unterlegscheiben und Befestigungsmuttern. Zunächst werden die Dübel in der Wand verankert, dann dreht der Heimwerker die Schrauben ein. Nun gilt es, den Waschtisch auf die Schrauben zu schieben und diese zunächst mit den Unterlegscheiben und dann mit den Muttern zu befestigen. Doch Achtung: Werden die Muttern zu fest angezogen, kann das Waschbecken brechen!

Nun muss nur noch die Armatur wieder eingebaut werden, um das Waschbecken wieder nutzen zu können.

Duschtasse und Badewanne

Auch die Dusche und Wanne lassen sich austauschen, allerdings sind hier mehr Arbeiten erforderlich, da Duschtasse und Badewanne oft fest eingebaut und verfliest sind. Die alten Modelle müssen zuerst entfernt werden, was meist zur Folge hat, dass einige Fliesen zerstört werden und ersetzt werden müssen. Wer dies in Kauf nehmen will, setzt auf eine Duschtasse mit höhenverstellbaren Füssen oder eine Badewanne, die die gleiche Größe hat wie das alte Modell.

Wichtig ist, zunächst die Ablaufgarnitur und den Überlaufanschluss zu montieren, bevor die eigentliche Wanne oder Tasse eingebaut und verfliest wird. Wenn die Wanne oder Tasse aufgestellt ist, benötigt der Heimwerker eine Wasserwaage, um sie waagerecht auszurichten. Es kann ratsam sein, diese Badrenovierungen einem Profi zu überlassen.

 

Die Komplett-Sanierung des Badezimmers

  • Komplettumbau
    © midascode | Ein großes Badezimmer barrierefrei umzubauen, kostet Zeit und Geld, ist aber oft notwendig.
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Neben den kleineren Umbau- und Renovierungsarbeiten ist es natürlich auch möglich, das komplette Badezimmer zu sanieren. Das ist vor allem dann ratsam, wenn das Badezimmer den eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt. Sitzt jemand im Rollstuhl oder benötigt anderweitig ein barrierefreies Badezimmer, ist eine Sanierung das Richtige. Dabei gilt es, auf besondere Faktoren zu achten. So muss ein barrierefreies Badezimmer eine gewisse Größe haben. Hinzu kommt eine große, ebenerdige Dusche und ein unterfahrbarer Waschtisch mit einem kippbaren Spiegel. Die Toilette selbst muss überfahrbar sein. Weitere individuelle Faktoren sind möglich.

Bei der Planung und dem Bau eines barrierefreien Badezimmers sollen optische Gesichtspunkte dennoch nicht zu kurz kommen. Nicht zuletzt deshalb gibt es mittlerweile viele Hersteller, die sich auf Sanitäranlagen für barrierefreie Bäder spezialisiert haben und diese mit modernen Design-Elementen kombinieren. So können auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen, von einem modernen, schönen Badezimmer profitieren, in dem sie sich gern aufhalten.

 

Bilder:
Abb. 1: Pixabay.com © stevepb (CC0 Creative Commons)
Abb. 2: Pixabay.com © cocoparisienne (CC0 Creative Commons)
Abb. 3: Pixabay.com © midascode (CC0 Creative Commons)

 

 

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